Freitag, 30. August 2013

"SAQA Benefit Auction" - ab 9. September läuft der Fund-Raiser

Wie seit ein paar Jahren jedes Jahr habe ich auch dieses Jahr einen kleinen Quilt für die SAQA Benefit Auction   gemacht, einen der wichtigsten Fund-Raiser dieser amerikanischen Organisation, für die ich ja auch eine der zwei Regionalvertreterinnen für die Region Europe/Middle East bin. Da ich dieses Jahr – im Gegensatz zum letzten! – früh dran war, hat mein kleiner Quilt „Dreams of Fields“ es diesmal bereits in die erste Runde, die zur Versteigerung kommt, geschafft. Bei der Versteigerung handelt es sich um eine rückwärts laufende Versteigerung – der Preis fängt hoch an, sinkt zu bestimmten Zeitpunkten, und die Person, die als erste zu diesem Zeitpunkt die E-Mail schreibt, kriegt den Zuschlag. Englische Instruktionen für den ganzen Ablauf finden sich hier
SAQA fordert jedes Jahr die Mitglieder auf, aus den veröffentlichten zur Versteigerung eingereichten Quilts kleine “Dream Collections“ von jeweils sechs Quilts zusammenzustellen. Und natürlich bin ich froh, dass meiner auch dieses Jahr in einer dieser Dream Collections vertreten ist, und zwar derjenigen Auswahl, die  "Greenglorious" genannt wurde und von OlgaNorris  ‚kuratiert’ wurde.

Meine eigene kleine Dream Collection, die ich allerdings zu spät zusammengestellt habe, um noch in die offiziellen Dream Collections auf der SAQA-Seite aufgenommen zu werden, nenne ich "Joy of Color", und sie umfasst folgende sechs Quilts (Fotorechte liegen alle bei SAQA):










Schauen Sie doch mal rein – vielleicht gefällt Ihnen ja der eine oder andere Quilt, durch dessen Erwerb ab 9. September Sie diese Organisation, die sich der Förderung der Art Quilts verschrieben hat, unterstützen möchten.

Dienstag, 27. August 2013

Klappe die dritte: Christo

Als Christo und Jeanne-Claude 1995 den Reichstag verhüllten, war ich bereits mitten in meiner Doktorarbeit, außerdem wegen des laufenden Semesters mit Unterrichtsverpflichtungen so eingespannt, dass nur eine Gewalt-Wochenendaktion eine Fahrt nach Berlin möglich gemacht hätte. Mit dem Nachtzug Freitagabend nach Berlin, Samstag in der Stadt, und mit dem nächsten Nachtzug wieder zurück, um dann am Sonntag zu Hause auszuruhen. Wenn man unter dreißig ist, traut man sich so etwas noch zu, und ist dann sogar bereit, sich das auch noch zuzumuten! Allerdings war ich zu der Zeit per Fernbeziehung mit einem Griechen liiert, der zu diesem Zeitpunkt gerade zu Besuch war, diese ganze Verpackerei für völligen Blödsinn hielt und eindeutig keine Lust hatte, zwei Nächte hintereinander im Zug zu verbringen. Er hat es tatsächlich geschafft, mir mein festes Vorhaben auszureden. (Was das eigentlich über unsere Beziehung aussagte, habe ich erst deutlich später gemerkt, aber das ist eine ganz andere Geschichte.) Jedenfalls habe ich den verpackten Reichstag nicht gesehen, nur später noch eine großformatige Fotografie erstanden.

picture taken from here

Als Christo und Jeanne-Claude 1998 die Bäume in Basel verpackten, hatte ich schon alles arrangiert, um meine Freundin in Weil am Rhein zu besuchen, deren Fenster den vollen Blick auf die Foundation Beyeler haben, und von deren Wohnung man zu Fuss hätte hingehen könnnen. Leider wurde die Verpackung ein paar Tage früher beendet als ursprünglich angekündigt, weil die herabfallenden Laubmassen in den Verpackungen die Äste der verpackten Bäume zu beschädigen drohten, und meine für das letzte Wochenende der Aktion geplante Fahrt fand dann ohne Besuch der Bäume statt.
Als Christo und Jeanne-Claude 2005 im Central Park zugange waren, war ich hochschwanger und konnte nicht daran denken, in die USA zu fahren, diese (verpasste) Chance zählt also nicht mit. Mein Mann hat mich anschließend durch zahlreiche Büchergaben zum Thema beschenkt.
Zwei Jahre später konnten wir zufällig in Rostock eine Ausstellung sehen, die einen Überblick über bis dahin realisierte Projekte von Christo und Jeanne-Claude bot, was auch schon sehr interessant war. Damals glaubte ich, vermutlich auch das nächste, in Aussicht gestellte Projekt des „Covered River“ nicht erleben zu können. (Stattdessen erhielt mein damals knapp eineinhalbjähriger Sohn das erste Job-Angebot seines Lebens, da der Aufsichtsmann ihm Chancen als lebendige Warnanlage zuschrieb – die hohen Gänge waren einfach zu verlockend, herumzulaufen und mit lauten Rufen und Kreischern das Echo und Klangentwicklung im Museum auszuprobieren…)
Als ich im März diesen Jahres nun davon hörte, dass Christo im Gasometer in Oberhausen ein „Big Air Package“ installierte, habe ich ganz intensiv darüber nachgedacht, wie es denn möglich wäre, dieses Mal… Zuerst schien sich nichts zu ergeben. Aber als ich von einer Hausmesse meines Stoff-Lieferanten erfuhr, und auf die Landkarte schaute, wurden Wünsche wach. Mein geduldiger und liebevoller Mann unterstützte die Idee durch äußerst konstruktive Vorschläge, und nun habe ich es geschafft: mein erster Christo, ‚live’.
Gabi Mett hat neulich auf dem Texismus-Blog über ihren Besuch berichtet. Da wusste ich schon, dass ich auch bald dort sein würde.
Mit dem Bus bin ich bis zur Oberhausener „Neuen Mitte“ gefahren, und dann habe ich mich dem Ganzen sozusagen von oben genähert, ich bin nämlich erst außen am Gasometer die Treppen hinaufgestiegen und habe mir die Aussicht von der Aussichtsplattform angesehen.

und ich bin alle 110m hochgeklettert!

Dann bin ich mit dem Panoramaaufzug runtergefahren, habe mir erst die ganze Dokumentation und Ausstellung über die verschiedenen Projekte angesehen, obwohl ich über die ja inzwischen wirklich gut Bescheid weiß.

Interessant: grafische Darstellung der Projekte
und ihrer Verwirklichungszeiträume


Auf dieser Projektionsfläche wurden in Realzeit die Aufnahmen gezeigt, die eine oben angebrachte Kamera vom Inneren der Skulptur aufzeichnet – von weitem sah es erstmal so aus, als ob ein paar Insekten unter einer Glasplatte gefangen waren. So sind auch die Besucher an der Entstehung eines weiteren Kunstprojektes beteiligt, denn ihre Bewegungen im Innenraum der Skulptur zeichnen ein eigenes Muster.


Und dann erst bin ich auch in die Luftskulptur hineingegangen.

Blick nach oben

Verschiedene Arten der Betrachtung

weiß in weiß

Luftloch, in das die Luft eingepumt wird

In der Hülle konnte mein einerseits sitzen, herumgehen, oder, wenn man Glück hatte, sich auf einem der Lederkissen hinlegen und in die 90 m über einem schwebende Lichtkette schauen. Zwar war wegen der zahlreichen Besucher – darunter etliche Kinder, die mich in ihrem Alter und Gebaren durchaus an meinen Sohn im Rostocker Museum erinnerten – von der auf diversen Tafeln beschworenen ergreifenden Stille nicht wirklich viel zu merken. Aber ein ergreifender und lohnender Besuch war es doch.
„Big Air Package“ ist noch bis Ende Dezember zu sehen, und man sollte wirklich viel Zeit mitnehmen, damit man sich lange innen aufhalten kann.

Freitag, 23. August 2013

Der Flint-Effekt

Zwei der spannendsten und am meisten inspirierenden Bücher, die ich im letzten Jahr gelesen habe, waren die Bücher von India Flint, „Second Skin“ und „Eco Color“. Dass es anderen Leuten ähnlich geht, hat Judith Mundwiler neulich in ihrem Texismus-Blog-Eintrag beschrieben.
Meine Faszination ging einerseits so weit, dass ich angefangen habe, beim Ausspülen der Milchflaschen, Sahne-, Kefir- und Joghurtbecher benutztes Wasser in Plastikflaschen zu sammeln und einzufrieren, um so allmählich ein kleines Reservoir an Protein für das Fixieren anzulegen. Leider hat mein Sohn vor einigen Wochen aber, als er sich ein Eis aus dem Tiefkühlschrank holen durfte, die Tür nicht richtig geschlossen, was ich erst nach ca. zwei Tagen bemerkt habe. Der Großteil des Inhaltes musste weggeworfen werden, darunter diese Proteinsammlung, und bevor der Rest des Tiefkühlschrank-Inhaltes nicht aufgebraucht und der Schrank vollständig abgetaut ist, fange ich jetzt erstmal nicht wieder mit dem Sammeln an. Aber irgendwann werde ich das auch mal probieren. Diese Art von Naturfärben spricht mich wesentlich stärker an als das Sammeln von Zwiebelschalen...
Eine andere Wirkung hatten die Bücher aber auch in meiner Einstellung zum Flicken von Kleidungsstücken. Was ich bisher einfach überhaupt nicht gerne gemacht habe, und wenn es denn sein musste, dann natürlich in der Art, wie wir es früher im Handarbeitsunterricht gelernt haben – möglichst unauffällig etc. Nach der Lektüre von „Second Skin“ fasste ich den Entschluss, das Problem in Zukunft anders anzugehen. Flicken, ja gerne, aber auffällig, sozusagen als Stilmerkmal. Die ersten beiden Teile sind inzwischen behandelt worden. Einerseits habe ich ein Sommertop, das ich als zweite Wahl gekauft hatte, und das an den Nähten begann, ein wenig auszufransen, mit Stoffresten ergänzt.

Ausfransen an den Rändern...


... kann mit diversen Formen...

... kaschiert werden.

Als ich es das erste Mal in geflicktem Zustand trug, hat mein Mann mit so einem ganz bestimmten Tonfall gefragt, ob das Absicht sei. Sonst hat eigentlich niemand etwas gesagt.
Andererseits habe ich eine leichte Jacke/Bluse, von der ich mittlerweile nicht mal mehr weiß, wie dieses Loch hineingekommen ist


kreativ aufgepeppt. 


Die habe ich jetzt im geflickten Zustand noch nicht getragen. Mal sehen, ob es dann irgendwelche Reaktionen gibt. Auf der Vorderseite ist auch noch ein deutlich sichtbarer Fleck, den ich momentan mit einer Brosche überdecke, aber vielleicht fällt mir dafür ja auch noch etwas ein.
India Flint hat übrigens neulich auf ihrem Blog berichtet, dass bei dem Gebrauchtbücherportal des großen Datensammlers horrende Preise für ihr Buch verlangt werden, das offensichtlich momentan vergriffen ist.
Aber sie hat für alle, die gerne eines hätten, sich diesen horrenden Preis allerdings nicht leisten können, die Information gegeben, dass eine Neuauflage in Vorbereitung ist. Definitv eine Empfehlung wert – mein Tipp für den Weihnachtswunschzettel!

Montag, 19. August 2013

Sommerferien ...

Sommerferien, mein Sohn ist natürlich nicht in der Schule. Während wir anfangs der Ferien weg waren, waren die meisten seiner Freunde noch da. Jetzt sind sie weg – und dementsprechend schwierig ist es, neben Kindesbespaßung und Haushaltsüblichkeiten noch irgendetwas hinzukriegen. Zwar machen wir auch schöne Sachen. Zum Beispiel haben wir Lagerfeuer veranstaltet und anschließend gemeinsam draußen auf dem Trampolin übernachtet.
Letzte Woche war ich mehrfach mit meinem Sohn ausgedehnter im Schwimmbad. Bei sommerlichen Temperaturen allerdings ist mir das Becken eher zu voll, dank einer Vergangenheit als Leistungsschwimmerin brauche ich soviel Bahnfreiheit, dass ich nicht ständig im Zickzack den Entgegenkommenden ausweichen muss. Die wiederum, wenn sie merken, dass jemand beim Schwimmen den Kopf ins Wasser steckt, zu aggressiven Kampfschwimmern mutieren und selbst nie auf die Idee kämen, auszuweichen... Also bestehen solche Schwimmbadbesuche für mich daraus‚ ein schattiges Plätzchen zu suchen und mit einem guten Buch darauf zu warten, bis mein Sohn ca. 100mal vom Drei- und Fünfmeterturm gesprungen und von den diversen Rutschen gerutscht ist und dann mit blauen Lippen wieder ankommt. Denn Bilder vom Linienspiel der Kacheln im wellenbewegten Wasser habe ich inzwischen wirklich genug.



Heute allerdings konnten wir antizyklisch tätig werden – es war vormittags leicht bedeckt, da geht hier niemand ins Schwimmbad, und das ist für mich die perfekte Gelegenheit. Mein Sohn springt auch bei bedecktem Himmel, ich habe genug Platz zum Schwimmen, und dann ist der Schwimmbadbesuch für uns beide erholsam und erfreulich.
Die paar Gelegenheiten, die sich dieser Tage bieten, um im quilterischen Bereich tätig zu werden, widme ich nach Möglichkeit der Arbeit an Shapes 8, dem blauen Geschwisterchen für Shapes 7. 

Fast fertig bestickt/gequiltet: Shapes 8 (Detail)

Im September habe ich zusammen mit Elisabeth Nacenta de la Croix eine Ausstellung in der artquiltgaleire in Nidauin der Schweiz. Da möchte ich ihn gerne zeigen.

Und heute abend muss ich mich jetzt endlich daran machen, die Liste der auszustellenden Quilts zusammenzustellen. Wenn lebhafte Kinder hoffentlich schlafen...

Donnerstag, 15. August 2013

Willkommen zu Hause...

Nach einer Woche Familienurlaub sind wir seit Dienstag zurück. Im Urlaub haben wir auch mal an einer indianischen Schwitzhüttenzeremonie teilgenommen. Irgendwo zwischen Dampfbad und Sauna von Temperaturen und Feuchtigkeit her angesiedelt, aber mit Impulsen zum Nachdenken, Aussprechen in der Runde, die dementsprechend deutlich länger dauert als ein Saunagang. Also seelische Reinigung ebenso wie körperliche. Alles in Dunkelheit, denn in der Schwitzhütte sieht man nichts. Das alles verbunden mit Lagerfeuer, in dem die Steine erhitzt werden. Schon ein Erlebnis!

Am Lagerfeuer bei der Feuerwache eingeschlafenes Kind...
Indianerurlaub pur!

Ein Reinigungserlebnis der besonderen Art hat uns allerdings nach unserer Heimkehr erwartet. Denn leider hat die Waschmaschine, die mich seit knapp 19 Jahren begleitet, beschlossen, gerade diesen Zeitpunkt zu wählen, um mit der ersten Nach-Urlaubswäsche ihren Geist aufzugeben. Mein Mann und ich haben also in der Nacht mehrere Stunden lang den Keller trockengelegt, den unkontrolliert durch die Maschine durchlaufendes Wasser ziemlich flächendeckend geflutet hatte.
Da wir schon öfter mal Probleme mit eindringendem Grundwasser hatten, sind wir mit Wassersauger und Trocknungsgeräten voll ausgerüstet. Und passenderweise hatten wir die Trocknungsgeräte auch vor dem Urlaub wieder zurückbekommen, nachdem wir sie einer vom Hochwasser geschädigten Bekannten über mehrere Wochen ausgeliehen hatten. Dass wir sie selbst so schnell zum Einsatz bringen müssten, war allerdings nicht vorgesehen gewesen. Wenigstens war das Wasser, da es ja praktisch direkt aus der Leitung kam, sauber. 
Die fehlende Nachtruhe hat nicht gerade dazu beigetragen, die Urlaubserholung in den Alltag rüberzuretten. Aber was soll’s. Wir können uns glücklich schätzen, dass ich den Schaden 'rechtzeitig' bemerkt habe, bevor es so richtig dolle schlimm wurde, immerhin konnten wir es noch zu zweit selbst beheben und mussten nicht die Feuerwehr rufen.
Und nun haben wir also gestern nachmittag eine neue Waschmaschine bekommen. Mit den höchsten Energie- und besten Wasserwerten, also ökologisch gesehen „von Vorteil“. Wobei es mir nicht so ganz einleuchtet, dass bei einer 19 Jahre alten Maschine, die bis vor einer Woche noch gute Dienste geleistet hat, vom Experten nicht einmal mehr darüber nachgedacht wird, überhaupt nachzuschauen, was kaputt sein könnte. Allerdings gebe ich zu, dass mein Vertrauensverhältnis in die Maschine durch diese Flutung erheblich gestört wurde. Bisherige Macken ihrerseits waren menschenverursacht – Münzen, die den Abpumpvorgang blockierten, z.B., oder ein zugedrehter Wasserzulauf. Einen gefluteten Keller verzeiht man da schon weniger leicht.

