Mittwoch, 25. September 2013

Alle meine Baustellen

Im vergangenen Jahr war das European Patchwork Meeting der Endpunkt meiner Anspannungsphase, weil ich nach Fertigstellung aller Quilts für die Ausstellung und der Ausstellung selbst erstmal etwas entspannen konnte.
Dieses Jahr scheint es anders zu sein. Denn nach meiner Rückkehr aus Ste. Marie-aux-Mines habe ich eine Liste gemacht, was im nächsten Jahr quiltmäßig alles wünschenswert wäre bzw. schon geplant ist. Und bin in eine Art Schock verfallen. (Glücklicherweise keine vollständige Schockstarre, denn das wäre fatal. Aber es wird schwierig genug.)
Wenn ich mir genau anschaue, was ich alles machen will, dann brauche ich mich nicht mal zu fragen, wie ich das denn schaffen soll. Denn es ist schlicht und einfach nicht möglich:
Tradition bis Moderne. Ausstellung in Freiburg. European Art Quilts. Ausstellung in Prag. Teilnahme an einer Ausstellung zum Thema „Strahlung“ im Juni in Genf. Wettbewerb in Ste. Marie-aux-Mines. Ausstellung in der Schweiz. Quilt National. Ausstellung im Fagus-Werk in Alfeld. Und das sind erst mal nur die Ausschreibungen, von denen ich bereits weiß. (Und keine Kurse, die ich unterrichten werde, keine Stoffmärkte, an denen ich teilnehmen möchte, von den Stoff-Abo-Färbeaktionen ganz zu schweigen.) Es könnten ja auch noch mehr Ausschreibungen rauskommen, an denen ich eigentlich gerne teilnehmen würde.
Ausstellungen würde ich aber keine eigenen mehr annehmen. Und eine Ausschreibung, an der ich eigentlich teilnehmen wollte, habe ich bereits gestrichten. (ABBA – wer daran interessiert ist und bis 10. Oktober noch etwas hinkriegt, kann sich hier informieren.)
Wie ich das alles schaffen werde? Ich weiß es nicht. Es wird jedenfalls spannend.
Werde ich einen Quilt bei der Tradition bis Moderne einreichen? Ich weiß es noch nicht. Ich hatte irgendwie mit dem Einreichedatum Ende Dezember gerechnet, und erst jetzt im letzten Heft der Patchworkgilde registrierend gelesen, dass es bereits der 30. November ist. Das Einreichen hängt nun davon ab, ob ich mit meiner Einreichung in Japan ausjuriert werde oder nicht. Wenn ich ausjuriert werde, hätte ich einen Quilt, den ich unter „zeitgenössische“ bei der Tradition bis Moderne einreichen könnte. Und wenn ich da ausjuriert werde, könnte ich es dann einfach nochmal bei der European Art Quilts probieren. 
Bei meinem derzeitigen Glück bei Einreichungen halte ich es sogar fast für wahrscheinlich, dass ich in Japan nicht angenommen werde. Dann bräuchte ich auch nicht schon wieder zum Zollamt zu fahren. (Hier ist ein englisch-sprachiger Bericht über meine diesjährigen zahlreichen Erlebnisse beim Zoll.)
Andererseits bräuchte ich bei meiner bisherigen Annahme-Quote mir eigentlich auch keinerlei Bemühungen um die Tradition bis Moderne machen. Denn da werde ich auch nicht angenommen. Bisher jedenfalls noch nie. Gleiches gilt auch für European Art Quilts. Andererseits ist da ja immer noch die Hoffnung, dass es vielleicht doch einmal anders sein könnte, und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Wir werden also sehen, wie sich das entwickelt. Zur Zeit sitze ich an diversen Vorbereitungsarbeiten für den Quilt für die Strahlungsausstellung. Und ich bin einigermaßen zuversichtlich, dass ich den so schnell zumindest so weit in die Gänge bekommen werde, dass ich mir überlegen könnte, ob ich einen traditionellen Restquilt, der zwischendurch wider Erwarten doch fertiggenäht wurde, eben doch noch bis Ende November gequiltet bekäme. Dann könnte ich zwei für die T bis M einreichen, einen traditionellen und einen zeitgenössischen. Oder nur einen traditionellen.
Das Gute ist, dass das Erstellen dieser Liste zu einer kreativen Spannung geführt hat, die sich in zahlreichen Ideen äußert. Ich muss mir bloss immer merken, wo denn gerade das entsprechende Notizbuch ist, das zu einem bestimmten Thema gehört, damit ich alle Ideen festhalten kann. Und dann meine mehr oder weniger bewährten Listen schreiben (auch dafür muss ich den Überblick behalten, wo denn nun gerade diese Büchlein ist – im Moment gerade, z. B., ist es mal wieder nicht in Griffweite.)

Das Problem mit der Zeit ist dann immer noch ein anderes. Aber darüber heute auch nicht mehr, denn ich habe noch einiges zu tun, und dann ist es Zeit, zwischendurch auch ein paar Stunden Schlaf einzuschieben.
So wie dieser kleine Schmetterling, der sich heute vormittag auf der Sonnenseite des Nachbarhauses niedergelassen hatte. (Obwohl der vermutlich nicht geschlafen hat...):

Leider fängt mein Fotoapparat zu schwächeln an,
daher diese dunklen Flecken (irgendwelcher Dreck im Gehäuse)...

leider ist mein Zoom nicht stärker...
aber man kann immerhin erkennen,
dass es ein Tagpfauenauge war!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen