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Dienstag, 6. August 2013

Nur ein knappes Jahr

habe ich gebraucht.
Vergangenen August hatte ich in Birmingham bei Lisa Walton den Kurs ‚Threads to Dye for (also ungefähr: 'Fäden färben bis zum Umfallen’) mitgemacht. Färben kann ich ja, aber das ganze Gepfriemel mit Fäden abwickeln etc. wollte ich mir doch lieber von jemand Erfahrenerem erklären lassen, als selbständige Experimente und Versuchsreihen durchzuführen.
Der Kurs war lustig, denn Lisa ist kein Kind von Traurigkeit, und auch in den lediglich drei Stunden, die er dauerte, haben wir die wesentlichen Hinweise erhalten. Die meiste Arbeit ist letztendlich das Abwickeln der Fäden, damit diese in einen leicht färbbaren Zustand  gebracht werden.



Mitnehmen durften wir das „fertige“ Produkt in einer kleinen Plastikschüssel, zum ersten Ausspülen im Hotel. 


Das habe ich dort auch noch gemacht, und getrocknet waren sie ebenfalls. Ich hatte keine Lust, dass evtl. entdeckte Flüssigkeitsspuren beim Kofferdurchleuchten irgendwelche Schwierigkeiten beim Rückflug verursachen könnten.
Das war’s dann allerdings. Irgendwie bin ich nie dazu gekommen, das Schächtelchen weiter zu bearbeiten. Lisa meinte zwar, man könne die Docken in einem Beutelchen für Nylonstrumpfhosen in die Waschmaschine stecken, aber ich war in der Hinsicht sehr skeptisch. Immerhin hatte ich mal von einem Freund, der ein Jahr lang durch Amerika gereist war, die Geschichte gehört, dass er sich mit dort im Waschsalon mit einem Australier über die Länge der Waschmaschinenlaufzeiten ausgetauscht hatte. Beide äußerten ihre Verwunderung darüber – mein Freund darüber, dass die Maschinen in Amerika so kurz liefen. Der Australier allerdings fand  die Laufzeiten erstaunlich länger als bei sich zu Hause. Deshalb war ich aufgrund meiner fehlenden eigenen Erfahrungen mit der Vergleichbarkeit von Laufzeiten der Waschmaschinen in Deutschland und Australien skeptisch, ob ich mir auf die Art ein Fadenwirrwarr herstellen sollte, und ließ mein Kästchen einfach immer weiter im Keller stehen. Außerdem besitze ich keine solchen Beutelchen, weil ich praktisch nie Nylonstrumpfhosen trage geschweige denn anschließend in der Maschine wasche.
Als ich dann im April von Laura Wasilowsky hörte, dass sie ihre gesamte Produktion per Hand auswäscht, habe ich mich entschlossen, das letzte Spülen meiner ersten selbstgefärbten Fäden mit Synthrapol anzugehen.

Nochmal im Spülgang

Trocknen

Jetzt sind sie fertig. 


Und ich bin gespannt auf die erste Gelegenheit, wann ich sie verwenden kann.

Noch bin ich mir etwas unschlüssig, ob ich auf diesem Gebiet in eine etwas ausgeprägtere Produktion einsteigen sollte. Erstens habe ich noch keine zufriedenstellende Quelle von ungefärbtem Garn aufgetan. Und auf das Abwickeln habe ich wahrlich keine große Lust. Aber ich schaue mal – demnächst gehen wir auf eine Woche Familienfreizeit, und wenn da abends vielleicht nicht viel los ist, könnte ich ja mal anfangen.

Mittwoch, 22. August 2012

Festival of Quilts in Birmingham, weitere Aktivitäten


Drei Tage war ich jeweils den ganzen Tag in den Hallen des NEC (National Exhibition Center) in Birmingham unterwegs, bevor ich am Sonntagmorgen ganz früh wieder den Flug zurück nach München genommen habe.
Äußerst hilfreicher Lageplan des NEC.
Das Zeichen des Münchner Flughafens -
hoffentlich noch lange ohne dritte Startbahn...

Ich habe außer dem Kurs bei Lisa Walton, über den ich schon hier kurz berichtet habe, noch einen dreistündigen Kurs „Design Essentials“ bei Sandra Meech besucht. Dieser Kurs hätte meiner Meinung nach noch viel länger dauern können, und ich werde nach Möglichkeit versuchen, mal eine Gelegenheit zu erwischen, einen Mehrtageskurs bei Sandra zu belegen, da kann man viel lernen.

Sandra Meech beim Demonstrieren einer Aufgabe
Kleine Demo-Collage von Sandra,
bestehend aus Papier und Fototransfer, übernäht

Designbeispiel von Sandra
Design-Übung mit einer zerschnittenen Postkarte, von mir

Design-Übung mit bemalten Papieren, von mir

Außerdem habe ich meine Schicht als Aufsicht am SAQA-Stand mit der Ausstellung "Masters 2" absolviert, und drei interessante Vorträge angehört:
"Amish Quilts – the Welsh Connection" von Dorothy Osler, "Top Ten Trends in Art Quilting" von Marthy Sielman, und "Quilts in Israel" von Eti David.

Über den Vortrag von Martha Sielman werde ich in den nächsten Tagen nochmal etwas ausführlicher schreiben. Der Vortrag& the Welsh Connection"  ein höchst interessanter Einblick in das neu erschienene Buch von Dorothy Osler, The Amish & The Welsh Connection. Dorothy Osler ist Historikerin mit Schwerpunkt Quiltgeschichte und hat sich in gründlichen Forschungen damit auseinandergesetzt, dass die Amish-Siedler, die ja aus dem schweizerisch-süddeutschen Raum stammten, vor ihrer Auswanderung in die USA keine Quilts hergestellt und verwendet haben, ab den 1850er Jahren aber in zwei ganz eindeutig einzugrenzenden Gebieten in Pennsylvania  plötzlich äußerst bemerkenswerte Quilts anzufertigen begannen. Erstaunlicherweise ähneln diese Quilts in vielen Aspekten einigen Waliser Quilts, die schon ein paar Jahre früher entstanden sind. Dorothy Osler ist es gelungen, anhand von Ausreisegeschichte, Bevölkerungsforschungen, und intensiven Quiltvergleichen die möglichen Begegnungspunkte zwischen den beiden Gruppen zu finden. Diese liegen tatsächlich in den Randgebieten der beiden Counties in Pennsylvania. Da zwischen Walisern, die in vielen Bereichen des Landes religiösen Gruppen angehörten, die die Erwachsenentaufe pflegten, wie es auch die Amish tun, eben auch religiöse Berührungspunkte möglich sind, geht Osler davon aus, dass die Kontakte zwischen den Bevölkerungsgruppen vielfältig genug waren, um eine Beeinflussung auch im Quiltbereich anzunehmen. Ein äußerst interessanter Vortrag! Zwar habe ich mir das Buch erstmal nicht gekauft (weil ich auch an mein Fluggepäck gedacht habe), könnte mir aber gut vorstellen, dass das einmal ein Punkt auf einem Wunschzettel werden könnte.
Im Vortrag Quilts in Israel hat Eti David die Quiltszene in Israel anhand von vielen verschiedenen Aspekten vorgestellt, auch dies ein äußerst interessanter Vortrag.

Fotoimpressionen von den in den verschiedenen Ausstellungen gezeigten Quilts folgen in ein paar Tagen.

Freitag, 17. August 2012

Festival of Quilts in Birmingham – der erste Tag


In meinem früheren Leben war ich „Anglistin“, habe aber weitaus mehr Zeit meines Lebens in den USA verlebt als in Großbritannien. Auch in Neuseeland war ich länger als auf der britischen Insel. Seit ich am Dienstag in Birmingham gelandet bin, frage ich mich, warum das eigentlich so ist. Die Leute hier sind so nett und freundlich, dass der Wohlfühlfaktor gleich in die Höhe geschnellt ist.
Am Mittwoch war ich in Birmingham selbst, und gestern dann im Kurs „Dye your own threads“ bei Lisa Walton

Lisa Walton beim Abmessen von Fäden für das Färben

Meine selbstgefärbten Fäden mit etwas passendem Stoff im Hotelwaschbecken.

Hier ein paar weitere Foto-Eindrücke.

Afrikanische Stoffe im sehenswerten und kostenlosen Stadtmuseum

Farbstudien auf dem Markt

"Sonnenschein" in Birmingham
Gewinner des Wettbewerbs "Pictorial Quilts":
Janneke de Vires-Bodzinga (NL), "Graceful Dance"

Immer wieder schön: Log Cabins von Brigitte Morgenroth,
hier ein Detail aus "Tripolis"

"Linen Series" von Aina Muze in der Ausstellung
Diversity in Europe

Und England als das Land der Hüte: da bedauert man schon, kein Hutgesicht zu haben, bzw zu kurze Haare, um diese Konstruktionen, die Janie Lashford "Fascinators" (Aufmerksamkeitserreger) nennt, tragen zu können:


Und ohne das als einen Negativ-Kommentar über Amerika zu meinen, war doch gleich bei meiner Ankunft ein deutlicher Unterschied zwischen England und Amerika zu erkennen, als ich nach dem Weg zu meinem Hotel fragte. Eine Freundin in Deutschland hatte mir gesagt, man können sogar zu Fuß vom Terminal dahingelangen, also fragte ich bei der Information nach. Die Antwort war „Yes, you could walk from here, but it is a bit of a distance.“ In Amerika hätte man mich vermutlich angeschaut als ob ich vom Mars käme und gesagt “Oh no, that is much too far, you can’t possibly walk from here...” Inzwischen bin ich die Strecke mehrfach gegangen, und wenn man nicht gerade schwere Stoffballen mit sich rumschleppt, ist es wirklich überhaupt kein Problem, sondern ein kleiner Spaziergang durch einen kleinen Park und die Gänge der Messehallen.