Dienstag, 31. Januar 2012

Stoff-Abo: Januar Kollektion 2012

Die Umfrage, die ich unter meinen Abonnentinnen gestartet hatte, um herauszufinden, ob sie ungefähr derselben Meinung waren bezüglich des Stoffes, auf den ich mich als 'Dauer-Stoff' für das Stoff-Abo festlegen wollte, hat für mich überraschende Ergebnisse gebracht. Erstens hat eigentlich nur eine von den Abonnentinnen sich für diesen Stoff ausgesprochen. Und zweitens kam bei den Antworten von den anderen, die noch geantwortet haben, keine eindeutige Mehrheit für einen der anderen Stoffe zusammen, die ich während des vergangenen ersten Jahres ausprobiert habe. Das hat mich nachdenklich gemacht, und auf jeden Fall werde ich nächste Woche nochmal eine große Testfärbung unternehmen - alle Stoffarten, zwischen denen ich mich entscheiden will, kommen in einen großen Bottich in dieselbe Farbe. Mehrere Bottiche mit mindestens 6 verschiedenen Farben, um genau zu sein. Dann kann ich im direkten Vergleich feststellen, welcher Stoff mir vom Färbeverhalten her am besten gefällt, nicht nur vom Gefühl. Denn bei jeder einzelnen Färbung vergangenes Jahr hat mir des einzelne Ergebnis eigentlich gut gefallen...
Nun gut, die Überraschung, die Überlegungen und die Vorbereitungen für dies alles haben dazu geführt, dass die Januar-Kollektion in der Fertigstellung ein wenig nach hinten verschoben wurde. Gefärbt hatte ich schon letzte Woche, aber da ich über das Wochenende mit meinem Sohn bei meinen Eltern war, hat es nicht mehr geklappt, sie noch vor dem Wochenende zu verschicken.

Kollektion Januar 2012 im Eimer
Heute habe ich es aber geschafft, sie zur Post zu bringen und insofern mein 'Lieferdatum: Ende eines Liefermonats' noch so ganz knapp eingehalten, denn wenigstens sind sie im Januar rausgegangen!

So sieht die Kollektion Januar 2012 aus:

Kollektion Januar 2012
Es sind noch drei Packungen Fat Qaurters und eine Packung halbe Meter über meine homepage erhältlich.
Und im März bin ich dann wieder etwas früher dran. Je nach Lieferzeit vielleicht dann schon endgültig mit DEM Stoff, für den ich mich hoffentlich nächste Woche entscheiden werde? Wir werden sehen...

Sonntag, 29. Januar 2012

Der rechte Handschuh


Beim Färben trage ich natürlich Gummihandschuhe. Die sind sinnvoll, praktisch, aber leider nicht besonders haltbar. Deshalb kaufe ich auch immer gleich mehrere Paar auf Vorrat. Aber kann mir mal irgendjemand erklären, warum es immer der rechte Handschuh ist, der als erstes seinen Geist aufgibt?
Beim letzten Mal hatte ich Glück, denn die Farbe war nicht besonders dunkel, und die Hand war farblich nur ein kleines bisschen verändert:


Ich habe zwar eine sehr gute Paste, die den Farbstoff ziemlich schnell von der Haut abwäscht. Allerdings tauchen Spuren der Farbe nach einer Weile wieder auf der Haut auf, und es dauert einige Tage, bis alle Reste endgültig beseitigt sind. Wenn man mit schwarz oder einem dunklen Blau gefärbt hat, kann das schon zu merkwürdig-„mitfühlenden“ Fragen führen im Sinne von „Was hast Du denn mit Deinen Händen angestellt?“ Von solchen Zuständen habe ich allerdings keine Fotos gemacht, ein besonders eindrückliches hätte nach dem T-Shirt-Färben mit den Kindergartenkindern entstehen können...
Obwohl ich vor einer Weile bereits mal mehrere weggeschmissen habe, bin ich also mittlerweile wieder dabei, eine Sammlung linker Handschuhe aufzubauen, weil ich es nicht übers Herz bringe, den zweiten Handschuh auch gleich mit wegzuschmeißen. 


Jedes Mal denke ich, na, nächstes Mal geht der linke kaputt, und dann kann ich auf diesen Vorrat zurückgreifen. Ist allerdings noch nicht passiert. Ob das daran liegt, dass ich Rechtshänderin bin? Beim Färben habe ich doch immer beide Hände gleich tief und auch gleich aktiv im Eimer. Oder ist das so ein Ding wie mit den Socken, wo häufig auch nur einer aus der Waschmaschine wieder auftaucht?
Zu dumm nur, dass das Plastik, aus dem sie gemacht sind, insgesamt nicht dauerhaft ist. Sonst könnte man daraus ja mal ein Kunstwerk entwickeln.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Weihnachtsbücher


Außer einigen schönen belletristischen Büchern zum ‚richtig Lesen’ hat Weihnachten mir noch ein paar schöne andere Bücher beschert, die es durchaus verdienen, hier in loser Folge vorgestellt zu werden.

Anfangen möchte ich mit den zwei Büchern, die ich mir vom Weihnachtsgeld meiner Schwiegermutter gekauft habe.
Eines davon hatte ich hier schon mal erwähnt, nämlich „Knit the City – Maschenhaft Seltsames“ von der Knitting Guerilla Gang, oder wie immer man sie nennen soll, die halb namenlosen Damen in England mit den Pseudonymen Deadly Knitshade, Bluestocking Stitcher, The Purple Purler, Lady Loop, Shorn-a the Dead, Knitting Ninjy, The Fastener.


Es beginnt mit einer kleinen Einführung darüber, wie alles begann, nämlich mit der ersten „Strickattacke“ vor dem Blauwal im Londoner Naturhistorischen Museum. Mit Fotodokumentation. Und dann geht die Erzählung los, wie sich die Strickerinnen allmählich trauten, wie sie die Reaktionen aufnahmen – und die einzelen ‚Garnstürme’ werden dann in Fotos gezeigt. Zum Beispiel die eingestrickte Telefonzelle,


dann das große Spinnennetz mit 24 eingefangenen Insekten, gestrickte Vögel am Trafalgar Square, Zitrusfrüchte aus Wolle an den diversen Kirchen eines altbekannten Englischen Gedichtes, Schnecken, die gestrickte Version von Alice im Wunderland...


Schwer zu sagen, welcher Stricksturm, äh, Garnsturm mir nun am besten gefällt, aber das muss ja vielleicht auch gar nicht sein.
Auffallend vielleicht, dass es sich meist eher um überschaubar ‚große’ Strickarbeiten handelt, die verteilt werden, also nicht in den Ausmaßen wie eine umstrickte Pappel. Sicherlich verständlich, wenn man bedenkt, dass die Mitglieder des Knit-the-City-Yarn-Corps, wie sie sich selbst nennen, alle ehrlichen/echten Berufen nachgehen, da bleibt natürlich nicht unbedingt viel Zeit, um Riesenwerke zu stricken, die man dann auch noch irgendwo hinterlässt und nie wiedersieht. Außerdem werden kleinere Hinterlassenschaften ja vielleicht weniger schnell von Reinigungskräften entfernt, schließlich stören sie weniger? Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es weniger weh tut, wenn die kleinen wieder beseitigt werden, als wenn es größere Teile gewesen wären. Interessant wäre, zu erfahren, wie lange die Kunstwerke im öffentlichen Raum existieren durften, bzw. wie schnell sie wieder entfernt wurden. Ist das in England anders als in Deutschland?
Das Buch ist nicht groß, bißchen gestauchtes DIN A5 Format, also ganz passend, um es mal für unterwegs in die Tasche zu stecken, ohne sich damit heftig abzuschleppen. Ich gucke immer wieder gerne rein und freue mich nach wie vor über dieses schöne Weihnachtsgeschenk. Nun bin ich gespannt, wann sich bei mir eine unverwartete Strickattacke ankündigen wird (allerdings sicherlich nicht vor Ste. Marie-aux-Mines!).

Das zweite Buch, das ich mir noch vom Weihnachtsgeld meiner Schwiegermutter selbst schenken konnte, ist das relativ neu erschienene dreisprachige Buch „Textile Abenteuer / Textile Adventures / Aventures Textiles“ von Mirjam Pet-Jacobs, erschienen im Bergtor Verlag.


Interessant ist das A4-Querformat, in dem die drei Sprachen alle nebeneinander Platz haben. So kann man sich nicht nur über kreatives Schaffen informieren, sondern nebenbei auch noch Sprachkenntnisse auffrischen oder aufbessern, und ganz ohne Vokabelpauken... Aber Spaß beiseite.
In diesem Buch führt Mirjam anschaulich den gesamten Kreativen Prozess ‚durch’, übersichtlich in Kapitel gegliedert, mit denen man sich eines nach dem anderen vertraut machen kann.
Notizbuch und Bleistift sollten ihrer Meinung nach immer dabei sein – auch neben dem Bett. Und Inspirationsordner zum Sammeln! Denn am Anfang steht die Augenschulung.
In Kapitel 1, „Designtheorie“ stellt MPJ die verschiedenen Designelemente vor (Linie, Form, Kontrast, Farbe, Muster, Textur, Skulptur, Raum). Und sie empfiehlt, sich eigentlich für jedes Element einen eigenen Ordner anzulegen. Anschließend beschreibt sie die Prinzipien, die einem guten Design zugrunde liegen (Balance, Einheit, Abwechslung, Fokus, Komposition).
Kapitel 2 gibt Leitlinien, anhand derer man anfangen kann, seinen eigenen Geschmack,und letztlich auch seinen eigenen Stil zu entwickeln, und führt dann durch die ersten Schritte der Entwicklung eines eigenen Kunstwerkes, auch anhand von Beispielen von Kursteilnehmerinnen.
Kapitel 1 und 2 enthalten Aufgaben, die das Thema vertiefen und zum eigenständigen Arbeiten anregen.
In Kapitel 3 dokumentiert sie die Entstehung eines eigenes Kunstwerkes als Beispiel für den Entwicklungsprozess. Kapitel 4 gibt Tipps zur Formulierung der Biografie, der Künstleraussage, Lebenslauf, und zur Foto-Dokumentation. Kapitel 5 gibt einen Einblick in die Entstehung verschiedener Werke und Serien von MPJ, die ja bei weitem nicht nur im Quiltbereich arbeitet.
Und in Kapitel 6 werden nochmal die Leser zur Selbst-Arbeit verpflichtet: Workshops und interessante Anregungen zum Selbst-Kreieren!
Insgesamt ein anregendes und interessantes Buch, dass dazu führen will, eigene/altvertraute Pfade zu verlassen und Neues auszuprobieren. Kann man sehr gut weiterempfehlen!

Samstag, 21. Januar 2012

Wetter und Reaktionsgeschwindigkeit, oder: carpe diem!


Noch heute morgen und vormittag, als ich auf dem Markt meine Wochenendeinkäufe getätigt habe, habe ich gedacht, dass ich heute einen Jammer-Post schreiben würde, basierend auf diesem Foto, gestern nachmittag aufgenommen:


Und dann wäre es weiter gegangen mit „Alles leere Versprechungen – weder Sonne, noch Schnee, obwohl es doch hieß heftiges Schneetreiben...“  War ja auch – überall um uns herum, so ab 35 km weiter südlich, Verkehrschaos ins Wochenende, beste Pistenverhältnisse. Nur bei uns sah es heute morgen so aus:


Das reicht für nichts – weder für den Schneemann meines Sohnes, noch für mich.
Aber am späten Vormittag fing es dann doch ein klein wenig zu schneien an. Auf dem Rückweg von einem kurzen Geburtstagsgratulationsbesuch, habe ich mit meinem Sohn, der mich begleitet hatte, Verhandlungen geführt: ihm gehört der Schnee auf dem Rasen, mir gehört der Schnee auf der Terrasse und in der Einfahrt. Den wollte er mir dann sogar zusammenschieben. Da lag allerdings keiner. Als wir zurück waren, habe ich sofort Aktivität entwickelt: zwei verschiedene Farben angerührt, mühsamst eine Kiste Schnee zusammengekratzt, von jedem Vorsprung, wo er liegengeblieben war, von den Mülltonnendeckeln, von den Kellerschachtabdeckungen, vom Trampolin, und sogar vom Weihnachstbaum, der abgetakelt aber noch nicht völlig vernichtet vor unserer Terrassentür auf der Terrasse steht.


Eine Kiste Schnee reicht gerade für zwei Kisten Schneefärben, diesmal also mit Tannenbaumgeschmack:



Und neuen Stoff ins Soda gelegt. Für alle Fälle. So werde sogar ich, eigentlich als unverbesserliche Pessimistin bekannt, noch zur hoffenden Optimistin? Immerhin stehen vor unserer Haustür ja auch immer etliche Autos vom gegenüberliegenden Autohaus. Da kann ich sonst ja auch noch den Schnee runterklauben!


Allerdings habe ich tatsächlich die halbe Stunde genutzt, die sich heute überhaupt geboten hat, denn mittlerweile regnet es, und vom Schnee ist leider nichts mehr übrig.

Freitag, 20. Januar 2012

Textile and Fiber Art List: neue Webseite ist online!

Irgendwann im vergangenen Herbst bekam ich eine E-mail von einer mir unbekannten Frau, Rachel Biel, von Rayela Art , die mich fragte, ob ich vielleicht Interesse daran hätte, Mitglied bei der Textile And Fiber Art List (TAFA) zu werden. Erst war ich skeptisch – schon wieder so’n blöder Spam? Aber dann habe ich erstmal ein paar Tage abgewartet, mir schließlich die Seite angeschaut, mich mit Rachel in Verbindung gesetzt, sie hat mir sehr viel erklärt, und schließlich habe ich mich entschieden, mich eintragen zu lassen. Ich bin über meinen eigenen Schatten gesprungen, habe gleich noch ein Paypal-Konto eröffnet, das ich für das Bezahlen der Gebühr brauchte, und von dem Rachel mir sagte, dass ich es sicher bräuchte, wenn ich internationale Verkäufe tätigen wollte. Und dann habe ich mich angemeldet.
Weil Rachel gerade dabei war, eine neugestaltete Webseite zu organisieren, habe ich mich im Herbst erstmal entschlossen, nur den preisgünstigeren Registrierungszeitpunkt zu nutzen, mit dem Hochladen meines Profils aber bis zur Veröffentlichung der neuen Seite zu warten. Das wiederum dauerte dann natürlich ein klein wenig länger, als Rachel das ursprünglich anvisiert hatte. Während der Zeit kam immer mal wieder eine Mail, in der sie über die Fortschritte und Fehlkommunikationen mit den Webdesignern berichtete, was sie alles drin haben wollte, ohne es allzu kompliziert werden zu lassen. Aus solchen mails konnte ich mir natürlich erstmal überhaupt keine wirkliche Vorstellung davon machen, wie das dann – anders als die bisherige Seite, die ich ja auch nur kurz angeschaut hatte – aussehen sollten. Direkt nach Neujahr suchte Rachel dann Versuchskaninchen, die das Hochladen schon mal üben sollten, und ich habe sehr bedauert, dass ich wegen unserer Woche Urlaub bei Freunden daran nicht teilnehmen konnte. Dann hat es nochmal ein paar Tage länger gedauert, aber in dieser Woche war es dann endlich soweit.


In Vorbereitung für das Hochladen habe ich also einen Teil des vergangenen Wochenendes damit zugebracht, Bilder auszusuchen, auf die richtige Größe zu bringen, ein Profil zu erstellen, ein Shop-Banner zu entwickeln (mit dem ich momentan noch nicht so richtig zufrieden bin, aber das kann ich ja bald noch wieder ändern) und mich in den Hochladeprozess einzuarbeiten. Wenn man es macht, ist es ja gleich ganz anders, als wenn man ‘trocken’ irgendwelche Anleitungen dafür liest. Irgendwie musste ich ja auch die zwei unterschiedlichen Zweige, die Quilts und die Stoffe, in einem Profil kombinieren. Zeitweise habe ich sogar noch überlegt, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, mich mit zwei unterschiedlichen Profilen anzumelden, eines für die Quilts, justquilts.de und eines für die Stoffe, justcolours.de. Aber dann habe ich mich doch erstmal dafür entschieden, bei dem einen Profil zu bleiben, da die zwei Sparten ja nah genug miteinander verwandt sind. Allerdings taucht das Profil nur unter justcolours.de in der Liste auf.
Mittlerweile ist sie also freigegeben, und kann hier angesehen werden.
Ein Element, in das ich mich beim vorbereitenden Anschauen gleich aus ganzem Herzen verliebt habe, ist die Weltkarte der Mitglieder. Wenn man sich anschaut, sieht man an jedem Ort, an dem ein TAFA-Mitglied registriert ist, einen kleinen Ballon. Über diesen kann man sich dann auch auf die Homepages der Mitglieder klicken. (Über die Liste selbst geht es natürlich auch.) Wenn man also so wie ich  eine besondere Affinität zu einem bestimmten Land hat (bei mir, für immer und alle Zeiten, Neuseeland!), dann kann man schauen, wen es denn da unten gibt... und schon hat man virtuell wieder jemand Neues, Interessantes ‘kennengelernt’.
Aber zurück zu TAFA – ich habe natürlich auch einige Zeit damit verbracht, mir die ersten hochgeladenen Profile anzusehen, und kann nur sagen, dass es da interessante Dinge zu entdecken gibt. Schauen Sie doch mal rein!

Dienstag, 17. Januar 2012

Maschinenquilten und ich...


Ich bin leidenschaftliche, überzeugte und begeisterte Handquilterin. Allerdings hat auch  mein Tag leider nur 24 Stunden, und das reicht nicht wirklich aus, um alle meine Quilts von Hand zu quilten. Außerdem habe ich in den letzten Jahren, in denen ich doch auch viele Quilts gesehen habe, eingesehen, dass es für modern gestaltete Quilts durchaus angebracht sein kann, mit der Maschine gequiltet zu werden, ich habe mich in dem Bereich also bekehren lassen. Also beschloss ich, mich allmählich auch mit dem Maschinenquilten anzufreunden und vertraut zu machen. Die ersten Versuche waren mühsam, weil es gleich mehrere sehr große Quilts waren, mit denen ich in den Bereich eingestiegen bin, und zu dem Zeitpunkt mit einer ganz normalen Haushaltsnähmaschine gearbeitet habe, und mich erstmal auf den Obertransport beschränkte:

Linienspiel X, von mir als Anfängerin maschinengequiltet,
203 x 188 cm

Linienspiel VIII,
von mir als Anfängerin maschinengequiltet, 185 x 188 cm

Für L VIII habe ich mich erst einmal für parallel verlaufende gerade Quiltlinien entschieden, die m.E. aber sehr gut mit dem Muster kontrastieren, und außerdem die farbliche Dreiteilung der Komposition sozusagen als Echo aufgreifen. Bei L X habe ich verschiedene Bereiche des Quilts in unterschiedlichen Mustern gequiltet (da auch schon mal ohne Obertransport). Da kamen meine altgediente „kleine“ Bernina und ich gemeinsam an unsere Grenzen! Weitere Quilts kleineren Ausmaßes folgten, hauptsächlich mit parallel verlaufenden Quiltlinien, die ich eine Zeitlang für passend und ausreichend hielt. 


Erst nach einer Weile begann ich das Gefühl zu haben, dass es so nicht auf Dauer weitergehen könnte. Immer nur parallele Linien wird ja dann irgendwann langweilig. Und wenn ich versuchte, mit Obertransport noch andere Möglichkeiten auszuprobieren, hatte im am Schluss immer mehr Fäden zu vernähen, als ich eigentlich wollte.


Kurzfristig habe ich dann sogar mit dem Gedanken gespielt, mir eine Longarm-Quilt-Maschine zuzulegen. Das scheiterte allerdings am Platzproblem, denn nachdem klar wurde, dass mein Sohn irgendwann einen Raum für sein Schlagzeug brauchen würde, war einfach nicht mehr erkennbar, wo in unserem Haus noch eine Longarm-Maschine hätte hingestellt werden können. Außerdem fehlte auch noch das nötige Kleingeld... So ist es dann erstmal eine Janome mit größerem Durchlass geworden, die ich bei den Patchworktagen 2010 in Dortmund mit Messerabatt plus zusätzlicher Workshop-Ermäßigung ziemlich spontan erstanden habe.
Auch hier blieb es allerdings erstmal beim Echo-Quilten oder geraden Linien, weil ich mit der Fadenspannung und anderen diversen Schwierigkeiten beim Freihandquilten erstmal nicht so gut klargekommen bin.
Mittlerweile war sie dann aber – mit mir zusammen – einmal auf Wellness-Trip, d.h. wir zwei sind einmal gemeinsam als Tagesausflug zum Händler in den Bayerischen Wald gefahren. Dort wurde die Maschine neu eingestellt, ich bekam eine etwas ausführlichere Einweisung, als das in Dortmund in der Mittagspause am Stand möglich gewesen war, und außerdem habe ich eine zweite Spulenkapsel erstanden, die speziell für das Freihandquilten mit einer anderen Fadenspannung für den Unterfaden ausgerüstet ist.
Nach diesem Hardware-Motivationsschub habe ich dann beschlossen, meine Maschinenquilt-Fähigkeiten intensiv auszubauen. So hatte ich mir vorgenommen, möglichst regelmäßig zu üben. Kurz vor Weihnachten habe ich damit auch angefangen, indem ich mich erstmal an den 365 Mustern von Leah Day orientieren will.
Demnächst mehr darüber, wie das ablief bzw abläuft...

Dienstag, 10. Januar 2012

Guerilla Knitting, Fortsetzung


Als ich im Dezember im Haus der Kunst vor den Werken von Alexandra Bircken stand, erinnerte ich mich an ein Buch, das ich Anfang November in Freiburg in einem der vielen Buchläden gesehen, aber dann erstmal doch nicht gekauft hatte: Knit the City. Diesen Fehler habe ich inzwischen korrigiert und mir das Buch von meinem Weihnachtsgeld besorgt. Knit the City unternehmen „Garnstürme“ auf (Innen)Städte und hinterlassen gestrickte bzw. gehäkelte Kunstwerke, alles mit einem gut Teil Humor und zwinkernden Augen. Hier kann man sehen, was knit the city in Berlin veranstaltet hat. Verfolgen kann man das Ganze auf ihrem Blog.

Das Buch, genauso wie die gestrickten Teile von Birckens Werken, erinnerten mich auch wieder an den Guerilla Knitting Award, den ich im vergangenen Jahr vorgestellt hatte.


