Sonntag, 15. März 2015

Wie kommt man an Ausstellungen?

In einem Kommentar hat Kirsten neulich gebeten, ich solle doch mal berichten, wie ich an Ausstellungsmöglichkeiten gekommen bin. Das will ich gerne tun.
An Gruppenausstellungen hatte ich mich vorher schon beteiligt, z.B. war ich ein- oder zweimal mit Anfangswerken in der mittlerweile legendären Ausstellung „in der Düsseldorfer Straße“ in München vertreten, und meine erste Zusage für eine Einzelausstellung bekam ich durch Beziehungen. Eine Bekannte ist Stadträtin in Weilheim, hat der dortigen Vertreterin des Stadtmuseums Karten von Quilts von mir gezeigt, die war begeistert, und dann hatte ich eine Vorlaufzeit von über 2 Jahren, in der ich in Ruhe auf diese Ausstellung hinarbeiten konnte. Das war auch nötig, weil die Wände des Museums teilweise eigenwillige Breiten haben, und ich damals noch nicht so viele Quilts hatte, dass ich einfach irgendwelche hätte hängen können. Die Ausstellung in Weilheim war dementsprechend dann auch lange mein Fixpunkt, auf den ich mich konzentriert habe.
Während der Vorbereitungszeit auf Weilheim kamen dann aber unerwartet noch drei andere Möglichkeiten dazu, oder soll ich sagen ‚dazwischen’, weil Leute gehört hatten, dass ich irgendwann eine Ausstellung haben würde. Unter anderem haben mir zwei Pfarrer angeboten, in ihren jeweiligen Kirchen auszustellen, und ich hatte über den damals noch aktiven Kunstler-Verein hier in der Stadt die Gelegenheit, in einem leerstehenden Ladenlokal auszustellen. Da mussten wir vorher die Wände streichen! Aber ich hatte mit Nina Seidl-Hermann, die ebenfalls Mitglied in dem Verein war, und sehr groß ist, eine sehr engagierte Helferin beim Streichen und Aufhängen – es war eigentlich das einzige mal, dass ich beim Aufhängen keine Leiter gebraucht habe.
Und danach ergaben sich die Ausstellungmöglichkeiten alle irgendwie nacheinander, wie von selbst – bei den Patchworktagen in Radolfzell hatte mich Ginie Curtze gefragt, für Dortmund war ich vom Vorstand der Gilde angefragt worden, ob ich meine Sachen nicht auch einmal weiter im Norden ausstellen wollte. Als die Gilde im Anschluss an Dortmund relativ kurzfristig jemanden suchte, der Deutschland mit ca. 40 laufenden Meter auf der Abilmente in Vicenza vertreten konnte, habe ich spontan einfach ‚ja’ gesagt und bin mit dem Auto nach Italien gefahren. In Vicenza wiederum habe ich Gul LaPorte kennengelernt, die mich für eine französische Zeitschrift inerviewte, auf SAQA hinwies, und dann fragte „und warum hast Du noch nicht im Elsass ausgestellt?“ Das war dann wieder eine ausgedehnte Zeit der Vorbereitung, die auch meiner Familie einiges an Geduld abverlangt hat. Dort hatte ich den Termin sogar nochmal um ein Jahr verschoben, weil der ursprünglich vorgesehene Termin gerade in die allererste Schulwoche meines Sohnes (inklusive Einschulung) gefallen wäre, und da wollte ich eigentlich nicht weg sein.
Nach dem Elsass habe ich mir die Entspannung im Kurs von Margit Amman von Gelmbotzki gegönnt, und dort Mary Schliestedt kennengelernt, über die dann letztendlich die Ausstellungmöglichkeit im Fagus-Werk im vergangenen Herbst zustande kam, da sie die Kontakte dorthin hat.
Seit gut einem Jahr bin ich auch Mitglied des BBK Niederbayern, und über einen Rundbrief, in dem Mitglieder auf Möglichkeiten für Ausstellungsbewerbungen hingewiesen wurden, habe ich mich dann bei der Städt. Galerie in Bad Griesbach beworben und bin dort ausgewählt worden.

Manches waren Glücksfälle, vieles entstand über persönlichen Kontakt. Ein Rezept für das Aquirieren von Ausstellungsmöglichkeiten habe ich nicht – außer ‚immer die Augen und Ohren offen halten’, Kontakte knüpfen, fragen...

1 Kommentar:

  1. Liebe Uta,
    es ist also wie im wahren Leben: Entweder man kennt einen der jemanden kennt oder man ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort (oder beides):-) Ich wünsche Dir noch viele erfolgreiche Ausstellungen an spannenden Orten!
    Viele Grüße Kirsten

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