Dienstag, 8. Juli 2014

Vermasselt

Erst vor wenigen Tagen haben mich wieder kurz hintereinander mehrere Leute darauf angesprochen, dass sie sich immer wieder wundern, wie ich denn so alles unter einen Hut bringe.
Hier kommt jetzt ein deutliches Beispiel dafür, dass ich das alles eigentlich gar nicht so gut schaffe, manchmal eben doch alles ein bisschen viel wird, und dann irgendetwas auf der Strecke bleiben muss.
In den Tagen, bevor ich nach Berlin fahren wollte, war bei uns zu Hause (mal wieder) sehr viel los.
  • Ich wusste, die Stoffe sind sowieso alle in Kisten, da ist das Auto schnell gepackt.
  • Aber die diversen Sporttermine meines Sohnes.
  • Eine Spanisch-Stunde.
  • Abends der Stricktreff.
  • Zwischendurch noch immer wieder ein paar Stiche an „Shades of Green“ getätigt (der sich in Berlin dann großer Bewunderung ausgesetzt sah, als ich ihn am Stand liegen hatte und während ruhigerer Zeiten immer mal wieder weiter dran arbeitete).
  • Doch nochmal einen Gang zum Rathaus getätigt, um vielleicht eine Rolle Gelber Säcke zu erwischen. (Es gab abermals keine – allerdings immerhin ein Schild, dass ‚voraussichtlich ab 30.6.’ welche zu haben seien. Inzwischen hat mein Mann als Vorsitzender einer Behörde direkt beim Landratsamt Gelbe Säcke bestellt – wir verfügen jetzt über ca. 8 Rollen, das reicht vermutlich bis Ende 2016. Ein Problem gelöst.)
  • Und dann fiel mir auf, dass der eine Busch Johannisbeeren – der eigentlich als weiße Johannisbeeren gepflanzt wurde, sich aber immer noch standhaft weigert, weiße Früchte zu tragen, stattdessen jedes Jahr wieder mit roten aufwartet, die außerdem noch deutlich früher reif sind als die anderen drei Büsche – unbedingt vor meiner Abfahrt abgeerntet werden musste. Und damit ist es nicht getan, denn verarbeitet wollen die auch sein. Also einmal Rote Grütze kochen, damit der männliche Teil der Familie bei meiner Abwesenheit was zu naschen hat, und eine Fuhre Marmelade außerdem.
Ob dieses ganzen Chaos ist mir dann entfallen, dass ich ja eigentlich vor der Abreise nach Berlin auch noch die Anmeldung für den Wettbewerb im Elsass machen wollte. Dafür habe ich im Frühling extra einen Quilt gemacht, wirklich hart gearbeitet, die Fotos in der Woche vorher vom Fotografen geholt, es war alles bereit. 


Als mir in Berlin einfiel, dass da ja noch was gewesen war, war der 26.6., der Abgabetermin, den ich mir als ‚ungefähr Ende Juni’ gemerkt hatte, vorbei. Erstens kein Foto dabei, weil ich es noch nicht auf den Computer kopiert hatte, und zweitens war es ja ohnehin zu spät.

Jetzt sitze ich da mit einem Quilt, der schon sehr genau auf das Thema „Imagine“ zugeschnitten ist. Und könnte mich selbst in den Hintern beißen. Zwar gibt es weitere Ausschreibungen, bei denen er nach und nach eingereicht werden kann – vielleicht sogar Quilt National, von der ich mich innerlich dieses Jahr schon verabschiedet hatte, weil es einfach nicht gereicht hat, dafür noch einen weiteren Quilt zu machen? Aber trotzdem – ich schaffe viel, aber eben nicht alles. Und das, was auf der Strecke bleibt, tut dann irgendwie besonders weh.

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