Samstag, 28. April 2012

Vorbereitungen für Einbeck


Neben den ganzen Aufregungen der letzten Wochen laufen auch noch die Vorbereitungen für Einbeck. Dort werde ich zum ersten Mal bei einer größeren Veranstaltung mit einem Stand vertreten sein. Nach den Erfahrungen mit dem Stand in Erding im vergangenen Jahr bin ich gespannt, wie es sein wird, mehrere Tage hintereinander „im Verkauf zu stehen“. Ob da Erinnerungen an meine Sommer-Job-Zeiten wachwerden (ich habe mal gegen Ende der Schul- und Anfang der Studienzeit in einem Schuladen gejobbt)?
Für die Verkaufsstraße bei den Patchworktagen der Patchworkgilde Deutschland e.V. bin ich nun noch dabei, ein paar weitere Farben in mein Sortiment zu integrieren. Soweit es überhaupt zeitlich möglich ist, mich in meine Färbeküche zurückzuziehen!

Neue Farbmischungen ausprobieren:
Korallenrot mit verschiedenen Schwarz-Mengen
gemischt
Nebenbei entwickle ich auch meine Technik mit Arbeitsabläufen immer noch weiter. Zum Beispiel habe ich einen Ständer auf Rollen, der bei uns irgendwie immer nur dumm rumstand, meist nur als ziemlich wackelige und unpraktische Ablage diente, und den ich schon vor einiger Zeit eigentlich am liebsten weggeschmissen hätte, umgewidmet. Der steht jetzt beim Bügeln neben meiner Bügelmaschine und ist ein idealer Träger für die Stoffe. So können sie auch ein paar Tage hängen, bis sie aufgewickelt werden können, ohne zu verknittern.


Zur Wickelaktion kommt dann meine gute Freundin Hildegard, und das ist das Ergebnis unserer Wickelaktion vom vergangenen Donnerstag.


Bis auf die unteren 10 Rot/Braun-Schattierungen (übrigens die gebügelten Ergebnisse der Eimerinhalte auf dem ersten Bild oben!) sind alle bereits auf der Homepage. Das Angebot in Einbeck wird aber sogar größer sein, als auf der Homepage zu sehen – über 100 verschiedene Farben, plus die Schnee- und Eis-Stoffe. Vorbeischauen lohnt sich, und ich freue mich über jeden Besuch am Stand!

Dienstag, 24. April 2012

Öfter mal was anderes.


Die letzte Woche hatte für mich wirklich ihr ausreichend Maß an Aufregungen. Neben der Entscheidung bezüglich der Nähmaschine liefen parallel Überlegungen wegen eines passenden Nähtisches mit großer Fläche. Außerdem erhielt ich drei völlig verschiedene Aufträge für Quiltarbeiten. Und so ganz nebenbei warteten wir auf eine Besetzungsentscheidung im beruflichen Umfeld meines Mannes, die u. U. hätte bedeuten können, dass wir in absehbarer Zeit in die nächstgrößere Stadt hätten umziehen müssen. (Müssen wir vorerst nicht.)
Das hat irgendwie gereicht, und ich war erstens froh, als die Woche vorbei war, und zweitens erleichtert, dass es gestern relativ ruhig war. Ich dachte wirklich, dass damit die Unruhe vorerst vorbei wäre.
Heute aber kam eine völlig andere Art der Aufregung. Mein Mann erhielt nachmittags einen Anruf im Büro, in dem ihm eine männliche Stimme mitteilte, dass er gerade einen mindestens 35 Jahre alten Zünder einer Bombe, voll funktionsfähig, an der Sitzgruppe vor dem Haus abgelegt hätte. Und dann wurde aufgelegt.
Anruf bei der Polizei, die kam mit drei Streifenwagen, sperrte das Gelände ab.



In direkter Handy-Absprache mit dem Sprengstoffexpertenteam in München anschließend vorsichtige Untersuchung des Gegenstandes, während wir erstmal draußen warten mussten.


Da die Polizisten nicht genau herausfinden konnten, ob es sich nun um eine wirkliche Explosionsgefahr bestand, wurde der Gegenstand abgedeckt, und von einer doppelten Polizeibesatzung bewacht. 


Anschließend eine gute Stunde Wartezeit (da durften wir aber wieder ins Haus), bis das Sprengstoffteam aus München angereist kam. Innerhalb von zwanzig Minuten dann Entwarnung, es sei nicht wirklich Sprengstoff enthalten gewesen, aber das Ganze in einem Bereitschaftszustand, dass, wenn Sprengstoff drin gewesen wäre und der Bolzen sich gelöst hätte, zumindest „im Nahbereich tödliche Gefahr“ bestanden hätte. In den Worten der Expertin: "Das hätte dann sehr unappetitlich werden können."
Ich frage mich nun, ob diese Entsorgungsaktion der besonderen Art vielleicht etwas mit dem mysteriösen Sprengstoff- und Waffenfund im nahegelegenen Fluss vor ungefähr zwei Jahren zu tun haben könnte. Und ehrlich gesagt hoffe ich sehr, dass, wer auch immer dies getan hat, nicht noch mehr von diesen Dingern bei sich rumliegen hat, und vor allem, dass er sich das nächste Mal nicht gerade wieder unsere Ecke aussucht. Selbst wenn man ja sagen muss, dass es geradezu nett und freundlich war, die Sache telefonisch anzumelden...

Montag, 23. April 2012

Warten.


„Warten – dem Eintreffen einer Person, einer Sachen, eines Ereignisses entgegensehen, wobei einem oft die Zeit besonders langsam vergeht.“ So oder ähnlich wird die Lexikon-Definition von Warten formuliert. Warten kann man vielleicht ganz gut, wenn man weiß, dass etwas ganz sicher eintreten wird, und der Zeitpunkt (einigermaßen) bekannt ist. So wie beim Erwarten der Tulpenblüte – selbst wenn in diesem Jahr die Geduld wegen der kühlen Witterung wirklich auf eine lange Probe gestellt wurde bzw. wird.

Tulpen am 12. April

Tulpenbeet am 19. April

Tulpenbeet am 21. April

Schwieriger wird es schon, wenn man nicht ganz genau weiß, wann das erwartete Ereignis eintreten wird, und noch schwieriger ist es sicherlich, wenn man nicht genau weiß, ob der ersehnte Zustand überhaupt eintreten wird. Das lässt sich alles nach philosophischen Kriterien durchdeklinieren. Am allerschwierigsten könnte es aber sein, wenn man irgendwie das Gefühl hat, auf etwas zu warten, man aber gar nicht so ganz genau weiß, worauf man eigentlich wartet. Geschweige denn, wann „es“ denn vielleicht eintreffen könnte.
So komme ich mir nun gerade vor, nachdem ich kürzlich eine Nachricht von den Organisatoren des Carrefour in Ste. Marie-aux-Mines erhalten habe.
Seit Jahren debattiere ich schon mit mir selbst, ob ich mir den Luxus einer neuen großen Maschine mit dem vielen Platz von Bernina gönnen soll oder nicht. Als sie dann, nachdem man schon länger gerüchteweise davon gehört hatte, endlich auf den Markt kam, hat mich der stolze Preis erst einmal gründlich abgeschreckt. Das Geld muss man ja auch erst mal zur Verfügung haben! Und dann gab es zuerst auch nur die 830er mit soviel Beiwerk, das wollte ich gar nich alles haben, denn ein Stickmodul liegt nicht in meinem Interessenbereich. Wenn ich sticke, dann von Hand, und mit der Computerdigitalisierung wollte ich mich nicht abgeben.
Als die 820er ohne das Stickmodul auf den Markt kam, habe ich mich immer noch zurückgehalten. Wenn man mal ein eigenes Einkommen gehabt hat und dann irgendwann für die Familie nur noch ein Einkommen zur Verfügung steht (und dazu dieses auch nicht das ‚eigene’ ist), dann wird man deutlich vorsichtiger mit luxuriösen Anschaffungen. Zwar hatte auch ich hin und wieder durch Kurse Einnahmen zu verzeichnen, doch obwohl ich davon auch manches auf die Seite gelegt hatte - es war einfach nicht genug, um ein unbeschwertes „Das gönne ich mir jetzt“ zu rechtfertigen. Vor zwei Jahren kam dann die Janome Horizon 7700 auf den Markt, und bei den Patchworktagen in Dortmund gab es ein vermeintlich gutes Einführungsangebot, bei dem ich zugeschlagen habe.
Nur leider hat diese Maschine ja letztendlich nicht die Qualitätsleistung erbracht, die ich mir erhofft hatte. Aber das Geld ist weg, die übrigen Mittel sind in den Anfang des Stoff-Färbe-Businesses geflossen.
In den letzten Wochen, bei steigender Frustration wegen der Quiltleistung der Janome, hatte ich schon manchmal das Gefühl, dass ich auf irgendetwas warte – den großen Knall, dass ich alles hinschmeiße, oder was denn nun eigentlich.
Meinem Mann wurde es schließlich zu viel und er hat mir praktisch die Pistole auf die Brust gesetzt, mir jetzt endlich die Bernina zu besorgen. (Er hatte schon vor zwei Jahren die Meinung vertreten, dass ich mir lieber gleich die hätte kaufen sollen.) Mein Gejaule, dass wir uns die nicht leisten können, hat er standhaft ignoriert, auf die – laut Steuerberater - demnächst zu erwartende Steuerrückzahlung hingewiesen, und mich aufgefordert, von meine Bekannten und Freundinnen Erfahrungsberichte über die Bernina einzuholen. Das ist mittlerweile passiert, die Berichte sind durchweg positiv, schlimmstenfalls mit der Einschränkung „einarbeitungsbedürftig“.
Anfang April waren wir an einem Samstag zum Geburtstag meiner Schwiegermutter, die immer sehr interessiert nach den Quilts und allem, was damit zusammenhängt, fragt. Und wir kamen nach Hause mit einer Art Bürgschaft – wenn wir das Geld für die Maschine bräuchten, würde sie dafür sorgen, dass wir das auch bekämen (und die Brüder meines Mannes den gleichen Betrag, denn gerecht veranlagt ist sie durch und durch).
Es folgte der Anruf bei meinem Nähmaschinenhändler im Nachbarort, und es stellte sich heraus, dass der sich gerade in Verhandlungen mit Bernina befindet, da sie ihn unbedingt wieder zum offiziellen Bernina-Händler machen wollen. Während ich noch von ihm ein Angebot erwartete, und eine Aussage darüber, ob er die zu der Zeit mal wieder in Reparatur befindliche andere Maschine auch in Zahlung nehmen würde/könnte, erhielt ich die oben bereits erwähnte Nachricht, mit folgenden Inhalt: Bernina International hat sich entschieden, für meine im September anstehende Ausstellung im Elsass als Sponsor aufzutreten.
Das ist natürlich eine tolle Nachricht, und dann noch im Zusammenhang mit dieser Entscheidung für die Maschine ...
Ob ich nun gerade darauf gewartet habe, weiß ich zwar nicht, das wird sich vermutlich erst in den nächsten Tagen herausstellen, wenn die emotionale Achterbahnfahrt der letzten Woche wieder etwas abgeschwächt ist. Wenn es das gewesen sein sollte, dann habe ich es wirklich nicht gewusst. Im Gesamtzusammenhang erscheint es jetzt aber irgendwie doch schlüssig.
Jetzt kann ich dann auch noch ganz gut warten, bis die neue Maschine schließloch wirklich bei mir auf dem Tisch stehen wird. Bis dahin nähe ich wieder mit meiner kleinen alten Bernina 930. 


Die schnurrt ja immer noch wie eine kleine Katze. 

Donnerstag, 19. April 2012

Maschinenquilten und ich – nächster Teil


Meine Bemühungen, mich mit meiner Nähmaschine zusammen tiefer in die Kunst des Maschinenquiltens zu begeben, habe ich in erstenAnsätzen bereits geschildert. Die Geschichte ist aber bei weitem noch nicht zu Ende.
Meine allerersten Bemühungen im Dezember hatten erstmal zu einer gemeinsamen Reise zum Händler im Bayerischen Wald geführt, der die Fadenspannung einstellte und technische Aufrüstung empfahl: eine besondere Spulenkapsel für das Freihandquilten.
Anschließend folgte der motivierte Anfang, die Überlegungen zur Systematik des Vorgehens, die ersten Versuche und auch ein paar Erfolge.
Soweit, so gut. Ganz schnell dann die erste heftige Frustration: ständiges Reißen des Fadens. Alle Bemühungen, durch Veränderung der Fadenspannung zu einem besseren Resultat zu kommen blieben letztendlich ohne befriedigendes Ergebnis. Immer wieder riss der Faden.


Erkundigungen bei Bekannten und Maschinenquiltexpertinnen führten schließlich zu der Vermutung, der Faden könnte alt sein – bei drei Jahren?

Mit drei Jahren zu alt?

Nun gut – weitere Erkundigungen, Kontaktaufnahme, Einkauf neuer Quiltgarne von einer anderen Firma. Das erforderte die Anschaffung eines besonderen Spulenhalters für die Maschine, um die großen konischen Spulen adäquat unterzubringen.
Trotzdem: weiterhin reißender Faden, dazu kam wieder das Auslassen von Stichen, weswegen ich ursprünglich im Dezember mit ihr unterwegs gewesen war.
Wutentbrannt schickte ich die Maschine wieder ein.

Abtransport zur Verschickung

Nach mehreren Telefongesprächen mit diversen Beschäftigten der Firma (unter anderem einer Testerin der Maschine, die zugab, selbst nicht viel vom Maschinenquilten zu verstehen, aber felsenfest behauptete, keinerlei Beanstandungen zu finden), dem Nachschicken des Fadens und einer Abwesenheit der Maschine von über 10 Tagen, kam sie am Montag zurück. Telefonisch war mir mitgeteilt worden, die Maschine wäre in Ordnung, sie hätten nur den Fußdruck des Nähfußes etwas angepasst und könnten sonst keinerlei Probleme feststellen. Es liegt an mir.
Erst habe ich ihr einen Tag Zeit gelassen zur Akklimatisierung. Gestern dann der Versuch im Guten. Ich habe sorgfältig alles vorbereitet, die Einstellungen, mit denen die Maschine zurückgekehrt war, übernommen – und so sah das Ergebnis des ersten Nähversuchs aus:



Wohlgemerkt – die neu angeschafften Fäden!
Da ist mir dann endgültig der Geduldsfaden gerissen. Mit Herrn Gruber, dem Nähmaschinenhändler aus dem Nachbarort, bei dem ich vor der Anschaffung dieser Unglücksmaschine eigentlich immer meine Maschinen habe richten und reinigen lassen, hatte ich schon während ihrer Abwesenheit telefoniert. Gestern also hat er mir ein gutes Angebot gemacht – er nimmt sie in Zahlung, und ich bekomme was anderes. Nun nimmt die Geschichte hoffentlich doch noch ein gutes Ende.
Und die anderen Fäden kriegen sicherlich noch eine weitere Chance, und ich bin überzeugt davon, dass sie sie auch gut nutzen werden.

Montag, 16. April 2012

Halbe Nähte, Teil 2


Als ich vor einigen Tagen über die häufig in meinen Quiltsder Linienspiele verwendete Technik der halben Nähte berichtete, war ich noch mitten drin im Zusammennähen des Tops für Linienspiele XXX. Da entstanden ja auch die Bilder, die den ersten Post zu diesem Thema illustrieren.
Im Fortgang der Arbeit an diesem Quilt kam ich dann an eine Situation, wie ich sie bisher auch noch nicht gehabt hatte, obwohl ich mittlerweile ja schon einige Erfahrung mit halben Nähten gesammelt habe.
Hier sieht man einen Zustand, als es darum ging, die beim allmählichen Zusammennähen entstandenen zwei Teile zusammenzufügen.

Es fehlt noch die "Mittelnaht" - in mehreren Schritten.

Ein paar geschlossene Halbnähte weiter musste dann der Bogen zwischen dem Grün und Hintergrund geschlossen werden, bevor es in der Mitte weitergehen konnte.


Letztendlich war das ganze Top (bis auf eine ganz am Schluss zu schließende Naht) fast fertig, allerdings existierte auch  ein noch zu schließendes Loch in der Mitte.

Rundherum ist alles zu ...

... bis auf dieses Löchlein (auch nochmal zwei halbe Nähte!)

So sah das Ganze dann aus, als es geschlossen war.

Alles super glatt gelaufen!

Und hier das fertige Top.

Linienspiel XXX, ungequiltet
 Da ich immer noch auf meine große Nähmaschine warte, werde ich wohl mit meiner kleinen, verlässlichen, schnurrenden Bernina quilten...

Donnerstag, 12. April 2012

Halbe Nähte


Während ich auf eine Entscheidung bezüglich meiner in Reparatur befindlichen Nähmaschine warte, um mit meinen Quiltarbeiten fortfahren zu können, habe ich wieder meine „alte“ Bernina ausgepackt und das nächste Linienspiel begonnen. Der Entwurf war schon in der vergangenen Woche allmählich entstanden, eine Weiterentwicklung aus der Zeichnung, die dem Quilt Linienspiel XXIV: Tangle zugrundeliegt. 

Linienspiel XXIV: Tangle
Entwurf für Linienspiel XXX,
ohne Schablonenteile für den Hintergrund
Das erkennt man nicht mehr unbedingt, aber dafür waren ja auch etliche Stunden Zeichenarbeit und Veränderungen nötig, die von den Nöten mit der muckenden Nähmaschine etwas ablenkten.
Bei den Linienspielen greife ich immer wieder zum Prinzip der ‚halb geschlossenen Nähte’. Bei den IQ-Kursen, die ich im Laufe des letzten Jahres unterrichtet habe, stelle ich immer wieder fest, dass das Wissen um diese Methode bei weitem nicht so verbreitet ist, wie ich dachte.
Ich selbst habe halbe Nähte kennengelernt, als es mal darum ging, das Parkettmuster mit dem Namen „Langriemen“, manchmal auch als „Fischgrätmuster“ bekannt, zu  nähen. 


Und in den letzten Jahren ist das Arbeiten mit halben Nähten bei den verschiedenen Linienspielen immer mehr zur Geltung gekommen.
Die Notwendigkeit für halbe Nähte entsteht in Situationen wie beispielweise dieser (Ausschnitt aus Linienspiel XXX, derzeit in Arbeit):


Der Ausschnitt zeigt einen Bereich, wo mehrere Linien sich überkreuzen. Um den Effekt herzustellen, kann man nicht einfach nur ein Stück ruckzuck an das andere nähen.
Hier ist derselbe Ausschnitt noch einmal zu sehen, in Stoff zugeschnitten:



Als erstes werden drei Stücke soweit aneinander genäht, dass auf der linken Seite eine Länge entsteht, an die ein weiteres Stück in seiner Gesamtheit angenäht werden kann. Allerdings werden die Nähte zwischen diesen drei Stücken eben nicht ganz geschlossen, sondern es bleibt jeweils auf der rechten Seite ein Stück von mindestens ca. 3 cm ‚offen’ – die Naht wird erst einmal nur halb genäht:



Anschließend kann an die Seite, die bereits durch drei Teile entstanden ist, ein weiteres Stück angenäht werden, diesmal in seiner ganzen Länge.



Hier eine ‚Rückansicht’ des nächsten, wiederum nur halb angenähten Teiles:



Dadurch entsteht wieder eine längere Seite, an die weiter angenäht werden kann:



Und so weiter, und so fort:




Irgendwann kann dann jeweils die halbe Naht ganz geschlossen werden. Und so fügt sich eins zum anderen.


Montag, 9. April 2012

Ostern im Schnee...

