Montag, 30. Juni 2014

Wer zu Fuß geht, sieht mehr...

Da ich nach dem Aufbau bei der textile art berlin mein Auto auf dem Schulhof stehen lassen konnte, hatte ich mir vorgenommen, am Samstag und Sonntag als Ausgleich zur tagsüber wegen des Stand-Dienstes fehlenden Bewegung zu Fuß von meiner Unterkunft zur Schule zu gehen. (Es sei denn, es hätte heftig geregnet. Hat es aber nicht.) Das war ein flotter Spaziergang von knapp 30 Minuten - allerdings habe ich immer wieder angehalten, um zu fotografieren, so dass ich doch etwas länger unterwegs war. Aber so war ich wach und die Bewegung am Morgen hat geholfen, die dicken Füße vom den-ganzen-Tag-Rumstehen zu verhindern.
Unterwegs habe ich viel gesehen.


Ob die Sitzordnung unter der Brücke auch etwas über die
Rangordnung der Tauben untereinander aussagt?

Patina

"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..." - Poesie
auch an unerwarteten Orten!

Mark-making

Mark-making 2

Bei diesen zwei einander an einer Kreuzung gegenüberliegenden leeren
Blumenkästen...

... habe ich fast gewünscht, ich könnte dort wohnen und hätte
darin Sonnenblumen gepflanzt. Hier gibt es sicher
keine Schnecken, die sie aufgefressen hätten! Und
das Straßenbild hätte auch davon profitiert.

Patina 2

Patina 3

Zwar klein, aber eine wunderschöner Balkon!


Mark-making 3

Patina 4

Samstag, 28. Juni 2014

Aufbau für die textile art berlin, 28.-29.6.

Nach anderthalb Tagen erfolgreichen Pflastertretens in Berlin war gestern nachmittag Aufbau für die textile art berlin in der Carl-von-Ossitzky-Schule in Kreuzberg. Ich war rechtzeitig dort, habe einen guten Parkplatz erwischt, und konnte dann in aller Ruhe beginnen. Die Schule ist in Bezug auf Stoffkisten und Holzständer schleppen eher unpraktisch – erstens sowieso sehr verwinkelt, dass man sich eigentlich immer wieder verläuft, und zweitens mit ohne Fahrstuhl, aber mein Stand ist im ersten Stock. Vom letzten Jahr her wusste ich das aber, dieses Jahr war es nicht ganz so heiß, und ich hatte mir viel Zeit gelassen.
Zwar hatte ich mir vorgenommen, abends um halb neun ins Kino zu gehen, aber noch keine Karte besorgt. Und so habe ich erst alles hochgeschleppt – meine Sackkarre war damals eindeutig eine sehr gute Investition, die sich schon längst ausgezahlt hat! – dann die Tische arrangiert, ausgepackt.







Die Sackkarre erfüllt diesmal eine ganz besondere Funktion: auf zwei Kisten stehend fungiert sie als Tafelhalter, weil das Gewicht des Quilts ansonsten sofort ein Absenken der Tafel verursachen würde.


Und schließlich wurde alles wieder verpackt. So wartet es jetzt auf den Beginn – um 10 Uhr heute geht es los: Stand 98 im Raum 165, im ersten Stock, noch hinter dem Café-Bereich.
Öffnungszeiten von 10 Uhr, Samstag bis 18, Sonntag bis 17 Uhr.





Donnerstag, 26. Juni 2014

Berliner Luft



Nach zeitweiliger Abwesenheit in den Pfingstferien läuft seit Montag zu Hause wieder alles seinen ‚normalen’ Gang – das Kind ist in der Schule, fast alle Wäsche ist gewaschen. Und so habe ich am Dienstag das Auto gepackt, und bin gestern nach Berlin gefahren, da beginnt der Aufbau für die textile art am Freitag. Zeitweise hatte ich hin und her überlegt, ob ich die Anmeldung nicht doch lieber rückgängig machen sollte, schließlich ist dieses Mal die Veranstaltung nicht mit den Patchworktagen verknüpft. Mein Mann aber hat darauf bestanden, dass ich fahre, und sogar, dass ich noch um zwei Tage im voraus verlängere, damit ich Berlin auch ein bisschen genießen kann, und nicht nur für die zwei Tage Stand-stehen die weite Strecke fahre.

Blick aus meinem Fenster.

Hier also ein paar Berliner Eindrücke – heute habe ich mich eigentlich nur treiben lassen, zwischen zwei Geschäftsadressen, die ich mir vorher rausgesucht hatte, bis nun nachmittags der Akku vom Fotoapparat leer war, was mich dann veranlasst hat, die als Option anvisierte Bootsrundfahrt doch erstmal sein zu lassen.

Vielleicht gehe ich nachher noch, vor meiner Abendverabredung. Aber ob die Boote eine Stunde vor dem Fußballspiel noch fahren?

So viele schöne Magnete - ich konnte mich nicht entscheiden!



An der Baustelle Spreekanal an der Museumsinsel wirken die blauen Verlegrohre selbst wie eine Skulptur, und alle Betonfundamente sind mit bedenkenswerten Sprüchen verziert:



Und auch sonst wird allerorts gebaut:


Und natürlich wieder viele schöne Spiegelungen auf dem Wasser:



Morgen vormittag kommt dann das echte Kulturprogramm, und am Nachmittag wird schon aufgebaut.

Samstag, 21. Juni 2014

Kleiner Urlaub

Nach dem Kurs in Staufen habe ich mich mit Freunden aus Neuseeland getroffen und bin mit ihnen zwei Tage in Oberschwaben und am Bodensee Fahrrad gefahren.
Dort findet man Kunst entlang des Weges, entweder gerade noch im Entstehen





sowie Kunst, die ich als 'found art' klassifiziere,

Treibholzskulptur

und zur Zeit auch bekannte Kunst, nämlich bis 31.8. noch Henri Matisse im Stadtmuseum Lindau.



Sehr sehenswert - aber Vorsicht! Museumswärter mit herausragenden Noten in Unfreundlichkeit.
Inzwischen bin ich wieder an der Arbeit.

Montag, 16. Juni 2014

Text und Stabilität

Auch der Heimweg von Staufen war wieder mit Schwierigkeiten in der Bahnverbindung geprägt, über die ich aber nicht weiter berichten will. In Zukunft muss ich eben besser darauf achten, dass ich nur noch mit längeren Umsteigezeiten plane, v.a. wenn Umsteigen in Karlsruhe angesagt ist...
Es bleibt viel zu rekapitulieren, nachdem der Kurs bei den „DoubleTroubles“ zu Ende gegangen ist. Die Vielzahl an mehr oder weniger klebenden, stabilisierenden und sich entweder unter Wasserkontakt oder Hitzeeinwirkung auflösenden Materialien, die wir in verschiedenen Schritten ausprobiert haben, bieten eine schier unüberschaubare Fülle an Möglichkeiten. Die muss ich jetzt erst noch weiter durchdenken. Bisher hatte ich eher die Einstellung, dass ich mich mit solchen Materialien nicht beschäftigen möchte. Zuviel Aufwand, zuviel Geklebe, zuviel was weiß ich.
Allerdings sehe ich viele neue Wege für Textquilts, wie ich sie in den letzen zwei Jahren in ersten Versuchen bereits (möglichst ohne solche Stabilisatoren) angefertigt habe. Aus diesen Textquilts scheint sich eine neue Serie zu entwickeln, und vielleicht können diese Materialien die Möglichkeiten in der Gestaltung wesentlich erweitern.
Der erste Text-Quilt, den ich als Jury-Mitglied zum Thema „Gestern – Heute – Morgen“ gemacht habe, war auf einem alten Leinenstoff gestickt, der aus der Familie meiner Mutter stammte, dafür habe ich außer für ein paar kleine Teile, die anschließend aufgenäht wurden, keinerlei Stabilisator verwendet.

"When I count the clock that tell the time"

Der mittlerweile in der SAQA-Ausstellung text messages mitreisende Quilt „o(rounD)moon,“ hat meine Fähigkeiten auf eine harte Probe gestellt, aber letztendlich hatte ich das freie Aufsticken der Buchstaben auf das Top auch ohne Stabilisator hinbekommen, anschließend die Buchstaben noch einmal unrandet, was als Quiltmuster auf der Rückseite auftauchte. 

"o(rounD)moon,"

Für ein erst zweites Text-Werk ist er meines Erachtens sehr gut gelungen, und die Ausstellung wird in den USA gerade so gut angenommen, dass die Teilnehmerinnen bereits zweimal um eine Genehmigung zur Verlängerung der Reisezeit gebeten wurden. (Da Barbara Lange und ich in diesem Fall gemeinsam eine besondere Transportmethode entwickelt hatten und mir am Ende der Ausstellung trotz Überschreitung der Dreijahres-Grenze nach Beginn der Ausstellung der Ärger mit dem Zoll erspart bleiben sollte, habe ich da natürlich gerne zugestimmt.)
Es folgten mein kleiner blauer, der für die SAQA Benefit-Auction zu groß war, und „Ultraviolett“, der ab nächstem Wochenende mit der Strahlungsausstellung durch verschiedene Ausstellungsorte touren wird, u.a. auch im Herbst im Elsass.

"text messages 3 (art has no message)", im Entstehen begriffen -
da hatte ich schon kapiert, dass das Thema Text mich noch weiter
beschäftigen wird, und wie die Serie heißen muss 

"Ultraviolett" - Detail. Eigentlich gehört noch
"text messages 4" irgendwie in den Titel rin
Und im Moment warte ich auf das offizielle Fotografen-Foto meiner Einreichung für den Wettbewerb im Elsaß, der ebenfalls ein Text-Quilt ist.

Einreichung für das Elsass - genauer Titel wird
erst nach Ergebnis der Auswahl genannt, aber es handelt
sich um text messages 5 (was ich allerdings bei der Anmeldung
nicht angeben werde)

Nach den Erfahrungen dieser vergangenen Tage bei Jan & Jean ist mir klargeworden, dass ich für das Elsass-Teil eher die überkomplizierte Methode verwendet habe, die noch deutlich optimierbar ist. Also kann ich für die nächsten Text-Quilts weitere Möglichkeiten überlegen und ausprobieren. Und mir schwebt auch schon etwas durchs Hirn. Darüber kann ich nun morgen weiter nachdenken. 
Es wird wirklich Zeit, dass die Bauhaus-inspirierte Ausstellung im Oktober vorbei ist oder doch wenigstens fertig bestückt, damit ich wieder Zeit für andere Sachen habe!

Freitag, 13. Juni 2014

"Fragile Networks" bei Jan und Jean

Am Mittwoch bin ich morgens um 7 mit gepackter Tasche und Nähmaschine in den Zug in Richtung Staufen gestiegen. 

Auf zum Kurs bei JanBeaney und Jean Littlejohn, für den ich mich schon vor anderthalb Jahren angemeldet hatte. Ich hatte überhaupt nicht darauf geachtet, welches Thema es ist, weil ich einfach mal einen Kurs bei den zweien machen wollte. Er kam jetzt auch gerade sehr gelegen – es war einfach mal wieder Zeit, selbst etwas zu lernen, sich auf die andere Seite des Unterrichtsraumes zu begeben.
Die Fahrt verlief, für DB-Verhältnisse, völlig normal – ein verpasster Anschluss, damit um eine Stunde verlängerte Reisezeit (was ich auch billiger hätte haben können, denn immerhin hatte ich von Karlsruhe bis Freiburg für ICE bezahlt, bin stattdessen aber im Regionalzug die gesamte Rheinschiene runtergeschrubbt), und im letzten Stück von Bad Krozingen bis Staufen (glücklicherweise nur 10 Minuten Fahrtdauer) war, ich schwöre es, die Heizung an – bei 40 Grad im Schatten.
Nun gut, ich kam gerade noch rechtzeitig. Nach weniger als zwei Stunden allerdings fing meine Maschine an zu qualmen und wurde schnellstens vom Netz genommen. Das hat mir den Spaß am Anfang doch etwas verdorben.
Ich habe nun eine Leihmaschine, und komme sogar mit ihr zurecht.
Wir machen ‚Fragile Networks’, und haben uns bisher mit verschiedensten Übungen beschäftigt:

Da hatte meine Maschine noch nicht gequalmt...

Das ist dann schon die Leihmaschine.


Erste Versuche, ausgewaschen.

Es ist ein wunderbarer Kurs – die zwei, auch bekannt als „DoubleTrouble“ sind ihr Geld allemal wert! Da kann man auch fast über die Hitze hinwegsehen.


Nebenbei ein kleiner Ausflug nach Staufen, wo es einen interessanten Laden gibt, der allerdings (glücklicherweise?) geschlossen war, als wir vorbeikamen.



Auf Morgen- und Abendspaziergängen sammle ich Steine für weitere Shibori-Experimente – komischerweise tauchen so schöne längliche Steine immer nur woanders auf, zu Hause weniger.



Noch zwei weitere Tage, und morgen sind wir dann vielleicht auch mit den einführenden Übungen fertig.

Ein Interview mit den beiden DoubleTroubles finden Sie hier.

Dienstag, 10. Juni 2014

Spiegelungen

Immer und immer wieder faszinieren mich Spiegelungen, wenn ich sie sehe/vor die Kamera bekomme.