Sonntag, 30. September 2012

Stoff-Abo: September-Kollektion


Kaum zu glauben, dass es schon wieder zwölf Tage her ist, seit ich aus dem Elsass zurückgekommen bin! Auto ausräumen, Quilts wieder im Haus verteilen bzw. verstauen, Wäsche waschen. Schuljahresanfang zweite Klasse mit leichter Verspätung noch begleiten. Kursunterlagen für den Parkett-Kurs am Petersberg fertigstellen. Und die nächste Kollektion für das Stoff-Abo weiter vorbereiten, das waren so die wichtigsten Tätigkeiten.
Nach den Erfahrungen der letzten beiden Male, die ja doch eher etwas stressig waren, habe ich mir geschworen, das Färben in Zukunft etwas ruhiger zu gestalten. Die Stoffe werden eher geliefert, außerdem will ich für jede einzelne Kollektion nicht auf die jeweils fällige Lieferung angewiesen sein, sondern zwischen den Kollektionen immer die für eine Lieferung benötigte Menge vorrätig haben. Das hat dieses Mal immerhin schon gut geklappt.
Mit dem Färben angefangen hatte ich auch bereits vor der Abreise ins Elsass begonnen. Die ersten drei Farben waren bereits gefärbt.

Anfang September:
die ersten drei Farben für die
September-Kollektion sind angerührt

Jetzt hieß es also noch, drei weitere Farben zu ergänzen.

Farben fünf und sechs für die
September-Kollektion

Und zu bügeln.

Jedes Mal ein Grund zu uneingeschränkter Dankbarkeit:
meine Bügelmaschine im Einsatz für das Stoff-Abo!

Inzwischen ist die Kollektion September verschickt:

Stoff-Abo Kollektion für September 2012

Bestellungen von Fat-Quarter- oder Halbe-Meter-Packungen sind auch für Nicht-Abonnentinnen über die Webseite möglich.

Samstag, 29. September 2012

Ste. Marie-aux-Mines - ein weiterer, letzter Bericht


Im Folgenden möchte ich noch ein paar weitere letzte Impressionen aus Ste. Marie-aux-Mines zeigen.


Dies ist eine Installation mit ziemlich vielen Aurifil Spulen am Eingang zur Verkaufshalle im Espace Commercial. Fand ich eine interessante Idee!


Außer der kanadischen Ausstellung an exhibition «Tradition in Transition» hatte ich natürlich, als Jurymitglied, auch noch die Quilts gesehen, die zum Wettbewerb zugelassen worden waren.

Linda Colsh (links), Libby Lehman (Mitte) und
ich nach der Auswahl des Gewinners des ersten Preises

Da sie aber im Katalog abgebildet sind, habe ich außer dem Foto vom Gewinnerquilt des ersten Preises keine weiteren Fotos gemacht. Der erste Preis ging an “Remembering” von Linda Kemshall.

"Remembering" von Linda Kemshall, erster Preis 

Unglaublich beeindruckend fand ich die Ausstellung mit Kumiko Frydls kleinformatigen Arbeiten, “Perfect piecing”. Kumiko zeigt auf Quilts mit einer Seitenlänge von meist nicht mehr als 40cm den Detailreichtum – sowohl im Piecing als auch im Quilten! – wie man ihn auf einer großformatigen Arbeit erwarten könnte.

Kumiko Frydl, "Mission: Impossible?", 53 x 53 cm

Kumiko Frydl, "Pineapple Patch", Detail

Kumiko Frydl, "Pineapple Patch", 36 x 36 cm
 „Wahnsinn“! ist so ungefähr die erste Reaktion, die einem dabei einfällt, und Bewunderung und Faszination bleiben. Kumiko hat auch ein Buch über ihre kleinformatige Arbeitsweise geschrieben, das leider zu dem Zeitpunkt, als ich in der Ausstellung war, bereits vollkommen ausverkauft war. Sicher ein Anreiz, sein Französisch mal weiter aufzufrischen!
Außerdem bin ich dann tatsächlich bis zum Place des Tisserands vorgedrungen, wo ich im Schnelldurchlauf durch SAQAs Wide Horizons III und Libby Lehmans Ausstellung gehen konnte. Bei Libby fand ich es sehr interessant zu sehen, wie sich der persönliche Stil über 30 Jahre ändern kann. So viel Zeit liegt zwischen “Red Sky in the Morning” (1982) und “Ribbonplay” (2011).

