Sonntagabend bin ich nach gut sechsstündiger Fahrt spät
abends wieder zu Hause eingetroffen. Die Ladenstraße der Patchworktage hatte am
Sonntag schon mittags um 13 Uhr geschlossen, so dass die Ladner – zu denen ich
ja dieses Mal auch gezählt habe – an dem Tag noch in Ruhe abbauen und nach
Hause fahren konnten.
Besucherzahlmäßig war an dem Tag sowieso nicht mehr
schrecklich viel los, und zeitweise hatte ich den Eindruck, dass es der Tag
war, den die Ladner selbst zum Rumschauen und Einkaufen nutzten. Ich jedenfalls
hatte an den Tagen vorher nur mal bei Lesestoff-Miller vorbeigeschaut, die mir
schräg gegenüber ihren Stand hatten, und habe sonst auch erst am Sonntag ein
bisschen rumgeschaut: gefallen hat mir natürlich wieder der Kurzwarenstand von
Angelika Luft, bei dem ich immer wieder schwach werde und ein Vermögen ausgeben
könnte.
und bei
mijn-eigen ein Buch und ein Sieb erstanden, in
Vorbereitung auf Siebdruck-Experimente, die ich mir nach dem Elsass gönnen
möchte.
Insgesamt war ich mit diesen ersten Erfahrungen als
Stoff-Verkäuferin auf einem mehrtägigen Patchwork-Event zufrieden. Es gab zwar
einige sehr zähe Stunden am Freitag- und Samstagvormittag, und natürlich kann
man immer sagen, dass man gerne mehr verkauft hätte und auch mehr hätte
verkaufen können. Und am Donnerstag – immerhin ein Feiertag – hätte ich eigentlich
mit einem deutlich stärkerem Andrang gerechnet. Allerdings waren meines Erachtens deutlich mehr Männer mit dabei, als ich das aus früheren Jahren bei solchen Veranstaltungen in Erinnerung habe!
Aber ich habe doppelt so viele neue AbonnentInnen gewonnen,
wie ich mir als Wunschziel gesetzt hatte, ich bin mit einigen vollen
Stoffkisten weniger nach Hause gefahren, und ich kann nun auch die
Verkaufsergebnisse des eintägigen Patchwork- und Textilmarktes in Erding besser
einordnen.
Es war interessant, die verschiedenen Reaktionen der
vorbeigehenden Leute bei meinem Stand zu beobachten – von „das ist ja eine
tolle Idee!“ über „ich färbe selbst“ bis zu „ach Gott, das brauche ich nun
wirklich nicht, das ist mir viel zu viel!“ Umgeben von zwei Ständen mit den
üblichen bedruckten Patchworkstoffen und viel Zubehör, sind auch viele an mir
einfach vorbeigelaufen, ohne überhaupt erstmal genauer hinzuschauen.
Erstaunlich fand ich, wie wenig blaue Stoffe ich verkauft
habe, immerhin heißt es doch, Blau wäre die Lieblingsfarbe der Deutschen.
Gefragter waren Rot- und Brauntöne, und natürlich haben die Schnee- und
Eisstoffe ganz guten Absatz gefunden. Eiswürfelfärbungen kann ich ja auch im
Sommer neue anfertigen, da macht es nichts, dass fast gar nichts mehr da ist.
Bei den Schneestoffen ist das schon etwas anderes – sie sind zwar nicht ganz so
heftig dezimiert worden, aber doch so, dass ich, obwohl ich mich jetzt erstmal
auf einen richtig schönen Sommer freuen und den auch aus ganzem Herzen genießen
will, schon wieder auf einen wirklich schneereichen Winter hoffe!
Da ich nur ein paarmal für kurze Zeit von Freundinnen am
Stand abgelöst wurde, habe ich selbst von den zahlreichen Ausstellungen nur
ganz wenig und nur jeweils relativ kurz gesehen. Sehr gefallen haben mir die Fachwerkhäuser des Kinderwettbewerbs, für den ich auch drei Preise gespendet habe.
Beim Aufhängen der
„Afghanistan Inspirationen“ hatte ich meinen ehemaligen Region-Kolleginnen noch
ein wenig geholfen und mich in den großen Quilt mit den zahlreichen hellen
Stickquadraten und Leinenstoffen verliebt – als ich beim Aufhängen war, war leider
noch kein Schild mit Namen dabei, und danach bin ich nicht wieder daran
vorbeigekommen.
Ganz besonders gut haben mir die „Textilwege“ von Almut
Meyer gefallen, und auch die „Alküns VI – ganz persönlich“, die in den
benachbarten Gebäuden untergebracht waren und in der kurzen Pause, die mir
blieb, erreicht werden konnten. Auch meine Stimme für den „Stash Challenge –
Quilts aus meinen Stoff-Vorräten“ habe ich abgegeben, und den Freischerlern
einen Besuch abgestattet.
Nach dem Abbau, der bei mir ja glücklicherweise sehr schnell
und praktisch zu bewerkstelligen ist, hatte ich dann noch ein kleines bisschen
Zeit und bin noch ins Stadtmuseum zu den „Zeichen der Zeit“ gegangen. Dort fand
ich den eindrücklichsten Quilt den von
Luitgard Moeschle, „Gegen das Vergessen: Frauen in Auschwitz“.
Auch bei
Grietje von der Veen habe ich
vorbeigeschaut und war von ihren vielfältigen Technik-Kombinationen
beeindruckt. Und dann war ich so erledigt, dass ich es leider nicht mehr
geschafft habe, auch noch „Patchwork tut der Seele gut“ anzuschauen.