Donnerstag, 16. Dezember 2010

Färben mit Schnee

Was macht man am sinnvollsten, wenn man eigentlich färben möchte, aber immer noch aufs Waschbecken in der neugefliesten Waschküche wartet, und allmählich eingeschneit wird?


Erst räumt man den Schrank wieder ein, der für die Fliesenaktion aus der Waschküche hatte entfernt werden müssen. Dabei kann man dann mal so etwas wie eine Inventur machen, denn ich hatte vor einigen Wochen von einer Freundin ihre restlichen Farbvorräte bekommen, um sie aufzubrauchen.



Und dann fängt man an, mit Schnee zu färben. Zwar ist das Farbe anrühren, weil ja auch der Wasserhahn in der Waschküche noch nicht wieder angebracht ist, eine etwas aufwändigere Sache als sonst, weil erstmal die nötigen Utensilien ins Badezimmer im ersten Stock gebracht werden müssen. Aber mir hat es so in den Fingern gejuckt, dass mich das nicht stören konnte.

Nur weiß ich jetzt - wieder! - warum ich eigentlich
nicht im Badezimmer färben will...


Überlegungen, wie es am besten anzustellen sei, hatte ich schon früher mal getätigt, nachdem ich bei einer Kursteilenehmerin schöne Beispiele von mit Schnee gefärbtem Stoff gesehen hatte. Danach hatte ich eigentlich nur noch auf die richtigen Witterungsverhältnisse gewartet.

Man braucht natürlich Behälter und, um zu verhindern, dass der Stoff am Schluss in der schmelzenden Farb-Schnee-Suppe schwimmt, irgendwelche Abstandhalter. Ich beschloss, leere Marmeladengläser umgedreht in die Plastikschüssel zu stellen, und darauf ein Gitternetz zu legen, auf dem dann der Stoff liegen würde. So wollte ich verhindern, dass der Stoff doch noch nebendran in das Schmelzwasser rutscht.



Glücklicherweise hatte ich noch etliche Stücke Stoff, die bereits früher mal in Sodalösung getränkt worden waren. (Und ich habe sie sogar sofort gefunden, nachdem der Entschluss gefasst worden war.)
Vorsichtshalber hatte ich beschlossen, erstmal nur zwei Wannen zu bespielen. In jede kamen zwei Stück Stoff auf das Gitter auf den Abstandhaltern. 



Und darauf dann frisch gefallener Schnee von direkt vor der Haustür.

Zwei unterschiedliche Farbtöne wurden angemischt. Da ich sowieso nicht so ganz genau wusste, was daraus werden würde, nahm ich es auch nicht so ganz genau mit dem Abwiegen. Ein Farbton war mir etwas suspekt, er nannte sich „Brown Rose“ und war nur noch ein Rest in einem kleinen Töpfchen, und da ich mir unter diesem Farbton nicht so furchtbar viel vorstellen konnte, beschloss ich, ihn für dieses Experiment heranzuziehen. Der zweit Farbton war ein Blau, ebenfalls in einer Pi-mal-Daumen-Konzentration gemischt.

Die Farbmischungen wurden auf den Schnee gespritzt und das Ganze im Keller den Tag über stehen gelassen.



In dem Ausmaß, in dem der Schnee schmolz, konnte die Farbe mit dem sodagetränkten Stoff reagieren.



Erste Ergebnisse werde ich nach dem Auswaschen präsentieren.

Nur soviel will ich schon verraten: es ist so spannend, unvorhersehbar und lustig, dass ich mir vorgenommen habe, jeden Tag mit Schnee zu färben, solange der Schnee liegt. Da werden verschiedenste Experimente möglich sein!

Außerdem ist inzwischen jetzt doch noch das Waschbecken montiert worden, ich kann also die Farbe wieder im Keller anmischen. Das macht die Sache doch wieder erheblich einfacher.

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