Donnerstag, 26. November 2015

Drucken bei aliquilts

Der Anlass für einen Stop in Tarome, Queensland (AUS) während meiner Reise war die Tatsache, dass ich es im vergangenen Jahr, in meiner Funktion als Repräsentantin für SAQA tatsächlich mal zum 'Star-recruiter' gebracht habe. Dafür konnte ich mir aus einer Reihe von möglichen Preisen als Anerkennung - darunter $100 Wertgutscheine für Färbemittel, oder (vorausgewählte) Bücher im Wert von ich-weiß-nicht-mehr-wieviel Dollar - einen Preis aussuchen, und es gab eben auch eine 'artist in residency' im dye studio von Ali George. 'Artist in residence' klingt vielleicht etwas großartig, weil es sich nicht um irgendeine offizielle Sache handelt wie den Turmschreiber von Hahnebüchen. Aber ich habe keinne Sekunde gezögert, dafür meine Reisepläne anzupassen, nachdem ich ausgehandelt hatte, dass ich auch erst ein Jahr später kommen könnte, um die Anreisekosten gering zu halten. Ich war jetzt also für ein paar Tage bei Ali und ihrem Mann zu Gast, und allein das ist schon ein kleines Geschenk. Sie leben auf einem 2 1/2 Hektar großen Stück Land 110 km außerhalb von Brisbane, ehemals Rinderweide, auf dem ein Queenslander (das in Queensland typische Haus auf Stelzen) steht, und das Alis Mann durch lange intensive Gartenarbeit erstens mit einheimischen bush-Pflanzen aufforstet und zweitens in ein kleines Vogelparadies verwandelt.
Alis Studio ist im ehemaligen Schuppen untergebracht. Alles ohne Klimaanlage - für Queensland fast einzigartig, denn hier wird es heiß. Die geschickte Anordnung von Fenstern, die, geschützt durch Fliegengitter zumindest während dieser Tage eigentlich immer offen standen, ist ständig ein leichter Luftzug zu spüren, der die Hitze erträglich(er) macht. Und es war heiß! Drei bis fünf Liter Wasser trinken ist die Norm, ohne dass deshalb häufigere Gänge zur Toilette nötig wären...
Am ersten Tag haben wir hauptsächlich mit Textilfarben gearbeitet, Alis hauptsächlichem Medium. Dafür haben wir als Ausgangspunkt ihre handgefärbten Stoffe verwendet.

Detail aus einer Schablone

Zwischendurch gab es einen leckeren Kuchen, den Rebecca mitgebracht hatte.

Walnuss-Karotten-Kuchen

Ergebnisse des ersten Tages

Da ich zu Hause (bisher) keine dieser Textilfarben vorrätig habe, und nach Möglichkeit mich auf die Materialien beschränken möchte, die bereits da sind, haben wir für den zweiten Tag dann Verdickerpaste angerührt, die Procion-MX-Farben hervorgeholt und da mit allen möglichen Techniken gespielt. Ich hatte bereits vor etlichen Jahren einen Kurs bei Ann Johnston gemacht, außerdem besitze ich einige relevante Bücher, und so war mir keine dieser Techniken unbekannt. Ich hatte eigentlich auch die ganzen Jahre immer vorgehabt, endlich mal mit dem Drucken anzufangen - die Anzahl der Gegenstände, die ich gesammelt habe mit der Überlegung, ob sie sich vielleicht als Druckstock zweckentfremden lassen würden, ist unüberschaubar. Nur ist es irgendwie nie dazu gekommen, und so war ich umso begeisterter, dass diese Gelegenheit gekommen ist und vielleicht als Initialzündung wirken könnte.

Verschiedene Phasen eines Breakdown-Prints, den wir durchgeführt haben:








An allen Ecken auf dem Grundstück findet man Inspirationen.


Und abends war Vollmond.


1 Kommentar:

  1. Einfach nur toll!

    Weiterhin eine gute Reise und viele schöne Eindrücke!

    Lb. Grüße aus der Heimat,
    Marion

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