In einem Gespräch mit Jane Willoughby Scott auf Nancy Crows
Farm erzählte sie, dass sie die Empfehlung bekommen habe, Künstler sollten auf
jeden Fall einen Blog schreiben. Auch damals konnte ich mir noch nicht recht
vorstellen, dass jemand sich dann auch hinsetzen und das lesen würde. Aber dann
hat Bonnie Bucknam angefangen, für ihr Guatemala-Projekt einen Blog zu
schreiben, den ich ziemlich bald einigermaßen regelmäßig gelesen habe. Über sie
habe ich weitere Blogs entdeckt (z.B. den immer wieder interessanten Blog von
Kathy Loomis oder den sehr lehrreichen über 365 Maschinenquiltmuster), und irgendwann merkte dann auch ich, dass es erstens Spaß
machen kann, Blogs von anderen zu lesen, und zweitens durchaus sinnvoll sein
kann, einen eigenen Blog zu schreiben.
Als ich dann vor etwas über einem Jahr anfing, mein Stoff-Abo
zu entwickeln, war mir auch ziemlich bald klar, dass ich das auf jeden Fall
durch einen Blog begleiten wollte, und dementsprechend waren ja auch die ersten
Einträge auf diesem Blog mit diesem Thema beschäftigt. Den ersten Blog-Eintrag
schrieb ich in einer Nachtsitzung am 1. November 2010.
Gleichzeitig war dann auch das Bedürfnis entstanden, für
meine vielen internationalen Kontakte, die kein Deutsch können und die mir aber
sehr wichtig sind, einen Blog auf Englisch zu schreiben, damit die auch eine
Möglichkeit hätten, mitzubekommen, was mich in meinem Leben als Quilterin
bewegt. Zweisprachig in einem Blog wollte ich nicht machen, um die
Lesefreundlichkeit für die jeweilige Zielgruppe zu gewährleisten. Allerdings
war mir klar, dass die zwei Blogs nicht vollständig gleich sein sollten,
sondern ich würde eine unterschiedliche Gewichtung der Themen verfolgen. Auch,
um es für mich interessanter zu machen – immer zweimal den (ungefähr) selben
Text in unterschiedlichen Sprachen zu schreiben stellte ich mir etwas öde vor.
Der erste Eintrag auf dem englischen Blog folgte also zwei
Tage später. Hauptsächlich aus Kostengründen (Portokosten) vermutete ich, dass
ein internationaleres Publikum vermutlich nicht so sehr an den
Färbe-Aktivitäten für mein Stoff-Business interessiert wäre, und habe Einträge zu diesem Thema in der Regel auf den deutschen Blog beschränkt. Auf dem englischen
Blog berichte ich mehr über meine persönlichen Erfahrungen mit Kunst von
anderen, außerdem finden sich dort auch meine Berichte über mein persönliches Daily Art Projekt „Daily Oak“.
Ganz langsam wuchs die Zahl meiner ‚registrierten Leser’ –
was meinen Mann erstaunte. Nicht, dass es langsam geschah, sondern dass
überhaupt jemand auf die Idee käme... Mittlerweile liest er aber auch manchmal
mit.
Über das Jahr hinweg habe ich dann allmählich die
verschiedenen Funktionen von Blogger kennengelernt – vermutlich bei weitem noch
nicht alle, aber es muss ja auch für mich noch etwas zu entdecken geben. Erst
nach ein paar Monaten habe ich kapiert, dass man einen Eintrag entwerfen, speichern,
und erst zu einem späteren, vorher festgelegten Zeitpunkt veröffentlichen
konnte. Was natürlich schön ist, um vielleicht eine urlaubsbedingte Lücke
möglichst gering zu halten, aber andererseits vorher ziemlich in Stress
ausarten kann, wenn man mehrere Einträge vorbereiten muss.
Ich bin auch immer noch dabei, zu lernen, was das Schreiben
eines Blogs beinhaltet. Was ist wirklich ein gutes Thema, um darüber zu
schreiben? Nicht immer hat man wirklich zu jedem Thema etwas Vernünftiges oder
Interessantes zu sagen. Aber es spornt an, sich auch über Themen zu
informieren, über die man sich sonst vielleicht nicht viele Gedanken gemacht
hätte.
Beim Workshop in Falera habe ich dann erstmals gemerkt, dass deutlich mehr Leute
lesen, als registrierte Leser am rechten Rand vermerkt sind, weil mich einige
der Teilnehmerinnen auf verschiedene Blogeinträge angesprochen haben.
Im August
schließlich hat Blogger seine Oberfläche für die Erstellung geändert, und ich
habe auch – für meine Verhältnisse erstaunlich schnell, weil ich mich gar nicht
gerne auf neue Benutzeroberflächen einstelle, nachdem ich mich erstmal an eine
gewöhnt habe – die neue Variante tatsächlich ausprobiert. Und da kann man Statistiken abrufen, wieviele Leute an welchem Tag den
Blog angeklickt haben. Das sieht dann ungefähr so aus:
Zu meiner Überraschung waren da plötzlich ganz viele
Leser! Was mich natürlich sehr erfreut,
und an dieser Stelle möchte ich allen danken, die immer mal wieder hier
vorbeischauen.
Ich bin selbst gespannt darauf, wie sich der Blog entwickeln
wird, denn die Themen sind sicherlich noch nicht alle ausgeschöpft.
Happy Birthday, kann ich also nur sagen, und weiter so!!!!
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