Donnerstag, 23. Dezember 2010

Färben mit Schnee – weitere Ergebnisse

Der Schneefall hat vor paar Tagen erstmal aufgehört und so konnte ich meine Schnee-Experimente fürs Erste beenden und die Ergebnisse sichten.

Nach dem Waschen und Bügeln bin ich mit der Ausbeute – vor allem der Ausbeute an neu gewonnenem Wissen! – sehr zufrieden. Nicht jeder Stoff gefällt mir gleichermaßen gut, aber insgesamt hat es unglaublichen Spaß gemacht, alles auszuprobieren. Beim nächsten Schneefall weiß ich dann gleich, welche Vorgehensweise sinnvoll ist, und mit welchem Ergebnis zu rechnen sein könnte.

Hier ein paar Bilder mit kurzen Beschreibungen, was ich gemacht habe.

Hier ist Brown Rose nach dem Auswaschen. Ein sehr markanter Stoff – da muss man schon genau überlegen, für was man den einsetzen möchte!



Hier das erste Blau, jetzt gebügelt.



Hier ein weiterer Blauton, aus einer anderen Farbmischung:



Dünn gemischtes Türkis und Gelb, gleichzeitig auf dieselbe Schneelage aufgetragen:



Sehr dünn angemischtes Jade-Grün, anschließend noch ein paar Spritzer Braun auf dieselbe Schneelage aufgetragen:



Es passiert immer mal wieder, dass bei Färbungen Ergebnisse herauskommen, die mir nicht sonderlich gefallen, meistens lege ich die dann gleich wieder in den Färbekeller, damit sie beim nächsten Mal mit irgendetwas überfärbt werden. Dabei entstehen dann oft besonders interessante (und völlig unwiederholbare!) Schattierungen. Hier wurde ein solches älteres Stück mit braunem Schnee überfärbt.



Noch eine Rotschattierung, die mit Braun überfärbt wurde:




Ein Rest Satin, einfach mit Blau gefärbt.




Hier ist ein Stück Leinen, das nicht vorher in Soda getränkt worden war, bei dem ich versuchen wollte, wie es wird, wenn man erst die Farbe aufträgt und nach dem Schmelzen das Soda einwirken lässt. Leider hatte ich das dann vergessen und hatte den Stoff schon ein wenig per Hand ausgespült, bevor es mir wieder einfiel, dass der ja noch in Soda gelegt werden sollte. Das habe ich dann noch gemacht – allerdings sieht man nicht mehr, dass er mit Braun gefärbt worden war. Immerhin eine hervorragende „Chamäleon-Schattierung“!



Einmal habe ich den Stoff nicht in einer breiten Wanne auf Abstandhaltern gelagert, sondern in einem großen Übertopf, bei dem das Schmelzwasser durch die Löcher im Boden gut ablaufen konnte. Ich habe erst einen Stoff mit Gelb übergossen,



und nachdem der erste Schnee geschmolzen war ein weiteres Stück darauf gelegt und den Schnee mit Blau begossen.
Dieses Stück ist das erste, das somit zwei Farbgänge durchlaufen hat – völlig ohne neu arrangiert zu werden.



Dies ist das Stück, das beim zweiten Durchlauf obendrauf gelegt und mit Blau begossen wurde. Hier ist die Farbe durch die engere Lagerung des Stoffes nur an manchen Stellen tatsächlich eingedrungen, was eine sehr markante Färbung ergibt, aber mir sind die weißen Löcher zu groß. Diesen Stoff werde ich auf jeden Fall nochmal mit einem anderen, helleren Blau überfärben, und auf das Ergebnis bin ich schon jetzt gespannt.



Und zum Abschluss ein Ausschnitt von einem Stück, das mit „Avocado“ gefärbt wurde. Auch hier sieht man sehr deutlich, welche unterschiedlichen Reaktionszeiten die verschiedenen Farbpulver in den fertig gemischten Farben haben.



Mein Fazit? 
Färben mit Schnee kommt meiner Experimentierlust sehr entgegen – allerdings halte ich nicht alle Ergebnisse für gleichermaßen gut einsetzbar. Obwohl das natürlich auch eine Frage des Geschmacks ist! Stücke, die mir weniger gut gefallen, sind vielleicht genau das Richtige für jemand anderes!
Ich habe mich nicht mit Fat Quarter Größe aufgehalten, sondern immer gleich große Stücke gefärbt - fast keines ist unter einem Meter - und werde das auch in Zukunft so halten. Dafür braucht man zwar naturgemäß mehr Farbpulver, aber man hat auch mehr Möglichkeit, die verschiedenen Effekte kennenzulernen, weil sich auf einem großen Stück in einem kleinen Bottich einfach mehr abspielt.

Beim nächsten Schneesturm werde ich mich jedenfalls erstmal an die einfachen Farbtöne halten, um noch ein bisschen besser herauszufinden, welche Musterungen entstehen, wenn man den Stoff unterschiedlich manipuliert – faltet, knuddelt, knotet(?), wie auch immer.

Morgen soll es ja wieder schneien, und was hat man an Weihnachten schon anderes zu tun, als übers Färben mit Schnee nachzudenken?

1 Kommentar:

  1. Tolle Ergebnisse hast du da erzielt. Auf die Idee wäre ich im Leben nicht gekommen, aber es hört und sieht total spannend aus. Werde ich wohl auch mal probieren müssen.

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