Am letzten Oktober-Wochenende habe ich wieder einen Kurs am
Petersberg unterrichtet, dieses Mal „Freies Schneiden“. Zwar hatten sich einige
meiner üblichen Gang dort – und zwar gerade diejenigen, die besonders
hartnäckig um dieses Thema gebeten hatten – nicht angemeldet, aber dafür waren
fünf neue Gesichter im Kurs. Das ist immer wieder schön, denn so verändert sich
allmählich die Zusammensetzung auch von relativ ‚festen’ Gruppen.
 |
Beim Aufbauen im schönen Saal "Klaus" |
Praktischerweise hatten mein Mann und mein Sohn am gleichen
Wochenende einen Trommelbaukurs ebenfalls am Petersberg gebucht, so dass wir als
Familie gemeinsam hinfahren und uns auch ein Familienzimmer teilen konnten. Und
alle hatten von den jeweils anderen Familienmitgliedern den Eindruck, sie wären
während dieser Zeit ‚gut aufgeräumt’, so war allen gedient. Alles bei schönstem
Wetter, mal wieder gutem Essen, zu dem man sich nur an den gedeckten Tisch zu
setzen brauchte… der Petersberg ist einfach immer gut.
Der Kurs führte die Teilnehmerinnen durch ein paar
unterschiedliche Techniken und Tricks beim freien Schneiden.
Angefangen wird beim sogenannten Teppichschnitt, der zum unregelmäßigen
oder ‚crazy’ Log Cabin wird, und dann geht es an den Gebrauch meiner kleinen
Wunderwaffe, des Kopierrädchens ohne Zacken.
Anschließend das gleichzeitige Durchschneiden mehrerer Lagen
(hier: vier), die dann gegeneinander ausgetauscht werden können. Da ich nicht diejenige bin, die strikte Vorgaben gibt wie „immer alle Teile in der gleichen Ausrichtung stapeln“, sondern eher zum Experimentieren ermuntere, führen diese Versuche immer zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die in gewissen Zwischenstadien mal weniger überzeugend wirken –
 |
Variationen eines Arrangements |
und dann ist diejenige, die daran arbeitet, gefordert, für
diese Situation noch eine Lösung zu finden. Bei den Bildern oben handelt es
sich um meine Demonstrationsobjekte, die erstmal genau das geblieben sind, ohne
einer weitergehenden Bestimmung zugeführt zu werden. Aber hier hat Andrea aus
ihrem Versuch eine klar strukturierte, aber frei gestaltete Version gewonnen.
Auch die S-Kurve wird gelernt, die ja die besondere
Herausforderung des Kurvennähens ist.
Und für mich selbst bedeutet ein Kurs, den ich nicht allzu
häufig unterrichte, immer das Wiederentdecken von UFOs. Von denen ich teilweise
schon noch weiß, dass sie auf Weiterbearbeitung warten, wie z.B. dieses hier
- aber es gibt auch solche, die ich nicht mehr wirklich auf
meiner Speisekarte hatte. Dieses Muster hatte ich ausgearbeitet, als ich den Kurs zum ersten Mal unterrichtet
hatte, und angekündigt hatte ich es damals folgendermaßen:
Gediehen war es damals bis hier:
Diesmal habe ich noch ein paar weitere Teile genäht:
Mal sehen, ob das jemals etwas Ganzes wird… Wenn ich mal ganz viel
Zeit im Überfluss habe. Oder diesen Kurs öfters unterrichten kann!
Der nächste Kurs am Petersberg findet Anfang Februar statt, dann ist das Thema die "Irische Kette - einfach, zweifach, dreifach" .