Man muss schon ein bisschen plemplem sein, um sich das Leben so einzuteilen, wie Regine und ich das gerade tun. Maßgeblich ist der Niedrigwasserstand, der bestimmt, wann wir uns aufmachen, um an den diversen Stränden, die zur Verfügung stehen, nach angeschwemmten und abgeschliffenen Glasscherben zu suchen. Damit können wir uns stundenlang beschäftigen. Auf diesem kleinen Stück Strand, ca. 50 auf 60 cm groß,
war diese Ausbeute versteckt:
Wir haben festgestellt, dass die verschiedenen Strände unterschiedliche Ernten ergeben. An einem findet sich besonders viel, aber eher kleine Stücke. Am anderen waren sehr viele größere Stücke zu finden. Wir sind uns einig, dass uns die kleineren besser gefallen - was allerdings nicht bedeutet, dass wir nicht vorhätten, zu dem mit den größeren Stücken zurückzukehren. Sogar an dem mit den kleinen Stücken haben verschiedene Abschnitte eine unterschiedliche Glasstückdichte aufgewiesen, vermutlich je nach Strömung, die durch die umliegenden Felsen bestimmt wird. Und dann hängt es natürlich auch davon ab, ob gerade massenweise Tang alle Steinbereiche zudeckt, oder nicht. Nach jeder Flut ist das anders.
Flächenmäßig ist die Insel ja eher überschaubar. Ich versuche, morgens ein bisschen Bewegung zu bekommen, indem ich einmal rechtsrum und einmal linksrum laufe. Außerdem kann man die verschiedenen Treppenstiegen, die Ober- und Unterland verbinden (oder eben an den einen Strand führen) als Trainingsgelände benutzen.
Der Sonnenuntergang an der Langen Anna ist jeden Abend ein fester Termin im Kalender, wenn er auch mal wegen Wolkenvorhang ausfallen kann:
Am Horizont ist jedenfalls immer etwas zu sehen.
Momentan herrschen 7 beaufort Windstärke, diverse Fähren, die Tagesgäste bringen sollten, waren gestern schon und sind für heute erneut abgesagt, und jetzt versteht man auch, warum die Basstölpel so windschnittig designt sind. Damit sie auf dem Nest nicht zuviel Breitseite bieten:
Da bleibt einem ja kaum etwas anderes übrig, als den Strand abzususchen. Das Shopping haben wir gestern bereits erledigt, der einzige Laden, der uns von
außen ein bisschen ansprach entpuppte sich innen als eine vollgerummelte
Bude mit uneindeutigem Angebot zweifelhafter Qualität, das haben wir
also abgehakt.
Unsere Rückfahrt ist für Sonntag geplant, und angeblich soll es dann wenigstens windmäßig wieder etwas ruhiger werden. Sonst müssten wir vielleicht länger hierbleiben. Das wäre praktisch unerträglich... bei Tee, Butterkuchen und ausreichend Strickzeug und anderen Beschäftigungen müssten wir hier ausharren. Eine furchtbare Vorstellung.
Freitag, 22. Juni 2018
Mittwoch, 20. Juni 2018
Flucht nach Helgoland
Das Gekeife und Gezänk der bayerischen Alpha-Männchen der
letzten Wochen hat mich ziemlich gelähmt.
(Ich bin erstaunt, wie wenig Realitätsbezug die besitzen,
aber auch, mit welcher Vehemenz sie ihre Linie verfolgen. Klar haben sie Recht,
wenn sie sagen, dass bereits registrierte Flüchtlinge an den Grenzen
zurückgewiesen werden sollen. Aber wenn Deutschland das zu einer großangelegten
Vorgehensweise macht, und keine europäische Einigung erreicht ist, ist doch
genau abzusehen, dass die anderen Länder dann einfach Flüchtlinge durchwinken
werden. Dann sind sie nicht registriert, und dann können sie nicht abgewiesen
werden. Wie engstirnig kann man denn tatsächlich denken? Mir graust es vor der
Landtagswahl… aber ich will hier nicht in politische Argumentationen
abgleiten.)
Nach der Rückkehr aus Celle habe ich, teilweise wegen dieser
gerade erwähnten Lähmung, aber teilweise auch wegen anderer Gründe, noch nicht
wieder an der Nähmaschine gesessen. Tatsächlich steht sie noch eingepackt im
Zimmer, wie ich sie nach dem Symposium dort abgestellt hatte.
Stattdessen habe ich ein Top für eine Freundin an der
Longarm gequiltet, ein bisschen gelieselt, viel gestrickt, ein bisschen
gesponnen, mein Daily-Scrap-Projekt weiter betrieben. Unter anderem habe ich
hierfür Stoffe getestet, die die durch die Rundungen der Leinenstücke
entstehenden Löcher ergänzen sollen.
Entschieden habe ich mich allerdings noch nicht, welcher von
diesen, oder ob vielleicht alle ein bisschen, das Rennen machen wird.
Ein weiterer hemmender Faktor, die Nähmaschine überhaupt
auszupacken, bestand auch darin, dass ich wusste, dass ich schon bald wieder
eine Woche weg sein würde. Im Moment bin ich mit einer Freundin auf Helgoland.
Hier gehen wir spazieren,
![]() |
Badestrand auf der Düne - fast der Begräbnisort für mein Handy, aber ich hatte Glück und konnte es wiederfinden... |
stricken viel bei vielen Kannen Tee,
beobachten Vögel und Seehunde,
![]() |
Leider sind es mitunter die Seehunde selbst, die nicht auf den ausreichenden Sicherheitsabstand von 30m achten... |
sammeln abgewaschene Glasstückchen am Strand,
gehen jeden Abend zum Sonnenuntergang an die Lange Anna,
und lassen es uns einfach nur gut gehen.
Danach steht dann an, den Quilt vom Symposium fertig zu
stellen.
Freitag, 1. Juni 2018
Auf zu den Patchworktagen Celle
Am gestrigen Donnerstag bin ich früh morgens um 6 aus unserem Urlaubsdomizil am Ammersee abgereist. Nicht ohne Bedauern, denn ich hätte auch gerne noch länger bleiben können. Baden, ausruhen, den See genießen, manchmal zu unserem kleinen Segelboot fahren und den dortigen See ...
Aber die Pflichten als Internationale Repräsentantin der Patchwork Gilde Deutschland beinhalten die Anwesenheit bei den Patchworktagen.
Da ich dieses Mal für die Ausstellung der in Deutschland hergestellten Quilts für das 70,273-Projekt zuständig bin, führte mich mein Weg erst einmal über den Frankfurter Flughafen. Dort konnte ich Jeanne Hewell-Chambers, ihren Mann, The Engineer, und Peggy Thomas einsammeln, die extra für dieses Ausstellung nach Deutschland gekommen sind. Wegen des Feiertages und der überfüllten Züge gestaltete sich das Warten auf einen Sitzplatz im Zug etwas langwieriger als erwartet.
Aber es hat sich gelohnt, weil dann immerhin Sitzplätze im Zug zu kriegen waren. Unterwegs konnte ich dann die sachkundig aufgearbeiteten Fingernägel von Peggy ein bisschen näher betrachten, die ihre Manikuristin ihr vor solchen Ausstellungsreisen passend zum Motiv gestaltet.
Und am Abend waren wir glücklich in Celle angekommen.
Auch die Ausstellungsgegenstände sind angekommen.
Heute Nachmittag geht es an den Aufbau. Heute Abend ist Eröffnung, und morgen und Sonntag ist die Stadthalle geöffnet. Öffnungszeiten finden Sie hier.
Aber die Pflichten als Internationale Repräsentantin der Patchwork Gilde Deutschland beinhalten die Anwesenheit bei den Patchworktagen.
Da ich dieses Mal für die Ausstellung der in Deutschland hergestellten Quilts für das 70,273-Projekt zuständig bin, führte mich mein Weg erst einmal über den Frankfurter Flughafen. Dort konnte ich Jeanne Hewell-Chambers, ihren Mann, The Engineer, und Peggy Thomas einsammeln, die extra für dieses Ausstellung nach Deutschland gekommen sind. Wegen des Feiertages und der überfüllten Züge gestaltete sich das Warten auf einen Sitzplatz im Zug etwas langwieriger als erwartet.
Aber es hat sich gelohnt, weil dann immerhin Sitzplätze im Zug zu kriegen waren. Unterwegs konnte ich dann die sachkundig aufgearbeiteten Fingernägel von Peggy ein bisschen näher betrachten, die ihre Manikuristin ihr vor solchen Ausstellungsreisen passend zum Motiv gestaltet.
Und am Abend waren wir glücklich in Celle angekommen.
Auch die Ausstellungsgegenstände sind angekommen.
Heute Nachmittag geht es an den Aufbau. Heute Abend ist Eröffnung, und morgen und Sonntag ist die Stadthalle geöffnet. Öffnungszeiten finden Sie hier.
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