Nach wie vor weiß ich nicht, ob ich im nächsten Schuljahr
weiter unterrichten werde. Zwar hat der zuständige Kreisausschuss die
Fortführung des Projekts im Prinzip genehmigt, allerdings sind durch die
übermäßige Wartezeit einige der bereits angemeldeten Schüler nervös geworden,
haben sich für eine Ausbildung an der Altenpflegeschule in Landshut
entschieden, und auf einmal liegen nicht (mehr) genügend Anmeldungen vor, um
die Klasse bei uns durchzuführen. Ob sich das noch wieder ändern wird, weiß ich
nicht. Ich habe mehrere Fühler in andere Richtungen ausgestreckt, aber noch
nichts gehört. Mein kess geäußerter Plan B, ‚dann gehe ich eben als Crew mit
Sea-Eye ins Mittelmeer‘ hängt mir zwar noch im Kopf, allerdings ist dieser Bericht, den ich heute gelesen habe,
ein deutlicher Hinweis darauf, was für ein schwieriger
Einsatz das wäre.
Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich mich wirklich dafür
melden würde. Vielleicht würde ich es im Moment, nach den emotionalen Anstrengungen
des letzten Jahres, nicht durchhalten. Schließlich haben etliche der
derzeitigen Klassenteilnehmer diese Art von Fahrt auch unternommen. Einer hat
mir sogar das Foto gezeigt, das ein Retter gemacht hat, als er das Tau des
Rettungsbootes gefangen hat, mit dem sein kleines Schlauchboot gerade der
marokkanischen Küstenwache entkam, das nicht viel weiter vom Schlauchboot
entfernt war als das Rettungsboot.
Dieses Gefühl, in der Luft zu hängen, ist für mich alles andere als
schön. Aber ich frage mich, wie sich das für die Teilnehmer in der Klasse
anfühlen muss, für die das ja noch viel ausgeprägter sein muss. Ich bin legal,
ich darf bleiben, ich habe Familie, wir wohnen in einem zwar etwas älteren und
nicht nur schönen, aber geräumigen Haus, und selbst wenn ich nicht sofort
wieder einen Job habe, habe ich über meinen Mann genügend Geld zur Verfügung. Aber sie - vor allem diejenigen, die immer noch keine Arbeitserlaubnis erhalten haben... man fragt sich, wie sie das überhaupt aushalten. Und trotzdem fröhlich bleiben.
Vor einigen Tagen habe ich ein Top soweit fertig genäht,
dass es jetzt ans Quilten gehen kann. Da heute die Ausschreibung für die Quilt
Triennale kam, habe ich mir allerdings vorgenommen, dass ich ihn dort
einreichen werde, deshalb werde ich hier erstmal keine weiteren Bilder von
diesem Quilt zeigen.
Heute Morgen habe ich in meiner Funktion der Internationalen
Repräsentantin der Patchwork Gilde die Pakete für Birmingham gepackt und nach
dem Mittagessen zur Post gebracht: einmal ein Paket für die Ausstellung „Diversity
in Europe“, dann die kleinen EQA-Challenge-Quilts nach dem Thema „Inspired by…“,
und ein Paket mit zwei Kinderquilts. Und ich bin dabei, die Artikel für das
nächste Mitgliederheft fertig zu machen. Und ich habe letzte Woche im Copy-Shop
zwei Dateien groß ausdrucken lassen, die jetzt auf Weiterbearbeitung warten.
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