Da ich in der nächsten Woche als Teilnehmerin auf einem Kurs
sein und in der anschließenden Woche Besuch von einer guten Freundin haben
werde, habe ich bereits jetzt angefangen, die November-Kollektion für das Stoff-Abo
zu färben. Diesmal wird es, wie beim letzten Mal versprochen, Blau, und zwar total.
Die erste Ladung (also drei der sechs geplanten Farben) habe
ich am vergangenen Montag gefärbt – es ist immer schön, die sechs gefüllten Bottiche (von
„Eimern“ kann man bei diesen 30-l-Behältern ja nicht mehr reden) vor sich zu
sehen.
Beim Bügeln am Dienstagabend überkam mich dann ein weiteres Mal
die Freude über meine automatische Bügelmaschine - es
ist einfach toll, wenn nach knapp über
einer Stunde die gesamte erste Hälfte weggebügelt ist! Außerdem wird das Bügeln
an der Maschine für mich aber auch mehr und mehr zu einer Art der
Meditationszeit. Anders als zu den Zeiten, wo ich mich noch mit Bügeleisen und
Brett geplagt habe, ständig den Stoff neu arrangieren musste und eigentlich die
ganze Zeit stark aufmerksamkeitsmäßig beansprucht war, läuft jetzt ja vieles
ruhiger, automatischer und eindeutig entspannter ab. Fasst wie auf dem Laufband
– die Gedanken sind frei, und man kann so manches bedenken.
Am Dienstag also war eine Meditation über zwei Themen angesagt. Das
erste Thema war die Qualität der Farben, die ich in der ersten Färbung erreicht
hatte. Mein ursprünglicher Plan war es gewesen, aus drei unterschiedlichen
Blaus durch Mischung von jeweils zwei von ihnen drei Kombinations-Blaus
herzustellen, und von diesen dann jeweils noch eine Verdünnung abzunehmen. Mit
den Ergebnissen war ich einerseits sehr zufrieden. Andererseits befürchtete ich
wegen des Mischungsverhältnisses der Farben, die ich für die zweite Färbung
bereits angerührt hatte, dass es vielleicht doch nicht genügend Variation in
den Blautönen ergeben würde. Also habe ich am nächsten Morgen die Farben vor
der nächsten Färbung nochmal ein wenig variiert – in eine Mischung einen guten
Schuss Braun eingemischt, eine Verdünnungsstufe nochmal stärker verdünnt, und
die andere Verdünnung sowohl stärker verdünnt als auch einen kleinen Schuss
Braun hinzugefügt. Auf das Ergebnis bin ich nun selbst gespannt - und das ist es, was mir am Färben so viel Spaß macht, eben trotz Planung doch nicht so ganz genau zu wissen, was am Schluss dabei herauskommt...
Das zweite Thema meiner Bügel-Meditation war noch, was ich
denn jetzt bezüglich meiner zukünftigen Stoff-Wahl für das Stoff-Abo machen
wollte. In diesem ersten Jahr habe ich mehrere unterschiedliche Stoffe von
verschiedenen Firmen ausprobiert, um mir selbst ein Bild machen zu können
bezüglich der Färbequalitäten – auch pfd-Stoffe nehmen die Farbe in
unterschiedlicher Intensität an. Letztendlich möchte ich mich aber auf einen
Stoff festlegen. In erster Linie möchte ich damit natürlich für die
Abonnent(inn)en eine vollständige Kombinierbarkeit der einzelnen Kollektionen
erreichen. Zweitens verschafft es mir – so stelle ich mir das zumindest vor –
natürlich auch eine andere Verhandlungsposition beim Lieferanten, wenn ich über
eine (hoffentlich konstant große) Mindest-Abnahmemenge von mehreren hundert
Metern pro Jahr verhandeln kann.
Unter den Stoffen, die ich ausprobiert habe, habe ich selbst
meinen Favoriten bereits gefunden. Und es ist nicht unbedingt der, der in der
Anschaffung der billigste ist... Am Dienstagabend beim Bügeln habe ich dann
aber beschlossen, auch noch die bisherigen Nutzerinnen zu fragen, welcher ihnen
denn am besten gefallen hat. Die Abonnentinnen werden also mit der nächsten
Lieferung einen Fragebogen bekommen, in denen ich sie bitte, anzukreuzen,
welche Stoffart ihr Favorit war. Auf das Umfrageergebnis bin ich natürlich
neugierig – ob unsere Vorstellungen wohl übereinstimmen werden?
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