Dienstag, 18. September 2012

Ste. Marie-aux-Mines, Bericht Nr. 2


Nachdem ich den Mittwochvormittag mit dem Hängen beschäftigt gewesen war, war ich mit dem Ergebnis, “meiner” Seite der Kirche, sehr zufrieden.






Auf der anderen Seite war Regula Affolter aus der Schweiz mit ihren „Interpretationen des menschlichen Körpers und des blauen Gehirns“, einer interessanten Serie zu Gehirnformen, Köpfen und anderen radiologischen Phänomenen.


Nachmittags hatte ich dann die entscheidenenden Jury-Verpflichtungen, denn die Auswahl des Gewinners des Wettbewerbes „Gestern, Heute, Morgen“ stand ja noch aus. Zusammen mit der Jury-Vorsitzenden Libby Lehman und der seit vielen Jahren in Belgien lebenden Amerikanerin Linda Colsh bekam ich die von uns ausgewählten und in der Chapelle Saint Joseph aufgehängten Quilts zu sehen, und wir waren uns sehr schnell darüber einig, dass der Quilt, der bei unserer Auswahlrunde die meisten Punkte auf sich vereinigt hatte, auch tatsächlich der Gewinner des ersten Preises sein sollte.

Der erste Preis ging an "Remembering" von Linda Kemshall
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag habe ich dann sehr schlecht geschlafen – die Aufregung hat ihren Tribut gefordert. Um halb zehn sollten die Ausstellungen und auch die Verkaufsstraße öffnen. Aber als ich um neun am Eingang zur Verkaufsstraße vorbei ging, standen schon etliche Ungeduldige vor dem Tor, und um zehn Minuten nach neun kamen die ersten Besucher in der Kirche an.



Von da an war der ganze Tag ein einziger Besucherstrom.


Auch Freitag war sehr voll, Samstag und vor allem Sonntag dann aber etwas ruhiger.
Ich kann nicht sagen, wie oft ich ungläubigen Betrachtern bekräftigen musste, dass die Linien nicht appliziert sind, sondern genäht werden können, und zwar durchaus mit der Maschine. Noch kann ich schätzen, wieviele Fotos insgesamt von meiner Ausstellung gemacht worden sind – mehrere Tausend werden es aber schon gewesen sein.
Der Zuspruch war fast überwältigend und äußerst positiv und ich bin noch immer ein bisschen wie auf Wolke 7 von all dem Lob, das ich bekommen habe.
Sehr gefreut hat mich, dass Lucia Stacchetti von der Quilt Triennale, Cathy Izzo and Dale Riehl von der Art Quilt Gallery in New York, Astrid Reck vom Bergtor-Verlag und vor allem der amerikanische Sammler Jack Walsh sich die Zeit genommen haben und vorbeigekommen sind.
Am Sonntag, als es dann schon wieder deutlich ruhiger wurde, habe ich auch hin und wieder auf meinem Stuhl sitzen können und ziemlich lange auf die nebeneinanderhängenden Linienspiele XXX und XXIV: Tangle geschaut. Und mir dann überlegt, wie die vielleicht noch verbessert werden könnten, denn wenn ich sie so lange anschaue, dann sehe ich schon Stellen, an denen ich gerne ansetzen würde, um sie weiterzuentwickeln.

Außerdem habe ich überlegt, wie man Teile der beiden Quilts miteinander verbinden könnte. Ein paar Skizzen habe ich gleich angefertigt. 

Lassen sich diese beiden Segmente miteinander verbinden?
Ich bin also mit etlichen neuen Ideen zurückgekommen und überlege nun, wie ich die Zahl der Stunden eines Tages verdoppeln könnte, um all das erledigen zu können, was ich im Kopf habe. Und um vor allem trotzdem Zeit für das zu haben, was so lange unerledigt liegengeblieben ist und dringend abgearbeitet werden müsste!

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