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Mittwoch, 26. September 2018

Handgedrechselte Fadentrenner

Meine große Aufräumattacke der vergangenen Woche führte auch dazu, dass ich endlich die Kiste, die mich standardmäßig zu Märkten begleitet hat, aufgelöst habe, und dabei sind noch ein paar der handgedrechselten Fadentrenner von Bernhard Lange aus Freising aufgetaucht.
Wer bei den letzten Gelegenheiten, zu denen ich noch mit Stand bei Märkten vertreten war, mal vorbei geschaut hat, hat sie damals vielleicht gesehen.
Ich selbst benutze sie auch, habe sie mehrfach verschenkt und bin von der Qualität und dem Haltegefühl der Trenner begeistert. Da macht das lästige Trennen, um das man ja manchmal nicht herumkommt, fast Spaß...

Bevor ich sie zurückgebe, möchte ich sie hier noch anbieten. Es sind 11 verschiedene Exemplare.


Sie kosten 25 Euro das Stück, Porto kommt dazu. Bitte schicken Sie mir eine E-Mail unter Angabe der Nummer des Trenners, an dem Sie Interesse haben.

Sonntag, 20. Juli 2014

Sag’ mir, wo die Nadeln sind...

Mehrere Wochen lang habe ich meine Stecknadeldose gesucht. 


Ich war der Meinung, ich hätte sie in Berlin auf der textilea art dabei gehabt. Aber sie tauchte weder aus der Tasche mit der Schneidematte, noch aus der Stand-Grundausrüstungskiste oder aus einer der Stoff-Kisten auf. Und unter dem Berg auf meinem Schneidetisch, der sich ungefähr in der Gegend auftürmt, wo die Dose normalerweise zu finden ist, war sie auch nicht, trotz mehrfachen mehr oder weniger aufdringlichen Durchstöberns.


Nun ist es keinesfalls so, dass ich keine anderen Stecknadeln hätte.
Die feinen spitzen, die ich auch immer im Kurs anpreise, weil man gut drübernähen kann,


die wirklich langen und seeehr spitzen (schon öfter schmerzhaft beim Quiltzusammenstecken erfahren!),


und auch noch diese Variante.


Aber keine von diesen taugt richtig dazu, um etwas an der Designwand festzustecken. Dazu braucht es die Feld-Wald-und-Wiesen-Stecknadeln. Wobei ich auch immer eine ganze Menge von denen an der Wand habe. 


Es war also nicht so, dass ich nicht arbeiten konnte.
Bis auf diese innere Leerstelle, wenn man weiß, man hatte etwas, das hat im Prinzip einen festen Platz, und jetzt ist es nicht da. Und man hat eigentlich alle Stellen abgesucht, von denen man meint, das wären die einzigen, wo es noch sein könnte. Gar kein schönes Gefühl!
Heute früh habe ich dann noch einmal ganz intensiv nachgedacht, wann ich sie denn wirklich das letzte Mal bewusst gesehen habe. Und festgestellt, dass ich sie auch schon vor Berlin ein Weilchen nicht gesehen hatte.
Und dann gab es also noch einen Ort, wo ich schauen konnte – die große Tasche, die ich in Staufen bei Jan und Jean dabeihatte. Und in deren Seitentasche war die Dose dann tatsächlich versteckt.

Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. Bis auf die Tatsache, dass es vielleicht doch mal wieder sinnvoll wäre, den Schneidetisch soweit zu entleeren, dass solche Suchaktionen nicht in Aktionen ausarten müssten, sondern ganz eindeutig ist, ob etwas am angestammten Platz zu finden ist oder nicht...

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Garnrollenhalter

Während der letzten Wochen hat sich an der Tür an der Hinterwand des Nähraumes der Volkshochschule, wo ich zur Zeit einen Patchworkkurs unterrichte, allmählich etwas entwickelt.
Erst sah es so aus, als ob demnächst ein Fakir den Raum mitbenutzen würde.


Letzte Woche befanden sich dann einige erste Gegenstände auf den Nägeln, die bereits eine Ahnung weckten, wozu das Ganze werden sollte.


Und am vergangenen Montagabend sah das Brett fast wie ein modernes Kunstwerk aus.


Das Ganze ist ein Brett, das an Haken an die Rückseite der Tür gehängt wird. 


Eine fast geniale Art, Garnrollen zu lagern – es wird kein kostbarer Wand-platz gebraucht, und es besteht auch keine Gefahr, dass die Rollen beim Öffnen der Tür beschädigt werden – diese Tür ist eigentlich immer abgeschlossen. Aber auch für mögliche Repliken in anderer Leute Nähzimmer gilt das, denn normalerweise besteht zwischen Türplatte und Wand (schon auch durch den Türgriff) soviel Platz, dass die Spulen nicht gequetscht werden.

Das einzige, was mir daran nicht ganz gefällt, ist die ‘offene Lagerung’, und dadurch die hohe Anfälligkeit, dass die Spulen in kürzester Zeit zu Staubfängern werden. Denn jedes Nähzimmer tendiert dazu, Staub zu enthalten, und soviel kann man gar nicht nähen, dass sich nicht ganz schnell erste Staubablagerungen bilden werden... Da bleibe ich doch lieber bei meinen Schubladen, die halten zumindest einen Teil des Staubes ab.

Donnerstag, 4. Juli 2013

Neue Zubehörteile und ihre Wirkungen

Ich hasse Impulsartikel an der Kasse, und Werbezeitschriften, die es trotz Aufkleber bis in unseren Briefkasten schaffen, verfrachte ich ungelesen ins Altpapier. Trotzdem hatte ich im Frühjahr in Reaktion auf eine Werbe-Mail von Bernina mit dem Zubehör des Monats einen Applikationsfuß gekauft, der dann, als er nun einmal in meinem Besitz war, auch relativ bald zum Einsatz kam.
Nachdem der Trubel der ersten fünf Monate des Jahres jetzt allmählich abgeflaut ist, habe ich mich dann endlich hingesetzt und mir das Zubehörheft für meine Maschine gründlich angesehen. Die ich mittlerweile seit einem Jahr habe. Aber, im Gegensatz zur alten 930er, die vollständig ausgestattet mit jedem Fuß, den man sich nur irgendwie vorstellen kann, kam, bringt die 820er nur eine gewisse Grundausstattung mit. Ein paar Sachen muss man extra kaufen, und das habe ich nun getan.
Da ich den BSR-Fuß (für Nichteingeweihte: Bernina-Stich-Regulator) meist ohne Aktivierung der Stichlängenautomatik verwende, dabei dann aber das herumhängende Steckerkabel stört, habe ich mir nun endlich einen Freihandquiltfuß gekauft. Außerdem einen Fuß, um Schnüre aufzunähen, und einen für störungsfreie Satinstich. Außerdem noch zwei oder drei weitere, die aber noch nicht gekommen sind, weil sie mit dem Computer-‚Auge’ erst bestellt werden mussten.

3 neue Füße für die Maschine

Jetzt ist vielleicht ein bisschen Zeit, mich wieder mal an mein Vorhaben zu wagen, das Maschinenquilten so richtig gut zu üben.
Heute habe ich also auch mit Einstellungen rumexperimentiert – ich bin eigentlich immer eher zurückhaltend, wenn es darum geht, Fadenspannung etc. zu verstellen. Aber bei diesem überdimensionierten Computerteil hat es den Vorteil, dass man einfach einmal ausschalten kann, und beim nächsten Mal ist alles wieder in ‚Grundeinstellung’.
Hier sieht man oben links Freihandquilten in der Grundeinstellung, und unten rechts mit veränderter Fadenspannung (unten weniger straff), und verändertem Fußdruck (höher).



Der Unterschied ist deutlich, und so habe ich gleich ein paar Flächen gequiltet.


Nur muss man sich merken, welche Einstellungen man verändert hat, damit man beim nächsten Mal dran denkt...

Ein weiterer wesentlicher Schritt in Richtung Vollständigkeit meiner Werkzeugkiste bestand darin, mir eine „Enthefter-Zange“ zu besorgen. Ein Versuch, einen kleinen Quilt auf Keilrahmen zu ziehen, hatte mit Bollern an den Ecken geendet, und um die starken Heftklammern wieder zu lösen, reicht der normale Tackernadelentferner nicht aus. In den hiesigen Schreibwaren- oder Büroläden gab es aber keine große Zange, und so musste ich sie mir über einen Versand bestellen. Unerhoffter Nebeneffekt dieser Bestellung: eine tschechische Vokabel, die so nicht in meinem Wörterbuch steht!



Der zweite Versuch, den Quilt auf den Rahmen zu ziehen, war wesentlich erfolgreicher, ich habe einiges kapiert. 

Shapes VI, 30 x 30 cm, 2013

Und ich vermute, dass ich, weil ich sie nun habe,  die Zange kein weiteres Mal brauchen werde. Aber es ist gut, eine zu haben...

Mittwoch, 26. Juni 2013

Nächste Station: Aufräumen

Ich habe ein Problem mit Schreib- und Arbeitstischen. Aufgeräumt sind sie eigentlich nie. Als ich noch an der Uni unterrichtet habe, hat mich meine mir gegenüber sitzende Kollegin jeden Abend damit beschämt, dass sie einen stets aufgeräumten Schreibtisch hinterlassen hat, während bei mir eher eine milde bis stärkere Form des Chaos auf dem Tisch vorzufinden war.
Es half auch nichts, dass ich im Arbeitszimmer zu Hause einen Schreibtisch für Dienstliches und einen für Privates hatte. Die sahen eigentlich immer beide ungefähr gleich aus. Zwar wusste ich meist, in welchem Stapel sich ein bestimmter gesuchter Zettel oder Kopienstapel befinden musste. Aber völlig darauf verlassen konnte ich mich nicht unbedingt. So manche Stunde verbringe ich auch heute noch mit Suchen. 
Es hilft auch nicht unbedingt, alles, was auf dem Tisch ist, in eine Kiste zu packen, um damit Freiraum zu schaffen. Alles schon probiert! Entweder alles wandert beim Ausräumen der Kiste wieder an den alten Platz auf dem Tisch, oder die Kiste bleibt lange völlig unbeachtet in einer Ecke stehen. Unbesehen wegschmeißen, nachdem man ca. zwei Jahre nichts daraus gebraucht hat? Wäre eine Idee. Bringe ich aber irgendwie doch nicht übers Herz, andererseits habe ich natürlich überhaupt keine Lust, die Kiste anzugehen, und je länger sie rumsteht...
Nach Fertigstellung des Quilts für Ste. Marie-aux-Mines (den ich übrigens gerade eben mühsam für den Wettbewerb angemeldet habe) habe ich es neulich aber wenigstens mit meinem Schneide-/Nähtisch geschafft. Während des Quiltens (man erkennt die Rückseite rechts am Bildrand) sah der Schneidetisch so aus:
 
Kein Vorbild für einen Bericht über 'Mein Atelier und ich'...
Und dann, nach einem wirklich anstrengenden Vormittag, so:

Mühsam freigeschaufelt:
mein Schneidetisch wartet auf einen Neuanfang.


Wenigstens zeitweise war er aufgeräumt. Und ist es zumindest immer noch soweit, dass ein Arbeiten auf mehr als 50 x 50 cm Fläche möglich ist. 
Beim Aufräumen habe ich sogar meine richtigen Quilthandschuhe wiedergefunden, die ich schon schmerzlich vermisst hatte. Mir war zwar mal ein Erstzpaar geschenkt worden, mit dem mich eine Bekannte davon überzeugen wollte, dass es preiswerte Handschuhe aus dem Gartenbedarfsladen genauso täten. 
Gummiert, aber kaum ausgeprägte Noppierung:
Ein Versuch, mit preiswerterem Werkzeug-Material zu arbeiten
Aber als ich sie dann in meiner Notlage ausprobierte, wurde mir ganz dringend klar, dass ich schnell die anderen wiederfinden musste. 

Was man gewöhnt ist: meine wiedergefundenen Quilthandschuhe

Auch ein Grund zum Aufräumen...

Freitag, 9. März 2012

Versteckte Schätze


Mein Nadelkissen besitze ich seit mehr als 10 Jahren, und wenn es nun auch nicht gerade eine besondere Schönheit ist, hat es mir seitdem ich es mal aus irgendeinem Rest selbst genäht hatte, immer gute Dienste geleistet. 


Als ich vorige Woche mit dem Zusammennähen von Linienspiel XXVIII beschäftigt war, kam ich nun plötzlich in die Situation, dass mein Nadelkissen ‚nackt’ war. Alle normalerweise drinsteckenden Nadeln für eine einzige anstehende, besonders lange Naht aufgebraucht!
Zwar habe ich durchaus noch mehr dieser feinen, spitzen Nadeln (von clover), über die man vorsichtig ziemlich gut drüber nähen kann (was nicht heißt, dass man nicht doch mal draufhaut und die Maschinennadel wechseln muss...), es herrschte also kein akuter Mangel. 


Aber ganz spontan beschloss ich, diese seltene Situation zu nutzen und das Nadelkissen, das über die Jahre schon einiges an Staub angesammelt hatte, zu reinigen.
Bevor ich den Staubsauger anstellte, tastete ich allerdings nochmal auf puren Verdacht hin das Kissen ab, schließlich wollte ich keine Nadeln im Staubsaugerbeutel haben. Und zu meinem großen Erstaunen kamen da nicht nur ein oder zwei verschwundene Nadeln zum Vorschein, sondern es hörte irgendwie überhaupt nicht mehr auf.


