Sonntag, 29. Mai 2016

Kleine Momente der Panik

Die neueste Kollektion für das Stoff-Abo ist fertig gefärbt, allerdings gurgelt unten im Keller noch die Waschmaschine, und noch nicht zum letzten Mal. Diesmal wollte ich auf jeden Fall mehrere der Farben sehr hell halten, denn viele der Kollektionen haben sich eher im mittleren Farbwertbereich bewegt. Beim Färben kommen mir immer soviele Ideen zwischendurch, dass auch vorher gefasste Beschlüsse mal über den Haufen geworden werden können. Oder manchmal auch müssen. Gestern abend hatte ich überlegt, ob ich mir den Wecker auf fünf stelle, um die letzte Färbung durchzuziehen, bin dann aber zu dem Entschluss gekommen, dass es reicht, wenn ich von selbst aufwache. Dass das um zehn Minuten nach fünf der Fall sein würde, hatte ich nicht ernsthaft einkalkuliert, aber bitte. Die Farben waren schon gemischt, teilweise auch Verdünnungen von den ersten Farben dieser Kollektion. Aber als ich dann nach der ersten Viertelstunde, bevor eigentlich die Sodalösung zugefügt werden soll, die bis dahin eingetretenen Färbeergebnisse ansah, erlebte ich einen kleinen Moment der Panik. Obwohl die zwei Farben aus verschiedenen Mischungen entstanden waren, sahen die Verdünnungen doch sehr ähnlich aus. Selbst wenn davon auszugehen war, dass in der Zeit nach dem Einrühren der Soda-Lösung noch ein bisschen was von einem Unterschied entstehen könnte, war mir der Unterschied eindeutig zu gering.
Einmal hatte ich es bereits erlebt, dass zwei Farben in der Intensität und Schattierung, obwohl sie aus unterschiedlichen Mischungen entstanden waren, sehr ähnlich aussahen. Und es hatte damals sogar eine ungläubige Nachfrage gegeben, ob es sich dabei tatsächlich um unterschiedliche Farben handelte. Das wollte ich diesmal nicht wieder haben. Also was tun – denn einfach irgendwas noch dazukippen hätte zwar das Problem an sich schnell lösen können, aber ich wollte ja auch keinen Ausreißer produzieren, der überhaupt nicht in das Farbschema (einschließlich der Farbwertigkeiten) dieser Kollektion passt.

Eine der Farben, die der anderen zu ähnlich war.

Schließlich habe ich stark verdünntes Schwarz angerührt und dieses in die Bottiche der einen Farbe gekippt und untergerührt. Dadurch ist die Farbe deutlich gedämpft worden, sie sieht ausreichend anders aus und ist trotzdem noch in der Pastell-Palette geblieben.
Kein Grund zur Panik also, alles gut... Schön, wenn es sich so relativ einfach lösen lässt!

Morgen werde ich nun anfangen können zu schneiden, am Dienstag verpacken und hoffentlich auch gleich verschicken.

Dienstag, 24. Mai 2016

'Textiles' in der Wikingerausstellung in Rosenheim

Es regnet immer noch, oder schon wieder, und wir haben heute, genau wie ca. 30 000 andere Leute auch, die Idee gehabt, die Wikinger-Ausstellung im Lokschuppen in Rosenheim zu besuchen.

Direkt beim Eingang wird man von diesen illuminierten Masken begrüßt.
Viele Ausstellungsstücke sind Silbermünzen, Ringfibeln, Schiffsteile, aber ein paar Textil-Hinweise gab es auch. In der digitalen Version eines Langhauses wurde dem Weben viel Platz eingeräumt.





Und echte Spinnwirtel gab es auch zu sehen.




Am besten gefallen hat mir die Aufmachung dieses Webstuhles, der mit irgendwie illuminierten Kettfäden bespannt war. Echt Original Wikinger, vermutlich.


Donnerstag, 19. Mai 2016

Pfingstferien im Regen...

Pfingstferien, mein Mann hat Urlaub und wir wollten eigentlich von Zuhause aus segeln. 

so wie im letzten Jahr, das wäre schön gewesen...

