Donnerstag, 7. Juli 2011

Workshop bei Nancy Crow – 2. Woche

Am Freitag begann für mich der zweite Teil meiner Tätigkeit hier in Falera, schließlich bin ich nicht nur zum Vergnügen hier… Ich übersetze zwei Shibori-Kurse von Jan Myers-Newbury vom Englischen ins Deutsche. In den (Erklärungs-)Pausen, wenn die Teilnehmerinnen wieder mit Wickeln, Verkpacken, Färben, Rühren und Auswaschen beschäftigt sind, gehe ich vom Färberaum wieder rüber in das Gebäude, wo die Kurse von Nancy Crow stattfinden. Einerseits ist bei dieser Art von Bäumchen-wechsel-dich-Spiel natürlich bei weitem nicht das völlig konzentrierte Arbeiten an den eigenen Stellwänden möglich, wie es eigentlich nötig wäre, um das volle Ergebnis eines Kurses zu haben. Aber diese Doppelfunktion erst hat es mir ermöglicht, hierher zu kommen, sonst wäre dieser Aufenthalt für mich nicht in Frage gekommen, und so bin ich damit auch ganz zufrieden.

Das zerschnittene Top, von dem ich neulich berichtet habe, hat dann Nancy Crows Zustimmung gefunden und sieht zur Zeit so aus:


Für die Aufgabe, die ich stattdessen nicht genäht habe, habe ich bereits eine Idee und werde sie nach Möglichkeit zu Hause ‚nachnähen’.

Über das Wochenende war ich zu großen Teilen bei den Färberinnen im Kurs. Ohne selbst aktiv zu werden, ergibt sich für mich so die Gelegenheit, auch viel über die diversen Shibori-Techniken zu lernen. Meine eigenen Versuche vom letzten Sommer, die ich anhand des Buches von Janice Gunner durchgeführt habe, verliefen damals nur teilweise befriedigend. Inzwischen weiß ich aber auch, warum und bin froh, dass ich nach den ersten Enttäuschungen noch nicht alle vorbereiteten Teile in Färbebäder gelegt hatte. Das werde ich nach meiner Rückkehr sicher nachholen.

Hier ein paar Impressionen vom Shibori-Kurs, nach dem Auswaschen werden die Stoffstücke auf der Leine im Schulhof von Falera getrocknet. Meistens weht ein Wind und alles ist innerhalb von wenigen Minuten trocken.





Bei Nancy im Kurs haben wir am Montag erstmal wieder mit schwarz-weiß angefangen. Von den drei ca. 90 x90 großen Teilen, die wir bis Mittwoch früh hätten fertig stellen sollen, habe ich nur eine geschafft. Aber für die zweite Design-Aufgabe, die gestern vormittag besprochen wurde, während ich beim Übersetzen war, ist mir ziemlich schnell ein, wie ich finde, ganz spannender Entwurf gelungen. 



Gestern abend nach dem Abendessen habe ich gleich noch angefangen, ihn in Farbe umzusetzen. Im Lauf des Tages hat er dann heute in verschiedenen Stadien allmählich Form angenommen. Zwar waren die Abschnitte, während derer ich arbeiten konnte, immer wieder von Übersetzungs-Ausflügen in die andere Lokalität unterbrochen. Aber ich konnte mit Hilfe eines MP3-Players den Lärm rings herum gut ausblenden und mich immer wieder sehr gut konzentrieren.


Als er fertig war, habe ich ihn erstmal wieder gedreht, ein Vorgang, den ich ja schon öfter erwähnt habe. Nancy meinte dann, ihr gefalle die ungewöhnliche Farbkombination, und auch die Figur aus den dünneren Linien, allerdings wollte sie die gerne noch in dem hellen Gelb sehen, das ich an der einen Ecke verwendet habe. Also habe ich die Streifen in verschiedenen Gelbtönen aufgesteckt – muss aber sagen, dass es mir damit nicht unbedingt  besser gefällt. 

Rote Linien ersetzt durch kräftiges Gelb

Rote Linien durch helles Gelb ersetzt
Nancy’s Kommentar dazu habe ich jetzt noch nicht gehört, weil ich schon wieder zum Übersetzen musste. Ich denke aber, ich werde die Linien in dem dunklen Rotton belassen, stattdessen aber vielleicht ein Teil unten abschneiden, das gibt dem Ganzen mehr Zusammenhalt. Und ich brauche nicht mehr aufzutrennen…

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