Im Laufe der Jahre habe ich schon auf etlichen verschiedenen
Nähmaschinenmodellen genäht.
Das erste war die Maschine meiner Mutter, hellbraunes
Metallgehäuse, vermutlich eine Neckermann, die sie zur Hochzeit bekommen hatte.
Dort habe ich die gesamte Modekollektion für meine Barbiepuppen genäht – damals
wollte ich Modedesignerin werden. Dieses Modell wurde irgendwann mal gegen eine
Pfaff eingetauscht, auf der ich auch manchmal nähen durfte, aber es war klar,
dass das nicht meine eigene Maschine war.
Dafür bekam ich von einer Tante eine alte versenkbare
Schranknähmaschine (wechselweise auf Fußbetrieb oder Strom einstellbar), die
ihr im Weg gewesen war und bei uns dann im Keller stand. Das war kein
sonderlich motivierendes Umfeld, um dort tatsächlich viel zu nähen, aber die
Existenz dieser Maschine war lange das Totschlagargument, weshalb ich keine
eigene bekommen würde – „Du hast doch eine, und die benutzt Du nicht wirklich.“
Platz in der Wohnung war allerdings nicht, um sie zu stellen. Und transportabel
war sie ja auch nicht, dass man sie hätte hochholen und nach getaner Arbeit
wieder wegräumen können.
Noch ein paar Jahre später bekam ich eine alte transportable
Maschine von meiner Urgroßtante, Nachkriegsmodell, - war’s eine Adler? - die
zum Kaufzeitpunkt sicher mal ein Topmodell gewesen war. Schwer, aber sie nähte
gut, und auf dieser habe ich dann auch meine ersten Patchworkarbeiten
gefertigt.
Als meine Mutter die Pfaff dann gegen eine topaktuelle
Bernina eintauschte, durfte ich die Pfaff in mein Studentinnenzimmer mitnehmen.
Zu dem Zeitpunkt fing sie dann aber auch schon an, kleine Macken zu entwickeln,
und richtig glücklich geworden bin ich mit ihr nicht. Leider hatte ich da die
Adler schon aus Platzgründen weggegeben...
Als die Pfaff dann ihren Geist aufgegeben hat, habe ich
beschlossen, mir endlich mal eine neue Maschine zu kaufen. Das muss vor knapp
zehn Jahren gewesen sein, denn ich war damals schon verheiratet. Nach welchen
Kriterien – außer meiner Schweden-Affinität – ich sie dann ausgesucht habe,
weiß ich nicht mehr genau, allerdings wollte ich keine „Computer-gesteuerte“.
Jedenfalls wurde es eine Husqvarna „Daisy“, mit der ich dann viel genäht habe,
und die mir sehr lieb war.
Da sich aber in den letzten sechs Jahren noch zwei weitere
Maschinen bei mir eingestellt haben, und Daisy dadurch deutlich in den
Hintergrund gedrängt wurde, zuletzt eigentlich nur noch als Workshop-Maschine
mitkam, wenn ich zum Unterrichten unterwegs war, habe ich sie nun abgegeben.
Eine ehemalige Schülerin von mir, die sich auch bisher die Maschine mit ihrer
Mutter teilte, suchte eine eigene Maschine, und die Situation kenne ich ja
selbst zur Genüge. Zwar weiß ich, dass es Quilterinnen gibt, die sechs oder
sogar sieben Maschinen haben, aber mir reichen zwei Maschinen. So kann ich eine
mal zur Wartung bringen, und trotzdem weiter nähen.
Wider Erwarten ist mir der Abschied von Daisy aber doch
schwer geworden, vielleicht weil sie meine erste eigene neue selbstgekaufte
war? Aber ich freue mich auch, dass Daisy nun wieder zur vollen Geltung kommen
wird. Ich wünsche der Maschine bei Rabea eine gute und intensiv genutzte Zeit!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen