Ein Grund, weshalb unsere Reiseroute
durch die USA so liegt, wie sie liegt, ist die Tatsache, dass ich die
Sonnenfinsternis erleben wollte. Ich hatte 1999 die Sonnenfinsternis in Deutschland
mitbekommen, und damals Glück, weil wirklich pünktlich zur totalen
Verdunkelung ein Wolkenloch auftrat, so dass ich die Korona sehen
konnte. Das wollte ich meinem Sohn auch zeigen, und unsere Reiseroute
führte uns von Louisville, Kentucky,
nach Süden, in die
Music City Nashville.
Dort wohnt eine ehemalige Kollegin und Freundin, die ich seit 20
Jahren nicht gesehen hatte (inzwischen ist sie auch zur Quilterin
mutiert), und wir haben die Gelegenheit genutzt, unsere Freundschaft
wieder aufzufrischen. Unter anderem durch den Besuch in einem Quiltladen, der in seiner Fülle so erschütternd war, dass es nicht zu beschreiben ist.
Ehrlich gesagt: ich war froh, dass ich keine bedruckten/kommerziellen Stoffe mehr kaufe! Ich hätte überhaupt nicht gewusst, wo ich anfangen soll. Und der Koffer ist ja sowieso schon voll... |
Wir waren Kanufahren, Eis essen bei den
amerikanischsten Fast-Food-Etablissements, die man sich vorstellen
kann (sehr zur Begeisterung meines Sohnes), und dann am Montag eben
der Hauptprogrammpunkt Sonnenfinsternis. Dolph hatte extra einen
Beobachtungsort gewählt, an dem die totale Verdunkelung zwanzig
Sekunden länger zu sehen sein würde als direkt bei ihnen am Haus,
wir sind frühzeitig hingefahren, haben die Wartezeit mit Spielen und
Baden verbracht. Dann wurde es dunkler. Und dunkler.
Und die ersten Wolken zogen außerdem schon länger auf.
Die
Grillen wurden lauter. Der Sonnenuntergangsmodus im 360-Grad-Rundumblick war deutlich zu sehen – daran konnte ich mich von 1999 her gar nicht mehr
erinnern, vermutlich, weil es damals bei mir eigentlich ziemlich
wolkig war.
Direkt zur totalen Verdunkelung war
dann aber tatsächlich eine Wolke vor der Sonne, so dass wir die
Korona nicht zu sehen bekommen haben. Erst direkt danach konnte ich
noch dieses Foto machen.
Trotzdem war es beeindruckend. Mein Sohn hat
sich mit der Erstellung einer instagram-story vergnügt (das Warten
auf die Verdunkelung fand er doch eher lästig langweilig), und alle
waren zufrieden. (Obwohl mir das Korona-Erlebnis ein kleines bisschen fehlte...) Und wir haben
beschlossen, 2024 die nächste in Little Rock auch gemeinsam zu
erleben, weil Deb und Dolph dort ein Haus haben und das dann wieder eine
gute Gelegenheit ist, um sich zu sehen. Obwohl man natürlich hoffen kann, dass sich vorher noch eine andere Gelegenheit ergibt.
Hier kann man die Termine der nächsten
möglichen Sonnenfinsternisse finden:
In der südlichen Hemisphäre scheinen viel öfter Sonnenfinsternisse aufzutreten. Woran das wohl liegt? Gibt es dafür eine Erklärung? In die Antarktis würde ich natürlich auch gerne mal fahren, und eine Kombination mit einer Sonnenfinsternis wäre sicherlich eine wunderbare Erfahrung - aber Little Rock ist vielleicht eine etwas realistischere Perspektive.
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