Glücklicherweise sind wir durch unsere früheren Wasser-Keller-Erfahrungen insofern vorsichtig, dass diesmal außer vielen Pappkartons – darunter aber mehrere Kartons, die hervorragend für den Versand von größeren Quilts geeignet gewesen wären – kein größerer Schaden entstanden ist. Auch meine Bügelmaschine ist vom Elektriker ‚freigesprochen’ worden. Das wäre in der Tat ein schmerzlich gespürter Verlust gewesen!

Samstag, 10. August 2013

Knöpfe, Körbe, Kisten

Ich habe eine Schwäche für Knöpfe, darüber habe ich ja schon öfter berichtet. Zwar versuche ich immer wieder, mir eine Beschränkung aufzuerlegen von der Art „jetzt musst Du aber erstmal welche verwenden“, aber wie das so ist mit den guten Vorsätzen... Die Knöpfe werden in einem Schuhkarton aufbewahrt. 


Was ja  nicht sehr stilvoll ist. Schuhkartons sind zwar praktisch. Preiswert. Pappe - aber eben nicht sehr schön. Man könnte natürlich anfangen, sie gestalterisch zu verschönern (Ferienprogramm für meinen Sohn?), aber...
Außer Knöpfen habe ich aber auch noch andere Schwächen. Zum Beispiel eine für Körbe. Es gab eine Zeit, da konnte ich wirklich kaum an einem Korbwarenverkäufer vorbeigehen. Als ich das erste Mal auf Lanzarote war, habe ich zum Beispiel mein eingeschränktes Charterfluggepäck mit diesem Korb aus Palmenholz angereichert, von dem ich mir einbildete, dass er doch das ideale Schlafplätzchen für die Katze wäre, die ich mir ein paar Wochen vorher aus dem Tierheim geholt hatte. Sie hat tatsächlich gelegentlich darin gelegen.


Die Katze hat sich inzwischen leider verabschiedet, aber der Korb hat längst eine neue Bestimmung erhalten.


Und dann gibt es da noch Holzkistchen der verschiedensten Größen. Nicht nur Backgammon-Spiele,


Weinkisten, die zum Regalständer unterhalb meines Arbeitstisches umfunktioniert wurden,



sondern auch eine Zigarrenkiste, in der Fotos von besonderen Menschen in meinem Leben aufbewahrt werden,


und eine kleine Schatzkiste für besonders schöne Postkarten.


Aber auch in den spezielleren Ordnungsbereich meiner Quilterei haben sie bereits Einzug gehalten. In diesem Kistchen bewahre ich meine Handquiltgarne auf – es ist eines der schönsten Geschenke, das ich mal von meinem jüngeren Bruder bekommen habe.



Eine etwas prosaischere ehemalige Weinkiste enthält die Stickgarnvorräte.


Und auf dem jüngsten Jahresflohmarkt, den mein Sohn und ich uns eigentlich nie entgehen lassen, konnte ich letztens diese gar nicht mal so kleine Schönheit erstehen:


Sie beherbergt jetzt einen Teil meiner großen Maschinenquiltgarnrollen.



Vielleicht finde ich ja irgendwo auch nochmal ein schönes Holzkistchen für die Knöpfe. Auf zum nächsten Flohmarkt!

Dienstag, 6. August 2013

Nur ein knappes Jahr

habe ich gebraucht.
Vergangenen August hatte ich in Birmingham bei Lisa Walton den Kurs ‚Threads to Dye for (also ungefähr: 'Fäden färben bis zum Umfallen’) mitgemacht. Färben kann ich ja, aber das ganze Gepfriemel mit Fäden abwickeln etc. wollte ich mir doch lieber von jemand Erfahrenerem erklären lassen, als selbständige Experimente und Versuchsreihen durchzuführen.
Der Kurs war lustig, denn Lisa ist kein Kind von Traurigkeit, und auch in den lediglich drei Stunden, die er dauerte, haben wir die wesentlichen Hinweise erhalten. Die meiste Arbeit ist letztendlich das Abwickeln der Fäden, damit diese in einen leicht färbbaren Zustand  gebracht werden.



Mitnehmen durften wir das „fertige“ Produkt in einer kleinen Plastikschüssel, zum ersten Ausspülen im Hotel. 


Das habe ich dort auch noch gemacht, und getrocknet waren sie ebenfalls. Ich hatte keine Lust, dass evtl. entdeckte Flüssigkeitsspuren beim Kofferdurchleuchten irgendwelche Schwierigkeiten beim Rückflug verursachen könnten.
Das war’s dann allerdings. Irgendwie bin ich nie dazu gekommen, das Schächtelchen weiter zu bearbeiten. Lisa meinte zwar, man könne die Docken in einem Beutelchen für Nylonstrumpfhosen in die Waschmaschine stecken, aber ich war in der Hinsicht sehr skeptisch. Immerhin hatte ich mal von einem Freund, der ein Jahr lang durch Amerika gereist war, die Geschichte gehört, dass er sich mit dort im Waschsalon mit einem Australier über die Länge der Waschmaschinenlaufzeiten ausgetauscht hatte. Beide äußerten ihre Verwunderung darüber – mein Freund darüber, dass die Maschinen in Amerika so kurz liefen. Der Australier allerdings fand  die Laufzeiten erstaunlich länger als bei sich zu Hause. Deshalb war ich aufgrund meiner fehlenden eigenen Erfahrungen mit der Vergleichbarkeit von Laufzeiten der Waschmaschinen in Deutschland und Australien skeptisch, ob ich mir auf die Art ein Fadenwirrwarr herstellen sollte, und ließ mein Kästchen einfach immer weiter im Keller stehen. Außerdem besitze ich keine solchen Beutelchen, weil ich praktisch nie Nylonstrumpfhosen trage geschweige denn anschließend in der Maschine wasche.
Als ich dann im April von Laura Wasilowsky hörte, dass sie ihre gesamte Produktion per Hand auswäscht, habe ich mich entschlossen, das letzte Spülen meiner ersten selbstgefärbten Fäden mit Synthrapol anzugehen.

Nochmal im Spülgang

Trocknen

Jetzt sind sie fertig. 


Und ich bin gespannt auf die erste Gelegenheit, wann ich sie verwenden kann.

Noch bin ich mir etwas unschlüssig, ob ich auf diesem Gebiet in eine etwas ausgeprägtere Produktion einsteigen sollte. Erstens habe ich noch keine zufriedenstellende Quelle von ungefärbtem Garn aufgetan. Und auf das Abwickeln habe ich wahrlich keine große Lust. Aber ich schaue mal – demnächst gehen wir auf eine Woche Familienfreizeit, und wenn da abends vielleicht nicht viel los ist, könnte ich ja mal anfangen.

Donnerstag, 1. August 2013

Leitergymnastik bei knapp 35 Grad

Nachdem ich heute morgen ganz früh den männlichen Teil meiner Familie zur viertägigen Fahrradtour verabschiedet hatte

Abfahrt um halb acht.

machte ich mich selbst per Auto auf eine Fahrt quer durch die Republik. Nach sechs Stunden Fahrzeit, nur ein kleiner Stau, der aber nicht wirklich lange dauerte, Ankunft in Grünstadt.

Luitpoldplatz in Grünstadt im Spiegel

Vor etlichen Jahren – sind es zehn? – war ich schon mal hier, als ich einen Quilt, der anschließend auch in der Zeitschrift „Patchworkideen“ als Anleitungveröffentlicht wurde, in der Schwarz-Weiß-Ausstellung hatte. Aber ohne Wegbeschreibung hätte ich sicher nicht wieder zum Patchworkhimmel gefunden – was zum Teil vielleicht aber auch an der Hitze und an der Riesenbaustelle liegt, wegen der man erstmal zur nächsten Autobahnausfahrt weiter- und dann wieder zurückgeleitet wird.
Bei satten 34 Komma nochwas Grad im Schatten habe ich dann meine Ausstellung gehängt. Leiter rauf, Leiter runter... viele viele viele Male. 


Ausgesprochen schweißtreibend, aber ich bin sehr zufrieden mit der Anordnung, jetzt fehlen nur noch Kleinigkeiten, und ich freue mich auf die Eröffnung morgen abend.
Abends beim Rundgang durch die Stadt habe ich mich noch selbst entdeckt – die Lokalzeitung 

hatte am Dienstag per Telefon ein Interview mit mir geführt, und der bevorstehenden Eröffnung eine ganze halbe Seite gewidmet. 


Leider konnte ich es in der Online-Ausgabe nicht finden, werde aber morgen versuchen, ob ich noch eine Druckversion bekommen kann.