Freitag, 27. Juli 2012

Auf Kohlen.


Schon seit längerem gehört zu meinen Planungen eine – in der Regel in der Mitte des Monats gelegene – ‚geblockte’ Woche, für die in großen Buchstaben FÄRBEN im Kalender steht. Das gibt mir ausreichend Zeit, die verschiedenen Färbe- und Waschgänge in relativer Ruhe zu absolvieren. Das Bügeln ist ja dank der Bügelmaschine inzwischen der geringste Teil... Zeitaufwändig wird dann nochmal das Zuschneiden und Verpacken. Letztes Mal lag die geblockte Woche wegen der Patchworktage etwas später, und war, wieberichtet ja auch etwas stressiger als sonst.
Dieses Mal sollte das wieder ganz anders werden. Die geblockte Woche begann am 16. Juli, und eigentlich sollte bis jetzt alles fertig sein, damit die Juli-Kollektion auch wirklich, wie es in der Abonnements-Beschreibung steht, „Ende des Monats“ rausgeschickt werden kann.


Als am 18. Juli aber mein Stoff, der im Färbemonat gegen Mitte des Monats vom Stofflieferanten geschickt werden soll, noch nicht da und auch noch nicht durch eine vorausgeschickte Rechnung angekündigt war, begann ich nervös zu werden. Ich hatte gedacht, ich bin so richtig schlau, und lasse mir den Stoff immer einigermaßen termingerecht schicken, dann werden die durch die Lieferung entstehenden Kosten schnell durch die Abo-Zahlungen ausgeglichen. Auf Nachfrage bei der Firma erhielt ich die Antwort sie warteten noch auf die Lieferung aus den USA. Diese sollte am 25. bei Ihnen eintreffen, sie würden dann sofort verschicken.
Nun ist es ja wirklich nicht so, dass ich nichts anderes zu tun hätte, ich habe bereits da zum ersten Mal das Zen-Prinzip des "mach das Beste aus dem, was kommt" angewendet und die zu diesem Zeitpunkt unerwartete ‚freie’ Zeit genutzt: Linienspiel XXXI wurde vollständig gequiltet und mit Rand und Tunnel versehen. Ein Punkt auf der Liste für Ste. Marie-aux-Mines, der abgehakt werden kann. Auch Linienspiel XXX, schon lange fertig gequiltet, bekam endlich einen Rand und Tunnel, und Linienspiel XXIX ist in weiterer Bearbeitung. Gefühlte hunderttausend Fäden mussten dann vernäht werden.


Jetzt möchte ich ihn doch ein wenig besticken, weil er mir so noch zu nackt ist. Außerdem habe ich Überlegungen angestellt, ob ich nicht doch noch etwas bei Quilt National einreichen sollte (und mich entschieden). Außerdem habe ich mich um den Nachschub für die Leisten gekümmert – was zu diesem Zeitpunkt auch gut war, denn der Baumarkt, bei dem ich sie immer besorge, hatte keine da und musste sie auch erst bestellen. Wenn ich da erst bis zum Schluss gewartet hätte, hätte ich mich vermutlich sehr geärgert. Und die Jurierung für den Wettbewerb in Ste. Marie stand in dieser Woche auch noch an, was ja eine durchaus zeitaufwändige Sache ist.
Letzten Mittwoch sollte also der Liefertermin bei meinen Lieferanten sein. Donnerstag von meiner Seite aus die vorsichtige Nachfrage. Antwort: der Stoff liegt noch beim Zoll. Sie hoffen, dass sie ihn bald kriegen (vielleicht noch am Donnerstag, vielleicht erst am Freitag), und verschicken dann sofort. Aber vor Montag - welches dann der 30. Juli ist – ist nicht damit zu rechnen, dass der Stoff bei mir eintrifft.
Am Mittwoch beginnen die Sommerferien meines Sohnes, und mein Mann hat Urlaub. Es sieht so aus, als ob die beiden sich zumindest die ersten zwei Tage alleine werden vergnügen müssen.
Gelernt habe ich daraus natürlich etwas, wiederum ganz im Sinne des Zen-Mottos – ich werde immer genug Stoff auf Lager haben, dass ich auch bei einer fehlenden Lieferung eine Abo-Kollektion färben könnte. Soviel finanziellen Puffer habe ich ja aber inzwischen glücklicherweise angesammelt. 
Jetzt hoffe ich nur, dass der Zoll den Stoff bald freigibt...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen