Schon seit längerem gehört zu meinen Planungen eine – in der
Regel in der Mitte des Monats gelegene – ‚geblockte’ Woche, für die in großen
Buchstaben FÄRBEN im Kalender steht. Das gibt mir ausreichend Zeit, die
verschiedenen Färbe- und Waschgänge in relativer Ruhe zu absolvieren. Das
Bügeln ist ja dank der Bügelmaschine inzwischen der geringste Teil...
Zeitaufwändig wird dann nochmal das Zuschneiden und Verpacken. Letztes Mal lag
die geblockte Woche wegen der Patchworktage etwas später, und war, wieberichtet ja auch etwas stressiger als sonst.
Dieses Mal sollte das wieder ganz anders werden. Die
geblockte Woche begann am 16. Juli, und eigentlich sollte bis jetzt alles
fertig sein, damit die Juli-Kollektion auch wirklich, wie es in der Abonnements-Beschreibung
steht, „Ende des Monats“ rausgeschickt werden kann.
Als am 18. Juli aber mein Stoff, der im Färbemonat gegen
Mitte des Monats vom Stofflieferanten geschickt werden soll, noch nicht da und
auch noch nicht durch eine vorausgeschickte Rechnung angekündigt war, begann
ich nervös zu werden. Ich hatte gedacht, ich bin so richtig schlau, und lasse
mir den Stoff immer einigermaßen termingerecht schicken, dann werden die durch
die Lieferung entstehenden Kosten schnell durch die Abo-Zahlungen ausgeglichen.
Auf Nachfrage bei der Firma erhielt ich die Antwort sie warteten noch auf die
Lieferung aus den USA. Diese sollte am 25. bei Ihnen eintreffen, sie würden
dann sofort verschicken.
Nun ist es ja wirklich nicht so, dass ich nichts anderes zu
tun hätte, ich habe bereits da zum ersten Mal das Zen-Prinzip des "mach das Beste aus dem, was kommt" angewendet und die
zu diesem Zeitpunkt unerwartete ‚freie’ Zeit genutzt: Linienspiel XXXI wurde vollständig gequiltet und mit Rand und
Tunnel versehen. Ein Punkt auf der Liste für Ste. Marie-aux-Mines, der abgehakt
werden kann. Auch Linienspiel XXX,
schon lange fertig gequiltet, bekam endlich einen Rand und Tunnel, und Linienspiel XXIX ist in weiterer
Bearbeitung. Gefühlte hunderttausend Fäden mussten dann vernäht werden.
Jetzt möchte ich ihn doch ein wenig besticken, weil er mir so
noch zu nackt ist. Außerdem habe ich Überlegungen angestellt, ob ich nicht doch
noch etwas bei Quilt National einreichen sollte (und mich entschieden).
Außerdem habe ich mich um den Nachschub für die Leisten gekümmert – was zu
diesem Zeitpunkt auch gut war, denn der Baumarkt, bei dem ich sie immer
besorge, hatte keine da und musste sie auch erst bestellen. Wenn ich da erst
bis zum Schluss gewartet hätte, hätte ich mich vermutlich sehr geärgert. Und die Jurierung für den Wettbewerb in Ste. Marie stand in dieser Woche auch noch an, was ja eine durchaus zeitaufwändige Sache ist.
Letzten Mittwoch sollte also der Liefertermin bei meinen
Lieferanten sein. Donnerstag von meiner Seite aus die vorsichtige Nachfrage.
Antwort: der Stoff liegt noch beim Zoll. Sie hoffen, dass sie ihn bald kriegen
(vielleicht noch am Donnerstag, vielleicht erst am Freitag), und verschicken
dann sofort. Aber vor Montag - welches dann der 30. Juli ist – ist nicht damit
zu rechnen, dass der Stoff bei mir eintrifft.
Am Mittwoch beginnen die Sommerferien meines Sohnes, und
mein Mann hat Urlaub. Es sieht so aus, als ob die beiden sich zumindest die
ersten zwei Tage alleine werden vergnügen müssen.
Gelernt habe ich daraus natürlich etwas, wiederum ganz im
Sinne des Zen-Mottos – ich werde immer genug Stoff auf Lager haben, dass ich
auch bei einer fehlenden Lieferung eine Abo-Kollektion färben könnte. Soviel
finanziellen Puffer habe ich ja aber inzwischen glücklicherweise angesammelt.
Jetzt hoffe ich nur, dass der Zoll den Stoff bald freigibt...
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