Samstag, 22. August 2015

Sommerferien

Meine Kindheits-Erinnerungen an Sommerferien sind Ferien am See bei den Großeltern, viel Baden, Eis essen bei der lokalen Eisbude, wo die Kugel 30 Pfennige kostete - Ferien waren toll. Das sind die Kindheitserinnerungen. Ausgeblendet sind die Phasen, wenn wir nicht bei den Großeltern waren, denn sechs Wochen können wir doch nicht dort gewesen sein? Und diese Phasen, wie waren die?
Mein Sohn in Sommerferienmodus ist jedenfalls vermutlich eher diesen Phasen zuzurechnen,die aus meiner Erinnerung verschwunden sind. Als Mutter finde ich Sommerferien irgendwie nicht so toll!
Dieses Jahr hatte mein Sohn eine besonders heftige Version der regelmäßig wiederkehrenden Attacke 'ich will auch ein Haustier haben - alle haben eins, nur ich nicht!'
Da wir wegen Allergieneigung meines Mannes leider keine Katze halten können - ein Haustier, das ich auch sehr gerne hätte - und Hunde oder andere Fellträger wegen Befürchtung, dass das ebenfalls Allergien verstärken könnte, ebenfalls nicht in Frage kommen, läuft es dann irgendwann auf 'ich will ein Aquarium' heraus. Da ich keine Lust habe, Geld für ein Aquarium auszugeben, dass dann geputzt werden muss, haben wir auch dieser Version bisher resolut widerstanden. Diesmal machte er aber auf seine Art Ernst damit und fing einfach im Garten zu buddeln an.

Mein aufgegebenes Kräuterbeet nach (feindlicher?)
Übernahme durch einen einzelnen Buddler.
Als wir merkten, wie ernst es ihm ist, haben wir zumindest teilweise beratend eingegriffen, Finanzierungsmöglichkeiten verhandelt und Aufgaben geklärt.

Testphase - hält das Plastik, wie sieht das aus,
welche Stufen müssen noch gebuddelt werden?

Es folgten Beratungen und Informationsgänge wegen Fischsorten, Pflanzungsmaßnahmen etc.



Inzwischen sind noch eine Seerose, eine Sumpfdotterblume, Wasserlinsen, zwei Wasser-Schnecken und noch eine blaubühende Pflanze, deren Namen ich schon vergessen habe, dazugekommen. Auf die Fische warten wir noch, weil sich  die Wasserqualität erst noch einpendeln muss. Und auch, weil ich der Meinung bin, wir sollten die erst besorgen, wenn mein Sohn, der am Dienstag nächster Woche für 10 Tage ins Ferienzeltlager fährt, wiederkommt. Ich habe keine Lust, die Teich-Geschichte bei uns als erstes mit Fütterungspflichten zu beginnen und vielleicht schon erste Verluste zu verzeichnen... Aber ob da schon das letzte Wort gesprochen ist? Wir werden sehen. Heute ist er jedenfalls bis nach zwölf Uhr fußballerisch unterwegs, und dann hat der Laden, wo es die Fische zu kaufen gibt, zu. Bis Montag ist also erstmal nichts drin...

Ich versuche, nebenbei, immer mal wieder zu meinen Dingen zu kommen. Immerhin waren unsere 'echten Ferien' so angelegt, dass ich auch Ferien von den Asylbewerbern gemacht habe. Ich habe sie nicht besucht, keine Deutschstunden gegeben, und die Asylbewerber haben sich auch vollkommen dran gehalten. Nur die Caritas hat E-mails geschickt, andere Mithelfer aus dem Netzwerk haben mir eine von der Abschiebung bedrohte Familie aus dem Kosovo vor die Tür gestellt, und die Nachrichten allerorten haben das Thema natürlich auch wachgehalten. Aber mir ist in der Zeit wieder klargeworden, wie wichtig es für mich ist, meine eigenen Räume/Tätigkeiten zu haben, und dass ich genau überlegen muss, wieviel Zeit ich dafür aufwende, und wo ich Grenzen ziehen muss. Das gilt es jetzt natürlich umzusetzen...
Immerhin bin ich dazu gekommen, mit meinem neuen Spinnrad  mein erstes dreifädiges Garn von Spulen zu zwirnen:

Zubehör beim neuen Spinnrad: Spulenhalter für drei Spulen.

Links ein Alpaca-Garn, dreifädig, aber mit der Navajo-Technik gezwirnt,
rechts das Ergebnis des Zwirnens mit dem Spulenhalter.

Ansonsten ging es immer mal wieder an die Longarm.








Und zwischendurch gab es auch Möglichkeiten, an dem Quilt zu arbeiten, den ich für die SAQA-Ausstellung zum Thema Diaspora mache. Jetzt bin ich wenigstens über das Stadium des Handnähens raus, das ich mir eingebrockt hatte, weil ich mich selbst nicht an die Vorgaben gegeben habe, die ich Teilnehmern meines IQ-Kurses wärmstens ans Herz lege: Aufpassen, dass die Nähte nähbar sind!
In diesem Fall waren über weite Strecken nicht mal halbe Nähte wirklich machbar.






Jetzt sind es aber nur noch ein paar Maschinen-fähige Nähte, und dann kann es an den Text gehen. Ich könnte vielleicht sogar ohne Terminnöte fertig werden...

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