Samstag, 11. Januar 2014

Störungen im Produktionsablauf

Neulich habe ich über Bauchentscheidungen berichtet, und wie diese den Fertigstellungsprozess beeinflussen können. Während ich noch auf die 7 verschiedenen Töne von grauen Fäden zum Handquilten wartete, war erstmal wieder die Maschine auf Wellness und mein Sohn und ich drei Tage unterwegs.
Als die Schule und damit auch der Alltag wieder anfing, waren die Fäden noch nicht angekommen, die Maschine aber wieder da. Vielleicht liegt es am Labradorit, der seit einer Weile in meiner Tasche immer dabei ist, jedenfalls kommen mir immer wieder neue Ideen für die Ausstellung in den Fagus-Werken in Alfeld, die ich so schnell gar nicht abarbeiten kann. Mehrere sind im Skizzenbuch bereits festgehalten und warten auf ihre Ausführung, aber am Mittwoch habe ich eine ganz andere Idee in Angriff genommen. Drei Paneele in den Grundfarben, mit eingearbeiteten gleich großen Quadraten unterschiedlicher Art. 


Ob sie drei Teile eines Triplets werden oder als einzelne gezählt werden, weiß ich noch nicht. Alle drei habe ich parallel genäht – und festgestellt, dass das vielleicht in der Theorie eine Erleichterung in der Produktion bedeutet. In der Realität tauchten aber Schwierigkeiten auf, die ich vorher nicht einkalkuliert hatte.

Drei Farben, alles auf einem Tisch - gut, dass es kein Färbetisch ist...

Konkret habe ich im Fall des blauen Paneels das Quadrat in anderer Ausrichtung eingenäht, als ursprünglich an der Wand geplant. Gemerkt habe ich das natürlich erst, nachdem ich das eingesetzte Stück an den Nahtzugaben bereits deutlich zurückgeschnitten hatte. Ein Heraustrennen und erneutes Einsetzen in der ‚richtigen’ Ausrichtung hätte eine höchst unerfreuliche Fummelei bedeutet, und wenn ich mich auch erstmal drüber geärgert habe, dass mir das passiert ist, war mir doch sofort klar, dass es überhaupt nicht zur Diskussion steht. 

Fertig eingenäht.

Hätte eigentlich in dieser Ausrichtung erscheinen sollen.

Zwar fällt es bei diesen gedrehten Fotos nicht wirklich auf, aber die Wirkung des eingesetzten Quadrates im ganzen Paneel ist jetzt eine andere – und das hat/hatte wiederum Auswirkungen auf das Quiltmuster der beiden anderen Paneele. Rot ging schnell und ist bereits fertig. 

Teilweise mit der Maschine,...

... und teilweise mit der Hand.
Da entwickelt der Untersetzer, den ich in Nottingham
von der britischen Gilde bekommen hatte, eine ganz neue Brauchbarkeit!

Blau und Gelb müssen jetzt noch wieder ein wenig warten, denn die grauen Fäden sind inzwischen gekommen. Allerdings – von den bestellten 7 verschiedenen Tönen  waren nur 5 im Päckchen, für einen wird ein Liefertermin ‚KW 3’ anvisiert – also hoffentlich in der kommenden Woche – und für den letzten ‚KW 5’. Dummerweise ist das bereits eine Woche nach der Eröffnung der Ausstellung in Freiburg, auf der dieser Quilt eigentlich hängen sollte.




Folgt eine heftige Debatte mit mir selbst: warten mit der Fertigstellung, bis alle Fäden da sind, und für Freiburg einen anderen Quilt auswählen? Oder die zwei fehlenden Töne ersetzen durch Fäden anderer Machart (beide Ersatzmöglichkeiten sind deutlich glänzender)? Nebenbei immer wieder die bange Frage: will der Bauch vielleicht noch ein paar mehr Stiche in den inneren Kreisen (was vor Freiburg sowieso nicht mehr zu stemmen wäre, selbst mit den Ersatzfäden)?

Die angekommenen Fäden in Zuordnung zu den Stoffen, für die sie gedacht sind.
Und zwei Lücken, mit potentiellen Ersatzkandidaten.


Erste Entscheidung: die Arbeiten, die mit den bereits erhaltenen Fäden möglich sind, erstmal durchführen. Und dann sehen wir weiter. Bis dahin hat der Bauch mindestens ein oder zweimal drüber geschlafen.

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