Als ich gestern morgen aufwachte und mein Mann mir mitteilte, dass Schnee läge, habe ich erstmal gedacht, das darf doch nicht wahr sein. Mein Sohn versicherte mir, wenn wir es von den umstehenden Autos zusammenkratzen würden, würde es auch für eine Schneefärbung reichen. Schnee färben im April? Nun, dafür reichte es dann doch nicht ganz:

Wetteraussichten am Ostersonntag

Da ich seit einer guten Woche mit einer hartnäckig festsitzenden Erkältung zu tun habe und das Wetter ja nicht so war, dass man nach dem Ostereiersuchen noch groß Lust darauf hatte, rauszugehen, haben mein Sohn und ich uns eingesperrt. Einträchtig haben wir drei der sechs CDs von Pu der Bär, in der deutschen Version gelesen von Harry Rowohlt, angehört. Ich habe die Teile für Linienspiel XXX zugeschnitten, mein Sohn hat gemalt.

Linienspiel XXX, zugeschnitten

Zwar warte ich nun auf die Rückkehr meiner großen Nähmaschine für noch anliegende Quiltarbeiten anderer, noch nicht fertiggestellter Quilts, aber mit dem Nähen habe ich heute dann auch schon angefangen. Allmählich nähere ich mich der Grenze, wo die 29-m-Marke für Ste. Marie wirklich erfüllt ist. Aber so mancher Rand ist noch ungenäht, mancher Tunnel nicht geschlossen...

Freitag, 6. April 2012

Maschinenquilten und ich: erster Bericht


Mein Motivationsschub zum Maschinenquilten, der kurz vor Weihnachten ganz deutlich spürbar war, ist mittlerweile durch verschiedene Phasen gegangen.
Die erste Phase der Totalbegeisterung bestand aus Überlegungen zur Systematik – sollte ich jeden Tag ein Muster üben, wie groß sollte das zu quiltende Übungsstück sein, würde ich darüber Buch führen... Des weiteren musste ich eine Entscheidung treffen bezüglich meiner Nähmaschinensituation. Um die Janome quiltbereit zu bekommen, muss sie leider immer wieder ‚umgebaut’ werden – die Spulenkapsel kann nur ausgewechselt werden, wenn man die Bodenplatte abschraubt, was irgendwie eine Hürde darstellt, der dem inneren Schweinehund ziemlich viel Standortvorteil verschafft. Wenn ich also nur 15 oder 20 Minuten pro Tag üben will, muss ich erst alle normalen Näheinstellungen umbauen, und danach dann wieder alles zurückbauen, wenn ich wieder ‚normal’ weiter nähen will.
Also habe ich eine Zeitlang überlegt, ob ich die Janome zur ausschließlichen Quiltmaschine ernennen sollte und die ältere Bernina als Näh-Maschine an anderer Ecke des Tisches aufbauen. Nur theoretisch eine gute Idee – mein Tisch ist nicht wirklich groß genug, um zwei Maschinen darauf stehen zu haben. Und die eine oder die andere Maschine für solche Aktionen aus- und wieder einzupacken ist ungefähr genau so nervig, wie die Janome umzubauen. Aber leider ist in meinem Zimmer nicht genug Platz, um  einen zweiten Nähtisch hinzustellen. Eine weitere Möglichkeit bestünde noch darin, ein kleines ‚Abstellregal’ unter oder neben dem Tisch einzubauen, wo die nicht benötigte Maschine einfach nur runter gestellt wird, aber auch dazu ist irgendwie nicht genug Platz.
Es kam schließlich zu der Entscheidung, „möglichst oft Übungsphasen einzulegen“, aber nicht mehr unbedingt auf der täglichen Viertelstunde zu bestehen. Oder diese so zu legen, dass eine am Abend kurz vor dem Zubettgehen stattfinden sollte, und die andere dann gleich als erstes am nächsten Morgen.
Das hat ein paar Tage ganz gut geklappt, und ich habe einige Übungsstücke mit verschiedenen Mustern gefüllt. Teilweise habe ich sie nummeriert, um sie Leas Mustern zuordnen zu können, über die ich mir auch in einer Tabelle Rechenschaft ablege.



Dazu gehören außerdem ein paar Notizen über Dinge, die mir beim Üben aufgefallen sind.