Allerdings konnte das Unterschiff unseres kleinen Bootes, das nach etlichen Jahren Betrieb endlich mal einer Generalüberholung bedurfte, wegen der kalten Witterung nicht gerichtet werden. Und zu kalt ist es ja bis jetzt außerdem, Regen inklusive. Dazu kommt, dass mein Mann sich bei einer Essenseinladung neulich eine erhebliche Magenverstimmung zugezogen hat, weil er das angebotene Essen, so lecker er es auch fand, nicht vertragen hat. Dementsprechend schlecht war die Großwetterlage auch im Haus – ähnlich, wie die heutigen 11 Grad bei Dauerregen. Der Sohn wollte ein selbst-organisiertes Basketballtrainingslager veranstalten, ich wäre ins Schwimmbad gegangen, alles nicht möglich. Gut, das Schwimmbad könnte ich einlegen, schließlich brüste ich mich immer damit, dass ich vor allem ins Freibad gehe, wenn es regnet und ich auf die Art das ganze Becken für mich alleine haben kann. Aber heute kneife auch ich. Heizung ist schon auf Sommerbetrieb... Und so warten wir auf die angekündigte Hitze.
Immerhin habe ich den Prototyp, breit für das Strickprojekt jetzt fertig und 'gespannt'.



Und nebenbei wird immer mal wieder was genäht, allerdings ist im Moment nicht so der ganz große Wurf in der Mache. Ich grübele über weitere Ideen, und wie die umsetzbar wären, oder ob es sich überhaupt lohnt, sie in Arbeit zu nehmen.
Eine Überlegung basiert auf einem gestickten Afghanistan Quadrat, das ich über Guldusi gekauft habe, und das ursprünglich angefertigt worden war, um für die Kooperation des Vereins mit der Patchworkzeitung für das 20-jährige Jubiläum zu dienen. Offensichtlich aber konnte die Stickerin keine Zahlen lesen, jedenfalls hat sie die 2 in der 20 spiegelverkehrt gestickt. 


Das gerade fand ich den Reiz an diesem Quadrat. Für eine Einreichung beim Wettbewerb in Maastricht, die ja auch ein 20-jähriges Jubiläum feiern, hat es bei mir nicht mehr gereicht. Und meine Überlegungen, das Quadrat als eine kleine Keimzelle zu nehmen und durch Vergrößerungen und Überlappung weiterzuentwickeln sind (noch?) nicht so ganz der Bringer.

Fotomontage am Computer.
Das kleinste Quadrat wäre das ca. 8x8cm große gestickte Originalquadrat.


So sähe die Vorlage für die Schablonen aus -
oben rechts noch mal etwas hinzugefügt im Vergleich zur farbigen Montage


Deshalb bleibt dieser Entwurf wohl erstmal in der Schublade. Aber das kann man ja auch  mal zugeben.

Donnerstag, 12. Mai 2016

Schwierigkeiten diverser Art

Mein Plastik-Fasten, das ich mir neulich vorgenommen hatte, hat schon deutliche Erfolge gezeitigt. Als mein Sohn vor ca. drei Wochen mit der Schule auf einen kleinen Ausflug ging, bei dem auch Pflanzen gesammelt werden sollten, war es schier unmöglich, im Haus eine Plastiktüte zu finden, in die er die zu erwartenden Un-Mengen an Gräsern und essbaren Kräutern würde eintüten können. Aber eine Riesentüte konnten wir dann doch nach langem Such noch auftreiben, in die er insgesamt ca. 3 1/2 Gräser sammelte...
Unser Joghurtkonsum ist wieder ausschließlich auf selbst hergestelltes Joghurt umgestellt worden, für das ich die Milch direkt bei der Milchtankstelle hole. Und sogar Frischkäse habe ich daraus schon gemacht, sehr lecker:


Allerdings gibt es auch immer wieder Frustrationserlebnisse. Vollkommen plastikfrei einkaufen ist in normalem Umfeld, wenn man nicht in einer öko-bewussten Studentenstadt lebt, praktisch unmöglich. Sogar die Inhaberin des Bioladens hat etwas angesäuert reagiert, als ich nach ein paar Produkten in anderen Verpackungsmöglichkeiten gefragt habe. Und man will ja nicht auf alles verzichten! So habe ich mich mittlerweile auf einem pragmatisch-abwägenden Level eingependelt, das mich davor bewahrt, unter Stress einzukaufen, aber doch immer nach Alternativen sucht.
Denn es wird soviel in Plastik verpackt, dass ich mich frage, ob das Image, das Frau Schubert auf ihrem Blog / mit ihrem Buch pflegt, in dieser Art wirklich möglich ist. Ohne gelbe Säcke wird es bei uns nicht gehen. Aber es werden weniger.