Zwar hatte ich mich schon immer ein wenig gewundert, wieviele Nadeln, die ich doch eigentlich sicher auf dem Kissen verstaut geglaubt hatte, spurlos verschwanden, und zwischendurch immer mal wieder ein oder zwei aus dem Inneren des Kissens herausgeklaubt. Dass da aber noch so viele weitere versteckt waren, hätte ich nicht gedacht. Und nachdem ich dieses Bild gemacht hatte, folgten noch drei weitere! 

Irgendwo habe ich mal den schlauen Ratschlag gelesen, dass man sich bei Quilterinnen nicht auf die gepolsterte Lehne eines Sessels oder Sofas setzen darf, wenn man sich keiner ernsthaften Verletzungen zuziehen will. Da ich selbst keine gepolsterten Armlehnen besitze, konnte ich mir immer nur theoretisch vorstellen, wie es in solchen denn aussehen könnte. Dass man beim Handnähen in einem solchen Sessel und plötzlicher Abwesenheit eines Nadelkissens versucht sein könnte, die Lehne als gerade solch eins zu gebrauchen, kann ich aber sehr gut verstehen. Nach dieser Reinigung meines Nadelkissens verstehe ich aber diesen warnenden Ratschlag noch sehr viel besser als früher.
In Zukunft werde ich wohl darauf achten, meine Nadeln immer nur mit Faden aufs Kissen zu stecken. Dann kann man wenigstens anhand der heraushängenden Fäden abschätzen, wieviele versteckte Schätze aus diesem Teil zutage gefördert werden könnten!

Sonntag, 23. Oktober 2011

Technische Zaubereien...


Als ich im Juni/Juli in Falera auf dem Workshop bei NancyCrow war, habe ich einmal erwähnt, dass Heide Stoll-Weber mir ein paar Tipps gegeben hat, was ich mit meinem einem Top noch hätte anfangen können (wenn ich rechtzeitig daran gedacht und das alles vor dem Zusammennähen berücksichtigt hätte).
Heide ist mir schon seit langen Jahren als Quilterin  mit besonderen technischen Fertigkeiten bekannt. Das erste Mal ist sie mir als solche im Sonderheft zu „Quilt Berlin – Design und Patchwork Symposium 2001“ des Bergtor Verlages aufgefallen, in dem sie ihre Technik zum Einsetzen von Stoffstücken, die sie in ihren improvisierten Quilts verwendet, vorstellte. Dadurch werden Nähte vermieden – aber sehr genaues Nähen ist nötig.
Dann ist Heide natürlich in der Quiltszene durch ihre wunderschön gefärbten Stoffe bekannt. Zwar hatte ich mir das Färben schon längst autodidaktisch selbst beigebracht, bevor ich im Jahr 2004 mal einen Kurs bei ihr besuchte, aber gelernt habe ich bei ihr dann schon auch noch einiges!
In Falera erwies sich, dass Heide auch noch auf anderen Ebenen technisch versiert ist. Sie war diejenige, die uns die Idee gab, wie wir die zu niedrig geratenen Schneidetische direkt bei unserem Arbeitsplatz erhöhen konnten:

Gehört ab jetzt einfach ins Gepäck,
wenn man auf einen Workshop fährt:
hohe Dosen, mit denen man den Schneidetisch
erhöhen kann.
Außerdem war sie diejenige, die mit dem Hausmeister der Halle so lange verhandelt hat, bis ein wirklich großer Schneidetisch im Gang zur Verfügung stand, falls mal die Schneidematten am eigenen Tisch in der Länge nicht mehr ausreichten:

Tisch mit besonderer Auflage, der eine große Schneidfläche bietet
Und sie hatte ein neues Werkzeug dabei, das sie immer und immer wieder anpries, sie hätte dafür eigentlich mit Provision belohnt werden müssen:


Und recht hat sie – es ist eine kleine Wundermaschine. Das Stück nennt sich „Kopierrädchen“ und ist dasselbe Prinzip wie die Kopierrädchen, die man vom Selbstschneidern kennt, wenn man mal Schnittbogenmuster auf Schnittbogenpapier übertragen hat. Nur hat diese Variante keine Zähnchen, hinterlässt eine Markierung, die durch einmal dampfbügeln wieder zu eliminieren ist, und ist ein ganz phantastisches Werkzeug, das meine Arbeitsweise beim Freien Schneiden mittlerweile völlig umgekrempelt hat. Für diesen Tipp: Vielen Dank an Heide!