Hier findet man einen weiteren Bericht über die Fortsetzung des Wettbewerbs für 2012/13, die im März veröffentlich werden soll.
Über die Ausschreibung für den Wettbewerb 2011 gab es sogar einen Bericht im Handarbeits-Magazin.
Sogar in der Kinderzeitschrift, die von Apotheken verteilt wird, war im Herbst darüber berichtet worden – allerdings ohne Quellenangaben. Dass es sich dabei auch um den Guerilla Knitting Award handelte, habe ich erst durch meine Recherche ermitteln können, bei der dann einige der abgebildeten Bilder auch im Netz auftauchten.


Die Finalisten für den Durchgang 2011 werden ebenfalls im März kurz vor der Preisverleihung auf Silke Bosbachs Blog bekanntgegeben.

Natürlich gibt es auch andere Guerilla Knitting Aktionen, so war z.B. das Frankfurter Museum für Kommunikation Schauplatz eines Treffens.

Nachdem ich es letztes Jahr nicht geschafft habe, rechtzeitig einen Beitrag fertigzustellen, habe ich dieses Jahr zwar wieder ziemlich viel zu tun, mir aber trotzdem fest vorgenommen, diesmal mitzumachen. Eine Idee ist auch schon ein Stückchen weit fortgeschritten. Hoffentlich lässt der dichte Zeitplan es auch zu...

Sonntag, 8. Januar 2012

Terminplanung 2012


Als mein Mann zwischen den Jahren einmal sagte „lass uns doch heute abend nochmal genau durchsprechen, wann Du im nächsten Jahr genau unterwegs bist“, rutschte mir erstmal das Herz in die Hose. Ich habe mich noch immer nicht richtig daran gewöhnt, dass ich meine Termine nur festlegen kann, wenn er seinen Terminkalender vor sich liegen hat, und unsere Terminbesprechungen haben eine ganze Zeit lang immer wieder zu Spannungen geführt. Obwohl er wirklich sehr bemüht ist, meine diversen Unterrichtswochenenden in seinen Plan zu integrieren, bzw. sogar den Plan erst darum zu bauen, haben wir schon manche Reibereien durchstehen müssen. Ich hatte ihm einen Termin genannt, er seinen Kalender nicht vorliegen, aber ich wähnte mich, weil ich den Termin ja mitgeteilt hatte, auf der sicheren Seite... Nun ja. Dieses Mal haben wir es aber sehr gut geschafft, alle Termine, die ich ihm schon genannt hatte, waren tatsächlich auch in seinem Kalender vermerkt, und der eine neue, der noch dazukam, war kein Problem wegen Kollision mit irgendeinem seiner zahlreichen Wochenendtermine, also alles im grünen Bereich.
Allerdings führte dieses Gespräch zu einer deftigen Ernüchterung auf meiner Seite, bzw. zur deutlichen Erkenntnis dessen, was mir schon lange geschwant hatte: ich habe mir für 2012 ziemlich viel vorgenommen!
Da ich erst letzte Woche meinen schönen neuen handgemachten Kalender von Susanne Muuss bekommen habe, waren meine Terminplanungen für das nächste Jahr bisher noch nirgendwo für mich definitiv eingetragen, und deshalb erschien alles irgendwie noch nicht so ernst. Aber das ist es. 

Das waren die vorläufigen Planungs-Notizen,
während ich auf meinen neuen Kalender wartete.
Im Frühjahr/Sommer sind mehrere Wochenenden mit Kursen belegt, unter anderem via Patchwork und Quilt, und bei der Nadelwelt in Karlsruhe, ich fahre zu den Patchworktagen in Einbeck, wo ich mit einem Stand in der Markthalle vertreten sein werde, und dann die geplante Reise nach Birmingham. Im Herbst dann noch ein Kurs bei Monika Schiwy, außerdem im Februar und Ende September am Petersberg... Vor allem aber muss ich bis Mitte September noch etliche neue Quilts fertigstellen, denn in der Einzelausstellung in Ste. Marie sollen nur noch nie öffentlich gezeigte Quilts hängen. Das ist natürlich eine gute Forderung der Veranstalter aus Sicht des Publikums – obwohl in dem Zusammenhang natürlich auch viele Leute vorbeikommen werden, die vielleicht noch nie etwas von mir gesehen haben... Aber für die Ausstellende ist es nicht unbedingt nur eine gute Bedingung: es entsteht ein enormer Druck, in relativ kurzer Zeit viel zu produzieren, und irgendwie muss jetzt einfach alles wirklich gut sein.
Aber irgendwie ist es dann auch wieder gut für mich: Bis September wird mir jedenfalls nicht langweilig werden. Konzentriertes Arbeiten ist das Thema des Jahres. Und ausschlafen kann ich wohl danach wieder richtig.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Textiles im Museum: Alexandra Bircken

Als ich im Dezember im Haus der Kunst war und die Ausstellung von Ellsworth Kelly besucht habe, habe ich außerdem noch den Vorteilspreis „2 Ausstellungen“ in Anspruch genommen und die z.Zt. im oberen Stockwerk stattfindende ebenfalls beeindruckende Ausstellung „Strukturales Handeln“ angesehen. Auch hier waren natürlich keine Fotos erlaubt, so dass ich auf Fotos zurückgreife, die auf der Homepage des Haus der Kunst veröffentlicht wurden:
Kimberly Sexton: column 4

Michael Beutler: the garden
Kimberley Sexton hat Gipsabdrücke von Raum ausgestellt. Das klingt blöd, ist aber ganz toll und muss man sich aber ansehen. Und Michael Beutler baut für den jeweiligen Ausstellungs-Raum irgendwelche Maschinen. In diesem Fall einen „Oberflächenaufknackapparat“. Der steht auch noch neben den ‚Produkten’ rum, der ganze hintere Teil des Raumes sieht eher aus wie eine unaufgeräumte Tapezierwerkstatt.
Meine Aufmerksamkeit wurde aber besonders von den Werken der in Köln lebenden Künstlerin Alexandra Bircken gefesselt, endlich mal wieder Sachen, die neben Holz, Leder, Metallen, Gips, Stein und Alltagsgegenständen auch textile Materialien verarbeiten.
Witzig und raffiniert ihre überdimensionierte Version der uns vermutlich allen bekannten Strickliesel als “Skiliesel”:


Bei anderen Werken hat sie oft auch Stoffe, Bänder, Schnüre oder gestrickte oder gehäkelte Teilstücke mitverarbeitet.


Als ich die Sachen gesehen habe, war ich erst einmal ziemlich enttäuscht darüber, dass die textilen Teile, die sie verarbeitet, oft grobmaschig, fast ‚lieblos’ wirken. Ja, ich habe mich geärgert, dass hier zwar endlich mal Textiles auftaucht, aber dann in geradezu unästhetischer Form. Aber als ich aber angefangen habe, ein wenig über Bircken im Netz zu recherchieren, ist meine Verärgerung darüber wieder etwas zurückgegangen, da ich dann viel mehr von ihren Arbeiten gefunden habe. Das Spannende an den Sachen sind die für den Betrachter weiterhin erkennbaren ursprünglichen Verwendungszwecke, die dazu führen, dass beim Betrachten auch die ursprünglichen Assoziationen der Gegenstände abgerufen werden. Da braucht es viel Zeit zum Nachdenken, um dann vielleicht ein paar Schlüsse darüber zu ziehen, wieso Bircken nun gerade diese Teile durch die Verarbeitung in einem Stück miteinander in Verbindung gesetzt hat. Ein zugenähter Rock, zwischen Astteilen gespannte Seidenstrümpfe...
Hier kann man weitere Bilder von Arbeiten von Alexandra Bircken finden.
Und hier ist der Link zu einem Blog-Eintrag, in dem ebenfalls weitere Bilder von einer Ausstellung im September zu sehen sind.

Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Februar 2012 zu sehen.