Mein Nadelkissen besitze ich seit mehr als 10 Jahren, und wenn es nun auch nicht gerade eine besondere Schönheit ist, hat es mir seitdem ich es mal aus irgendeinem Rest selbst genäht hatte, immer gute
Dienste geleistet.
Als ich vorige Woche mit dem Zusammennähen von Linienspiel
XXVIII beschäftigt war, kam ich nun plötzlich in die Situation, dass mein
Nadelkissen ‚nackt’ war. Alle normalerweise drinsteckenden Nadeln für eine
einzige anstehende, besonders lange Naht aufgebraucht!
Zwar habe ich durchaus noch mehr dieser feinen, spitzen
Nadeln (von clover), über die man vorsichtig ziemlich gut drüber nähen kann (was nicht
heißt, dass man nicht doch mal draufhaut und die Maschinennadel wechseln
muss...), es herrschte also kein akuter Mangel.
Aber ganz spontan beschloss
ich, diese seltene Situation zu nutzen und das Nadelkissen, das über die Jahre
schon einiges an Staub angesammelt hatte, zu reinigen.
Bevor ich den Staubsauger anstellte, tastete ich allerdings
nochmal auf puren Verdacht hin das Kissen ab, schließlich wollte ich keine
Nadeln im Staubsaugerbeutel haben. Und zu meinem großen Erstaunen kamen da
nicht nur ein oder zwei verschwundene Nadeln zum Vorschein, sondern es hörte
irgendwie überhaupt nicht mehr auf.
Zwar hatte ich mich schon immer ein wenig gewundert,
wieviele Nadeln, die ich doch eigentlich sicher auf dem Kissen verstaut
geglaubt hatte, spurlos verschwanden, und zwischendurch immer mal wieder ein
oder zwei aus dem Inneren des Kissens herausgeklaubt. Dass da aber noch
so viele weitere versteckt waren, hätte ich nicht gedacht. Und nachdem ich
dieses Bild gemacht hatte, folgten noch drei weitere!
Irgendwo habe ich mal den
schlauen Ratschlag gelesen, dass man sich bei Quilterinnen nicht auf die
gepolsterte Lehne eines Sessels oder Sofas setzen darf, wenn man sich keiner
ernsthaften Verletzungen zuziehen will. Da ich selbst keine gepolsterten
Armlehnen besitze, konnte ich mir immer nur theoretisch vorstellen, wie es in
solchen denn aussehen könnte. Dass man beim Handnähen in einem solchen Sessel
und plötzlicher Abwesenheit eines Nadelkissens versucht sein könnte, die Lehne
als gerade solch eins zu gebrauchen, kann ich aber sehr gut verstehen. Nach
dieser Reinigung meines Nadelkissens verstehe ich aber diesen warnenden Ratschlag
noch sehr viel besser als früher.
In Zukunft werde ich wohl darauf achten, meine Nadeln immer
nur mit Faden aufs Kissen zu stecken. Dann kann man wenigstens anhand der
heraushängenden Fäden abschätzen, wieviele versteckte Schätze aus diesem Teil
zutage gefördert werden könnten!
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