Zur Zeit bin ich viel unterwegs. Zwischen Oberstdorf und der
nächsten Aktion habe ich nicht einmal die Stoffkisten aus dem Auto ausgeräumt.
Am vergangen Donnerstag habe ich mich nämlich schon wieder aufgemacht. Erst
nach Freiburg, die Ausstellung im Quiltstar abbauen und meine Schätze
‚heimholen’. Unterwegs natürlich auch Stau, besonders zwischen Pforzheim und
Karlsruhe – aber auch im Stau kann man schöne oder eher unerwartete Fotos
machen:
Glücklicherweise konnte ich auf noch nicht völlig
verschüttete Ortskenntnisse zurückgreifen und bei der nächsten Ausfahrt eine
Umgehung nehmen. Da ging mir das Herz auf, durch die sonnendurchfluteten
Laubwälder Badens zu fahren ist einfach immer eine Freude, und wenn der
allererste Hauch Grün schon zu sehen ist (davon ist Niederbayern noch weit
entfernt!), dann ist es nochmal so schön.
Die Ausstellung war dann ganz schnell abgenommen,
so dass
mir wenigstens eine Dreiviertelstunde Schnuppern in Freiburg möglich war. Lange
Schlangen vor den Eisdielen, prallvolle Cafés mit Außenterrassen. Nur für den
Markt war es nachmittags natürlich zu spät.
Übernachtet habe ich bei Freunden im Schwarzwald, denn am
nächsten Tag ging das Programm weiter: abends sollte ich in Böblingen bei
der Black Forest Quilt Group als Guest Speaker auftreten, und das ließ sich
ganz wunderbar verbinden mit einem Besuch in der Ausstellung „Kunst und
Textil“, die erst an diesem Tag ihre Tore geöffnet hatte.
Ich habe also – um
meinen ökologischen Fußabdruck wenigstens ein kleines bisschen zu entlasten,
das Auto in Böblingen an der S-Bahn stehen gelassen, bin öffentlich und
gemütlich in die Stadt reingefahren und konnte so ganz entspannt zur
Staatsgalerie gelangen.
Fotografieren war verboten, und weil es noch eher weniger
Besucher, aber sehr viel Aufsichtpersonal waren, habe ich mich auch ganz brav
dran gehalten. Den Audio-Guide kann man sich aber gut und gerne schenken (5
Euro! und nur die Kinder-Führung war wirklich interessant gemacht!), und
stattdessen lieber überlegen, ob man sich den Katalog gönnt, der sehr gut gemacht ist. Aber ich hatte ihn mir eigentlich im voraus versagt, und dann ja noch die fünf Euro für den schrottigen Guide ausgegeben, so dass ich dann nicht weich geworden bin...
Die Ausstellung war ja erst in Wolfsburg zu sehen, und ich
hatte schon die Hoffnung aufgegeben, sie zu sehen, bis ich dann per Zufall
erfuhr, dass sie noch in Stuttgart zu sehen sein würde. Die Schwerpunkte sind
etwas anders gelagert als in der Textil-Ausstellung in Bielefeld – weniger
Bauhaus-Frauen, aber dafür mehr von Anni Albers, mehr und andere moderne
Künstler, aber natürlich gibt es einige Überschneidungen, zumindest in Bezug
auf die Namen. Es ist eine Ausstellung, die sich auf jeden Fall für alle lohnt,
die Interesse an Textilkunst haben, und ich bin sehr froh, dass ich sie gesehen
habe! Ich kann nur sagen: Ein Muss, wenn man in nächster Zeit irgendwie mal an Stuttgart vorbeikommen sollte!
Danach war noch ein bisschen Zeit, bevor ich mich wieder
Richtung Böblingen aufmachen musste, und beim Schlendern geriet ich in die
Stuttgarter Markthallen. Die man glatt als ein gutes Argument aufführen kann,
wenn es darum geht, einen Umzug nach Stuttgart in Erwägung zu ziehen:
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