Heute vormittag habe ich einen Quilt für die International Threads fertig genäht. Beim Nähen war ich von dieser Ausrichtung ausgegangen:


Für das Foto habe ich ihn allerdings in der falschen Richtung aufgehängt:


Jetzt weiß ich nicht, welche Ausrichtung mir besser gefällt. Allerdings habe ich den Tunnel auch noch nicht dran genäht. Und so bin ich nur noch zwei im Rückstand!

Außerdem habe ich einen Longarm-Auftrag fertig gequiltet, für den jetzt noch der Rand gemacht werden muss.




Und Schwierigkeiten mit meinem Wettbewerbbeitrag für Ste. Marie-aux-Mines bekommen, die mich bis ans Aufgeben gebracht haben. Allmählich werde ich wirklich abergläubisch, was meine Beiträge zum Elsass betrifft! Allerdings habe ich beschlossen, doch noch eine kreative Lösung zu versuchen, bevor er tatsächlich in die Tonne wandert. Denn es wäre einfach zu schade um den schönen blauen selbstgefärbten Leinenstoff, den ich in der linken 'Hälfte' verwendet habe.


Freitag, 6. Mai 2016

Ein-einhalb Stunden vor Einsendeschluss...

Bei uns geht gerade die familiäre Festwoche zu Ende, die jedes Jahr Anfang Mai alle Kräfte bündelt und wenig Zeit für anderes lässt. Dieses Jahr 'gekrönt' durch eine Beerdigung eines guten Freundes meines Mannes morgen, und heute nachmittag mit langem Tennis-Match der Mannschaft meines Sohnes...
Zwischendurch habe ich es zwar immer mal wieder geschafft, ein Weilchen an die Nähmaschine zu huschen. Dann konnte ich an dem Quilt zur Aufgabenstellung "Autumn Colours" für International Threads weiterarbeiten.

Detail 

Jetzt fehlen noch Rand etc. Außerdem habe ich inzwischen schon mit dem Quilten für meinen Beitrag für den Wettbewerb im Elsass angefangen.


Allerdings könnte es da noch soweit kommen, dass ich mich entschließe, nicht auf die endgültige Maximalgröße zuzuschneiden, wenn das Quilten fertig ist, momentan ist er ein bisschen größer, und vielleicht will ich ihn dann nicht zurechtstutzen? Wir werden sehen.

Und ich habe einen Quiltauftrag für eine Decke auf der Longarm-Maschine, der möglichst bald erledigt sein soll.
Aber wenn ich weiß, es sind jetzt nur gerade 10 Minuten, bis schon wieder etwas ansteht, das mich anderweitig mit Beschlag belegen wird, setze ich mich, ehrlich gesagt, nicht an die Maschine, sondern nur kurz für ein paar Minuten ans Spinnrad.

Aber jetzt ist der Feierstress mit Geburtstagsfeiern, Kuchenbacken, Hochzeitstag dann auch wieder für dieses Jahr vorbei. Dann wird auch wieder Zeit bleiben für regelmäßigere Blog-Einträge.
Immerhin habe ich es heute geschafft, knapp 90 Minuten vor Ablauf der Einreichfrist einen Quilt bei den Fine Art Quilt Masters in Birmingham anzumelden. Ganz kurz habe ich, nachdem ich herausgefunden hatte, wie ich das pdf-Formular am Computer ausfüllen  konnte, ohne eine lebenslange Dauermiete auf Adobe-Programme zu zahlen, noch gezögert, denn 42 Pfund Sterling als Rückporto fand ich dann schon einen äußerst steilen Preis, der mich fast abgehalten hätte. Aber jetzt ist alles abgeschickt, und ob ich, falls der nicht angenommen wird, für das allgemeine Festival einreiche, kann ich mir dann ja immer noch mal überlegen.