Im Mai hatte ich bei den Patchworktagen in Einbeck gesehen,
dass die Patchworkgilde Deutschland e.V. einen Challenge für
Nottingham/Patchworktage 2013 ausgeschrieben hatte. Da ich ja auch als
Kursleiterin nach Nottinham fahren werde, fand ich, dass ich auf jeden Fall
mitmachen sollte und habe mir ein Päckchen besorgt. Die zwei darin befindlichen
Stoffstücke hatte die erste Vorsitzende der Gilde, Claudia Eichert-Schaefer von Reisen mitgebracht – ein Stück
roter Bali mit Fischen, und ein blau-karierter Stoff aus Malaysia.
Sinnigerweise ist der Challenge auch mit „Karierter Fisch“ betitelt. Was bei
mir nach Öffnen der Packung prompt einen Quiltersblock ausgelöst hat. Karierte Fische.
Zu diesem Stichwort wollte mir erstmal gar nichts einfallen.
Wegen der Ausstellung im Elsass hatte ich dann alles bis auf Weiteres verschoben, und erst nachdem ich zurück war,
habe ich angefangen, erneut über diesen Challenge nachzudenken. Bis kurz vor dem Aufgeben.
Karierte Fische sind einfach nicht mein Ding!
Aber nach dem Parkett-Kurs am Petersberg Ende September kam
mir dann doch eine Idee. Vergiss die karierten Fische, sieh die Stoffe nur als
Farbvorgaben, musst ja ohnehin noch andere dazu auswählen. (Was mir vielleicht auch etwas früher hätte einfallen können.) Und den einen
Parkett-Block für Wagemutige, den ich den Kurs-Teilnehmerinnen angeboten hatte, ohne
ihn selbst vorher ausprobiert zu haben (keine hat ihn gewählt!), den wollte ich
doch noch probieren.
Zugeschnitten war schnell.
Reste von den gegebenen Stoffen
sind nicht viele übrig geblieben, insofern bin ich wohl auf der sicheren Seite,
genügend von diesen Stoffen verwendet zu haben.
Munter machte ich mich gleich ans Nähen. Und nix wollte
passen, dabei hatte ich mir so gut überlegt, in welcher Reihenfolge es gehen
sollte.
Den ersten Block musste ich erst einmal wieder auftrennen.
Wo liegt das Problem? Handnähen half etwas, aber noch nicht wirklich. Bis ich
dann auf die glorreiche Erleuchtung kam, dass die umlaufenden „Balken“-Teile, die doch
so verführerisch symmetrisch aussehen, vielleicht gar nicht so symmetrisch
sind. Und siehe da: bei genauem Hinsehen und Markieren der entsprechenden
Unsymmetrien ging es gleich viel besser. Der erste Block konnte also doch noch
fertiggestellt werden, völlig von Hand genäht.
Beim zweiten Block ging es dann schon etwas besser, und ich
bin teilweise wieder auf die Maschine umgestiegen.
Die Innenteile nähe ich
jetzt von Hand zusammen, um die spitz zulaufenden Rhomben schön hinzukriegen,
danach können (mit der Maschine) zusammengesetzte Teile auch mit der Maschine
außenrum angenäht werden.
Meine Bezeichnung des Blockes als „für Wagemutige“ war nicht
verkehrt! Besonders schönes Parkettmuster, aber auch besonders tückisch. Bis
man’s weiß, dann geht's.
Jetzt drängt die Zeit – bis Ende November soll der Quilt in
der Geschäftsstelle sein. Und die letzte Herausforderung kommt dann noch: die
vier Blöcke zusammen ergeben noch nicht die geforderte Größe, ich muss mir also
noch einen gut gestalteten Rand ausdenken. Denn der Gesamteindruck soll ja auch
stimmen. Schließlich will ich mich in Nottingham nicht blamieren.
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