Libby Lehman, Red Sky at Morning, 1982

Libby Lehman, Ribbonplay, 2011

Mein persönlicher Favorit in der Wide Horizons war Margaret Ramsays “Weymouth Waves”. 

Margaret Ramsay, Weymouth Waves, 2012
Das ist eine Art von bildlicher Darstellung, mit der ich auch in Quilts etwas anfangen kann! Dieses Mal wird Wide Horizons auch nicht gleich wieder nach Ste. Marie aufgelöst, sondern soll während des kommenden Jahres noch mehrere Stationen in Europa besuchen. Die erste Gelegenheit, diese sehenswerte Ausstellung noch einmal zu Gesicht zu bekommen, ist bei der Abilmente in Vicenza.

Da ich während meiner eigenen Ausstellung soviel wie möglich anwesend sein wollte, bin ich nicht weiter durch die anderen Dörfer und Ausstellungen gezogen.
Trotzdem, obwohl ich nur wenig von den anderen Ausstellungen gesehen habe, war es eine wunderbare und bereichernde Erfahrung, mit einer eigenen Ausstellung in Ste. Marie-aux-Mines vertreten zu sein. Ich fand auch, dass Regula Affolter und ich uns in unseren Stilen gut ergänz haben, und so die Eglise St. Louis eine wirklich besuchenswürdige Kirche war. Herzlichen Dank an Gul LaPorte, die mich als erste darauf angesprochen hat, ob ich Interesse daran hätte, in Ste. Marie-aux-Mines auszustellen, und das Ganze dann vermittelt hat, und an Sylvie Leroux für ihre umfassende und professionelle Betreuung während der Vorbereitungszeit und dann vor Ort, und an Dinah für ihr Management der Jurytätigkeit und der Wettbewerbsangelegenheiten!

Mittwoch, 26. September 2012

Schmetterlingsgarten Hunawihr

Nachdem ich am Montagvormittag vergangener Woche mit den Organisatoren des Carrefour Européen du Patchwork die letzten Details geklärt hatte, habe ich Abschied gehommen und mich auf den Weg gemacht.


Allerdings nicht direkt nach Hause, sondern erst noch in den nahegelegenen Schmetterlingsgarten in Hunawihr. Béatrice, Kursteilnehmerin in Karlsruhe, deren Familie diesen Garten betreibt, hatte mir im Mai davon erzählt, und es war mir seitdem klar gewesen, dass ich unbedingt dorthin wollte. Wochenlang hatte ich mich darauf gefreut, und ich wurde nicht enttäuscht. Gegenüber wohnten Störche auf dem Dach.


Und dann der Garten selbst.

Vorsicht - nicht drauftreten!

Auf meinem linken Ärmel.










Diese Bilderauswahl zeigt nur einen kleinen Eindruck. Es war wie ein magischer Ort, und ich kam richtig beschwingt wieder raus. Wer in solch einer Umgebung arbeiten darf, muss wahrlich ein glücklicher Mensch sein!
Danach gönnte ich mir eine Nase Luft auf dem Freiburger Markt.


Und dann ging es auf die lange Fahrt zurück nach Hause, in den Alltag, in das Leben 'nach dem Elsass'.

Montag, 24. September 2012

"SAQA Benefit Auction" - die letzte Woche läuft!


Durch meine Ausstellung in Ste. Marie-aux-Mines war ich in der letzten Zeit so beschäftigt, dass ich es nicht geschafft habe, noch einmal auf die SAQA Benefit Auction hinzuweisen, die bereits seit zwei Wochen läuft. Aber es ist noch nicht zu spät, denn seit heute und noch diese Woche kann man noch die Quilts der dritten Staffel in umgekehrter ‚Versteigerung’ erwerben.
Eine englische Beschreibung des Ablaufs findet sich hier.
Mein gespendeter Quilt ist hier zu sehen

Und dies ist der Zeitplan und die Schritte, nach denen die Preise sinken („Eastern“ bezieht sich auf die Uhrzeit der amerikanischen Ostküste):
Section 3 - September 24 um 2:00 Eastern - $750
Section 3 - September 25 um 2:00 Eastern - $550
Section 3 - September 26 um 2:00 Eastern - $350
Section 3 - September 27 um 2:00 Eastern - $250
Section 3 - September 28 um 2:00 Eastern - $150
Section 3 - September 29 um 2:00 Eastern - $75

Vielleicht sind ja auch Sie daran interessiert, von den verbleibenden Quilts den einen oder anderen zu erwerben und damit SAQA zu unterstützen. Herzlichen Dank!

Freitag, 21. September 2012

“Tradition in Transition” – Ausstellung der Kanadierinnen in Ste. Marie-aux-Mines (Bericht Nr. 3)


Da ich während der Tage in Ste. Marie-aux-Mines weitgehend mit der Aufsicht meiner eigenen Ausstellung beschäftigt war – ich wollte ja auch gerne dort sein, um die Reaktionen der Leute mitzubekommen und die daraus rresultierenden Gespräche nicht zu verpassen – bin ich selbst nicht besonders weit rumgekommen, um andere Ausstellungen zu sehen.
Aber ich hatte am Samstag die Gelegenheit, in die Eglise de la Madeleine zu gehen, wo normalerweise die eingeladenen Gastländer ihre Ausstellungen zueigen. Vor zwei Jahren war ich selbst dort mit zwei Quilts bei der Patchworkgilde Deutschland e.V. vertreten. Dieses Mal war Kanada das Gastland.
Thema der von Sandra Reford (BlogHomepage) kuratierten Ausstellung war “Tradition im Wandel”. Damit sollte die weite Spanne des kanadischen Quiltschaffens zwischen traditionellen Arbeiten in ihrer jeweiligen lokalen Eingebundenheit und den modernen Künstlerinnen – alles zwischen Prince Edward Island im Osten und Vancouver Island im Westen - demonstriert werden, und das ist meines Erachtens auch hervorragend gelungen.  Leider waren gerade in dieser Kirche die Beleuchtungsverhältnisse andere als glücklich, so dass man manche Werke wirklich nur in eingeschränkten  Positionen betrachten konnte, und auch qualitätsvolle Fotos waren nicht wirklich möglich.

Sandra Reford beim Erklären der Ausstellung


In der Ausstellung traf ich eine ‘alte’ Bekannte,  Jayne Willoughby Scott  in Form ihres wunderbar meditativen “Night Drawing Nr. 3”. (Ich wünsche mir, mal eine Ausstellung mit 25 ihrer Night Drawings zu sehn!)

Jayne Willoughby Scott, "Night Drawing no 3"

Judith Martins Arbeit “Energy Cloth” ist dicht mit verschiedenen Arten von Stickstichen bedeckt, die dem Ganzen eine zusätzliche Textur verleihen und vor allem auch die Farbgebung des zugrundeliegenden Batikstoffes verändern. 

Judith Martin "Energy Cloth"

Judith Martin, "Energy Cloth", Detail
Auf der Grenzlinie zwischen traditionell und modern bewegt sich Kate Busbys Werk  “3600 (Beats)” (auf dem Bild auf der linken Seite abgebildet). Daneben sieht man “Aglow” von Anna Hergert

Kate Busby (links), "3600 (Beats)", und
Anna Hergert (rechts), "Aglow"

Stärker noch der traditionellen Seite des Quiltschaffens verbunden, aber doch mit einem interessanten und ungewöhnlichen Twist ist “Nine Patch Minuet” von Penelope Player. Laut Sandra Reford ist Penelope die dritte Generation in einer Familie von Quiltern, hat aber keine eigene Webseite. Die Verwendung des Nine-Patch-Musters zeigt sehr anschaulich, dass auch traditionelle Muster in einer modernen Art interpretiert werden können, die ihnen eine besondere Aktualität verleiht. Traditionell muss bei weitem nicht altmodisch daherkommen!

Penelope Player, "Nine Patch Minuet"

Die zwei Stücke, die mir in der Ausstellung am allerbesten gefallen haben, waren allerdings keine Quilts in strengerem Sinn, sondern fallen eigentlich unter eine weitergreifende Kategorie “Textilkunst”. Eins davon ist Chung-Im Kims  dreidimensionale Filzskulptur “Dawn” (Morgenröte), die unbedingt von mehreren verschiedenen Seiten betrachtet werden muss, um sich der ganzen Schönheit und Ausdehnung bewusst zu werden.

Chung-Im Kim, "Dawn", Seitenansicht

Chung-Im Kim, "Dawn", Frontalansicht

Das andere Stück ist “Accumulate” von Amanda McCavour.  Ausgerechnet diese Arbeit litt allerdings ganz besonders unter den schwierigen Beleuchtungsverhältnissen in der Kirche. Keine direkte Lichtquelle, unter der Empore, und eigentlich hätte die Arbeit direkt von der Dekce gehänt werden müssen statt vor einer Wand. Schade – die Wirkung wurde so deutlich geschmälert, nur ahnungsweise konnte man daran teilhaben.

Amanda McGavour, "Accumulate", Detail

Amanda McCavour,  "Accumulate"

Insgesamt eine meiner Meinung nach wunderbar kuratierte und gelungene Ausstellung, die meinem Geschmack genau entsprochen hat. Sie hätte auch der von der deutschen Patchworkgilde veranstalteten „Tradition bis Moderne“ alle Ehre gemacht, dem Titel wurde sie jedenfalls vollkommen gerecht. Nur zu schade, dass es keinen Katalog gab, und dass sie nicht an weiteren Orten gezeigt wird!

Dienstag, 18. September 2012

Ste. Marie-aux-Mines, Bericht Nr. 2


Nachdem ich den Mittwochvormittag mit dem Hängen beschäftigt gewesen war, war ich mit dem Ergebnis, “meiner” Seite der Kirche, sehr zufrieden.






Auf der anderen Seite war Regula Affolter aus der Schweiz mit ihren „Interpretationen des menschlichen Körpers und des blauen Gehirns“, einer interessanten Serie zu Gehirnformen, Köpfen und anderen radiologischen Phänomenen.


Nachmittags hatte ich dann die entscheidenenden Jury-Verpflichtungen, denn die Auswahl des Gewinners des Wettbewerbes „Gestern, Heute, Morgen“ stand ja noch aus. Zusammen mit der Jury-Vorsitzenden Libby Lehman und der seit vielen Jahren in Belgien lebenden Amerikanerin Linda Colsh bekam ich die von uns ausgewählten und in der Chapelle Saint Joseph aufgehängten Quilts zu sehen, und wir waren uns sehr schnell darüber einig, dass der Quilt, der bei unserer Auswahlrunde die meisten Punkte auf sich vereinigt hatte, auch tatsächlich der Gewinner des ersten Preises sein sollte.

Der erste Preis ging an "Remembering" von Linda Kemshall
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag habe ich dann sehr schlecht geschlafen – die Aufregung hat ihren Tribut gefordert. Um halb zehn sollten die Ausstellungen und auch die Verkaufsstraße öffnen. Aber als ich um neun am Eingang zur Verkaufsstraße vorbei ging, standen schon etliche Ungeduldige vor dem Tor, und um zehn Minuten nach neun kamen die ersten Besucher in der Kirche an.



Von da an war der ganze Tag ein einziger Besucherstrom.


Auch Freitag war sehr voll, Samstag und vor allem Sonntag dann aber etwas ruhiger.
Ich kann nicht sagen, wie oft ich ungläubigen Betrachtern bekräftigen musste, dass die Linien nicht appliziert sind, sondern genäht werden können, und zwar durchaus mit der Maschine. Noch kann ich schätzen, wieviele Fotos insgesamt von meiner Ausstellung gemacht worden sind – mehrere Tausend werden es aber schon gewesen sein.
Der Zuspruch war fast überwältigend und äußerst positiv und ich bin noch immer ein bisschen wie auf Wolke 7 von all dem Lob, das ich bekommen habe.
Sehr gefreut hat mich, dass Lucia Stacchetti von der Quilt Triennale, Cathy Izzo and Dale Riehl von der Art Quilt Gallery in New York, Astrid Reck vom Bergtor-Verlag und vor allem der amerikanische Sammler Jack Walsh sich die Zeit genommen haben und vorbeigekommen sind.
Am Sonntag, als es dann schon wieder deutlich ruhiger wurde, habe ich auch hin und wieder auf meinem Stuhl sitzen können und ziemlich lange auf die nebeneinanderhängenden Linienspiele XXX und XXIV: Tangle geschaut. Und mir dann überlegt, wie die vielleicht noch verbessert werden könnten, denn wenn ich sie so lange anschaue, dann sehe ich schon Stellen, an denen ich gerne ansetzen würde, um sie weiterzuentwickeln.

Außerdem habe ich überlegt, wie man Teile der beiden Quilts miteinander verbinden könnte. Ein paar Skizzen habe ich gleich angefertigt. 

Lassen sich diese beiden Segmente miteinander verbinden?
Ich bin also mit etlichen neuen Ideen zurückgekommen und überlege nun, wie ich die Zahl der Stunden eines Tages verdoppeln könnte, um all das erledigen zu können, was ich im Kopf habe. Und um vor allem trotzdem Zeit für das zu haben, was so lange unerledigt liegengeblieben ist und dringend abgearbeitet werden müsste!