Aber ich habe schnell gemerkt, dass es für mich nicht sinnvoll ist, mit den kleinen 15-cm-Quadraten zu arbeiten, weil ich da einfach nicht genug in den Händen habe. Außerdem bringt mir das nicht das richtige ‚feeling’ für größere Quilts, denn wann werde ich schon mal 15-cm-Quilts arbeiten? Also habe ich angefangen, größere Stoffstücke in die kleineren Quadrate zu unterteilen. Jetzt kommen wenigstens alle die Vlies-Reste zum Einsatz, die ich über die Jahre hinweg aufgehoben habe.



So sollte es dann weitergehen, das war zumindest der Plan....

Dienstag, 3. April 2012

"Liebster Blog" - weitergereicht


Vor ein paar Wochen habe ich von Kathy Loomis den ‚Liebster Blog’-Preis verliehen bekommen.
Herauszufinden, von wem und wann der Preis gestiftet wurde, ist mir bis heute allerdings nicht gelungen. Auch weiß ich nicht, wer die Bedingungen formuliert hat, die damit verknüpft sind – ich kenne diese in erster Linie von Kathys Blog, die sie zitiert, und von ein paar anderen Seiten, die im Netz auftauchen, wenn man nach ‚Liebster Blog’ googelt. Das Logo habe ich bereits auf meinem Blog gezeigt, der Verleiherin gedankt und ihren Blog verlinkt ebenfalls.
Jetzt bleibt also noch die Weiterverleihung des Preises, für die ich mir ein paar Tage Bedenkzeit genommen hatte. Die Bedenkzeit wurde allerdings durch meine Computerlosigkeit nicht nur verlängert, sondern auch verschärft, denn während der computerfreien Tage konnte ich ja auch keine intensiveren Blog-Lesungen unter diesem neuen Gesichtspunkt veranstaltun, um meine Wahl zu treffen.
Wie bereits erwähnt, ist mein allerliebster Blog der von Kathy, aber sie ist erstens bereits zweifache Preisträgerin, und zweitens die Ehrung einfach zurück-weiter-reichen... Insgesamt bin ich aus Zeitgründen nur eine nicht ganz regelmäßige Blog-Leserin, und als Leserin registriert bin ich auch nur bei wenigen. Allerdings habe ich doch ca. 20 oder 30 Blogs als Lesezeichen gespeichert und schaue abwechselnd mal bei diesem, mal bei jenem Blog vorbei.
Mein zweitliebster Blog, in den ich öfter mal reinschaue, ist „Not all those who wander are lost“ von India Flint. Allerdings hat sie mehr als 800 registrierte Leser und strebt gerada an, die 900-er Marke zu knacken, qualifiziert also nicht als „mit unter 200 registrierten Lesern“. Weitere Blogs, die ich für durchaus lesenswert halte, sind der von Teri Jarrard-Dimond (die aber auch bereits Trägerin des Liebster-Blog-Awards ist), und der von Lisa Call  (die keine Zahl ihrer registrierten Leser eingebunden hat). Susanne Muus und Bärbel Lehrke haben immer wieder etwas Interessantes für Färbe-Interessierte zu bieten. Aber letztendlich habe ich mich entschlossen, den Liebster-Blog-Award an Magaret Ramsay weiter zu reichen:
Ich kenne Mags (noch) nicht persönlich, habe aber ihren Blog entdeckt, als wir beide letztes Jahr im selben Heft von Patchwork Professional vorgestellt wurden.

Margaret Ramsay auf dem Titelblatt der
Zeitschrift Patchwork Professional im letzten Juli.

Bei ihren Arbeiten gefällt mir die Art und Weise, wie sie eigene Bilder in textile Arbeiten umsetzt. Und ich kann mir vorstellen, dass es noch andere Leute gibt, die ihren Blog immer wieder gerne anschauen werden. Allerdings sieht es bei ihrer Weltkarte mit Klicks durchaus so aus, als ob auch sie deutlich mehr als die registrierten Leser hat. Weiter so, Margaret, ich bin gespannt auf Deine weiteren Blog-Einträge.