Am vergangenen Donnerstagabend ist eine gemeinsame Ausstellung von Heide Stoll-Weber und Christine Brandstetter in der Quilt Star Galerie von Monika Schiwy in Freiburg eröffnet worden. (Quilt Star, Basler Str. 61, 79100 Freiburg, Öffnungszeiten Mo 15 – 18, Di bis Fr 9:30 – 12:30 und 14:30 bis 18:30):


Ich freue mich schon jetzt darauf, sie Anfang November, wenn ich mir einen zweitägigen Freiburg-Urlaub gönnen werde, zu sehen.
 

Freitag, 21. Oktober 2011

Abschied von einer Nähmaschine


Im Laufe der Jahre habe ich schon auf etlichen verschiedenen Nähmaschinenmodellen genäht.
Das erste war die Maschine meiner Mutter, hellbraunes Metallgehäuse, vermutlich eine Neckermann, die sie zur Hochzeit bekommen hatte. Dort habe ich die gesamte Modekollektion für meine Barbiepuppen genäht – damals wollte ich Modedesignerin werden. Dieses Modell wurde irgendwann mal gegen eine Pfaff eingetauscht, auf der ich auch manchmal nähen durfte, aber es war klar, dass das nicht meine eigene Maschine war.
Dafür bekam ich von einer Tante eine alte versenkbare Schranknähmaschine (wechselweise auf Fußbetrieb oder Strom einstellbar), die ihr im Weg gewesen war und bei uns dann im Keller stand. Das war kein sonderlich motivierendes Umfeld, um dort tatsächlich viel zu nähen, aber die Existenz dieser Maschine war lange das Totschlagargument, weshalb ich keine eigene bekommen würde – „Du hast doch eine, und die benutzt Du nicht wirklich.“ Platz in der Wohnung war allerdings nicht, um sie zu stellen. Und transportabel war sie ja auch nicht, dass man sie hätte hochholen und nach getaner Arbeit wieder wegräumen können.
Noch ein paar Jahre später bekam ich eine alte transportable Maschine von meiner Urgroßtante, Nachkriegsmodell, - war’s eine Adler? - die zum Kaufzeitpunkt sicher mal ein Topmodell gewesen war. Schwer, aber sie nähte gut, und auf dieser habe ich dann auch meine ersten Patchworkarbeiten gefertigt.
Als meine Mutter die Pfaff dann gegen eine topaktuelle Bernina eintauschte, durfte ich die Pfaff in mein Studentinnenzimmer mitnehmen. Zu dem Zeitpunkt fing sie dann aber auch schon an, kleine Macken zu entwickeln, und richtig glücklich geworden bin ich mit ihr nicht. Leider hatte ich da die Adler schon aus Platzgründen weggegeben...
Als die Pfaff dann ihren Geist aufgegeben hat, habe ich beschlossen, mir endlich mal eine neue Maschine zu kaufen. Das muss vor knapp zehn Jahren gewesen sein, denn ich war damals schon verheiratet. Nach welchen Kriterien – außer meiner Schweden-Affinität – ich sie dann ausgesucht habe, weiß ich nicht mehr genau, allerdings wollte ich keine „Computer-gesteuerte“. Jedenfalls wurde es eine Husqvarna „Daisy“, mit der ich dann viel genäht habe, und die mir sehr lieb war.


Da sich aber in den letzten sechs Jahren noch zwei weitere Maschinen bei mir eingestellt haben, und Daisy dadurch deutlich in den Hintergrund gedrängt wurde, zuletzt eigentlich nur noch als Workshop-Maschine mitkam, wenn ich zum Unterrichten unterwegs war, habe ich sie nun abgegeben. Eine ehemalige Schülerin von mir, die sich auch bisher die Maschine mit ihrer Mutter teilte, suchte eine eigene Maschine, und die Situation kenne ich ja selbst zur Genüge. Zwar weiß ich, dass es Quilterinnen gibt, die sechs oder sogar sieben Maschinen haben, aber mir reichen zwei Maschinen. So kann ich eine mal zur Wartung bringen, und trotzdem weiter nähen.
Wider Erwarten ist mir der Abschied von Daisy aber doch schwer geworden, vielleicht weil sie meine erste eigene neue selbstgekaufte war? Aber ich freue mich auch, dass Daisy nun wieder zur vollen Geltung kommen wird. Ich wünsche der Maschine bei Rabea eine gute und intensiv genutzte Zeit!