In einem Kommentar hat Kirsten neulich gebeten, ich solle
doch mal berichten, wie ich an Ausstellungsmöglichkeiten gekommen bin. Das will
ich gerne tun.
An Gruppenausstellungen hatte ich mich vorher schon
beteiligt, z.B. war ich ein- oder zweimal mit Anfangswerken in der mittlerweile
legendären Ausstellung „in der Düsseldorfer Straße“ in München vertreten, und
meine erste Zusage für eine Einzelausstellung bekam ich durch Beziehungen. Eine
Bekannte ist Stadträtin in Weilheim, hat der dortigen Vertreterin des
Stadtmuseums Karten von Quilts von mir gezeigt, die war begeistert, und dann
hatte ich eine Vorlaufzeit von über 2 Jahren, in der ich in Ruhe auf diese
Ausstellung hinarbeiten konnte. Das war auch nötig, weil die Wände des Museums
teilweise eigenwillige Breiten haben, und ich damals noch nicht so viele Quilts
hatte, dass ich einfach irgendwelche hätte hängen können. Die Ausstellung in
Weilheim war dementsprechend dann auch lange mein Fixpunkt, auf den ich mich
konzentriert habe.
Während der Vorbereitungszeit auf Weilheim kamen dann aber
unerwartet noch drei andere Möglichkeiten dazu, oder soll ich sagen
‚dazwischen’, weil Leute gehört hatten, dass ich irgendwann eine Ausstellung
haben würde. Unter anderem haben mir zwei Pfarrer angeboten, in ihren
jeweiligen Kirchen auszustellen, und ich hatte über den damals noch aktiven
Kunstler-Verein hier in der Stadt die Gelegenheit, in einem leerstehenden
Ladenlokal auszustellen. Da mussten wir vorher die Wände streichen! Aber ich
hatte mit Nina Seidl-Hermann, die ebenfalls Mitglied in dem Verein war, und
sehr groß ist, eine sehr engagierte Helferin beim Streichen und Aufhängen – es
war eigentlich das einzige mal, dass ich beim Aufhängen keine Leiter gebraucht
habe.
Und danach ergaben sich die Ausstellungmöglichkeiten alle
irgendwie nacheinander, wie von selbst – bei den Patchworktagen in Radolfzell
hatte mich Ginie Curtze gefragt, für Dortmund war ich vom Vorstand der Gilde
angefragt worden, ob ich meine Sachen nicht auch einmal weiter im Norden
ausstellen wollte. Als die Gilde im Anschluss an Dortmund relativ kurzfristig
jemanden suchte, der Deutschland mit ca. 40 laufenden Meter auf der Abilmente
in Vicenza vertreten konnte, habe ich spontan einfach ‚ja’ gesagt und bin mit
dem Auto nach Italien gefahren. In Vicenza wiederum habe ich Gul LaPorte
kennengelernt, die mich für eine französische Zeitschrift inerviewte, auf SAQA
hinwies, und dann fragte „und warum hast Du noch nicht im Elsass ausgestellt?“
Das war dann wieder eine ausgedehnte Zeit der Vorbereitung, die auch meiner
Familie einiges an Geduld abverlangt hat. Dort hatte ich den Termin sogar
nochmal um ein Jahr verschoben, weil der ursprünglich vorgesehene Termin gerade
in die allererste Schulwoche meines Sohnes (inklusive Einschulung) gefallen
wäre, und da wollte ich eigentlich nicht weg sein.
Nach dem Elsass habe ich mir die Entspannung im Kurs von
Margit Amman von Gelmbotzki gegönnt, und dort Mary Schliestedt kennengelernt,
über die dann letztendlich die Ausstellungmöglichkeit im Fagus-Werk im
vergangenen Herbst zustande kam, da sie die Kontakte dorthin hat.
Seit gut einem Jahr bin ich auch Mitglied des BBK
Niederbayern, und über einen Rundbrief, in dem Mitglieder auf Möglichkeiten für
Ausstellungsbewerbungen hingewiesen wurden, habe ich mich dann bei der Städt.
Galerie in Bad Griesbach beworben und bin dort ausgewählt worden.
Manches waren Glücksfälle, vieles entstand über persönlichen
Kontakt. Ein Rezept für das Aquirieren von Ausstellungsmöglichkeiten habe ich
nicht – außer ‚immer die Augen und Ohren offen halten’, Kontakte knüpfen,
fragen...
Liebe Uta,
AntwortenLöschenes ist also wie im wahren Leben: Entweder man kennt einen der jemanden kennt oder man ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort (oder beides):-) Ich wünsche Dir noch viele erfolgreiche Ausstellungen an spannenden Orten!
Viele Grüße Kirsten