Samstag, 30. August 2014

Guerilla Knitting in Action - ein Selbsterfahrungsbericht

Ich habe schon mal sowohl auf meinem deutschen Blog als auch auf dem Englischen Blog über Guerilla Knitting geschrieben. Ich finde das Konzept einerseits ganz lustig - Gegenstände ‚bestricken’, um damit eine andere Form von Aufmerksamkeit zu erreichen. Andererseits kann man sich fragen, was damit wirklich bezweckt wird. Die meisten Gelegenheiten, bei denen ich etwas Umstricktes gesehen habe, ließen bei mir eher die Frage aufkommen „und was soll das nun sein oder sagen?“ Hinzu kommt, dass in den meisten Fällen die Strickkünste nicht gut ausgeprägt zu sein scheinen. (Bei diesem Foto einer Werbeanzeige nehme ich an, dass ein geschickter Photoshop-Anwender zugange war:)



Nie hätte ich gedacht, dass ich selbst jemals auf diese Art aktiv werden würde.
Aber vor einigen Wochen sprach mich der Pfarrer unserer Gemeinde an – seit bereits acht Wochen stünde ein kaputtes Fahrrad angeschlossen im Fahrradständer vor der Kirche, eine Nachfrage bei der Polizei hätte ergeben, dass er dieses keinesfalls entfernen dürfe, weil er sich sonst der Sachbeschädigung privaten Eigentums schuldig mache, immerhin hätte der Besitzer durch den Akt des per Schloss-Sicherns „Vorsichtsmaßnahmen zur Besitzstandswahrung“ ergriffen. Ob ich mir nicht etwas für eine Kunstaktion einfallen lassen könne, schließlich sei es eine Radfahrerkirche.
Eine andere ehrenamtliche Mitarbeiterin hatte flapsig gesagt, „na, das müssen Sie wohl umstricken!“ Und nach weiteren Abwägungen und Überlegungen haben wir – mein Sohn und ich – uns tatsächlich dazu entschlossen.

Das wochenlang vor der Kirche herumstehende
Fahrrad, mit dem alles begann.

(Von meiner Freundin Regine allerdings bekam ich, als ich ihr von dieser Aktion erzählte, ein Foto aus Bremen: dort hat sich jemand für den Handarbeitsladen wirklich Mühe mit dem Umhäkeln bzw. Bestricken gemacht, und von Hand!)






Unsere Vorbereitungen bestanden einerseits darin, dass ich beim Handarbeitsladen des Ortes vorsprach, ob wir nicht für diesen guten Zweck eine Strickmühle ausleihen könnten. Denn extra kaufen wollte ich dafür keine – und von Hand ein Fahrrad bestricken?!?
Ich bekam die Mühle.





Andererseits wusste ich jetzt endlich, wofür die vielen kleinen Strumpfwollreste nützlich sein würden, die ich immer aufgehoben hatte, in der Annahme, ich würde daraus noch weitere Sockenvariationen gestalten können, oder mir mal einen ganz bunten Restepullover stricken.


Eine kleine Auswahl von übriggebliebenen Sockenwollknäueln meiner
Strickaktivitäten der letzen Jahre.


Also fingen wir an. Damit hatte das Abenteuer aber gerade erst begonnen.

Fortsetzung folgt!

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