Ich habe meinen Sohn ins Basketball-Camp gebracht und 'warte' in einer schönen Ferienwohnung in der Nähe darauf, ihn wieder abzuholen und dann mit ihm ein paar Tage Fahrrad zu fahren. Es ist heiß, heute soll es noch heißer werden und ich habe beschlossen, bestimmt nicht vor der 'Abendkühle' einen Schritt vor die Tür zu machen. Daily Scrap, Spinnrad und Bücher sind genügend Beschäftigung, und ich bin froh, daran gedacht zu haben, einen Tischventilator einzupacken.
Vielleicht ist es sogar zu heiß, um am Donnerstag mit der Fahrradtour zu beginnen. Schließlich möchte ich erreichen, dass mein Sohn Spaß and Fahrradtouren findet, und nicht, dass er vor Hitze vom Rad kippt.
So verbringe ich ruhige Tage, aber immer weiter getriben vom Thema der Flüchtlingspolitik, das in den letzten Wochen ja unvorstellbar grausige Ausmaße angenommen hat.
Hier ein sehr lesenswerter Text von Christoph Ransmayer: Europa. Herz der Finsternis.
Hier ein Text über die Geschichten hinter den abgeschobenen 69 Afghanen, die der zynische Innenminister ins Elend geschickt hat. Bayern ist besonders gut darin, integrationswillige junge Menschen abzuschieben, weil der Integrationswille, der Wunsch eine Ausbildung zu beginnen, ein Zeichen dafür sind, dass sie nicht 'freiwillig' auszureisen bereit sind.
Inzwischen werden auch Senegalesen abgeschoben, für die - trotz anderslautender Meldungen von seiten der senegalesischen Regierung - Abschiebepapiere erstellt wurden. Auch hier angeblich 'nur' Straftäter. Aber wir kennen mindestens einen von ihnen - und der hatte nichts getan. Ein anderer wollte heiraten.
Was ist dies für ein Land geworden?
Dienstag, 31. Juli 2018
Montag, 23. Juli 2018
#ausgehetzt
Am gestrigen Sonntag wir ich auch in München bei der Demonstration dabei.
Anfangs war es ziemlich nass.
Aber wir waren wirlich viele.
Zwar hatte die alleinherrschende Partei noch versucht, das Ganze zu diskreditieren.
Wobei man ja sagen muss, dass es deren fehlender politischer Anstand der letzten Wochen und Monate, wenn nicht sogar Jahre war, der die Leute überhaupt erst auf die Straße getrieben hatte. Wenn es politischen Anstand von ihrer Seite gegeben hätte, wäre es nicht nötig gewesen, gegen die Hetze anzugehen. Glücklicherweise bot der Regen mit seiner durchweichenden Kraft die Möglichkeit, die Aussage des Plakates zu verändern, weil alles gut abzulösen war.
Schön, dass es außerdem noch viele nette andere Plakate und Statements gab.
Und das Banner vom letzten Jahr war auch noch einmal dabei.
Ich fand es sehr wichtig, dabei zu sein. Denn meine Sorge um Deutschland und die Demokratie und Mitmenschlichkeit in unserem Land nimmt weiter zu. Reden und Handlungen der letzten Zeit sind kein geeigneter Umgangston. Und wie soll es weitergehen, bis zur Wahl, nach der Wahl?
Anfangs war es ziemlich nass.
Aber wir waren wirlich viele.
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Der Verkehr musste warten. |
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Der Königsplatz war voll. |
Wobei man ja sagen muss, dass es deren fehlender politischer Anstand der letzten Wochen und Monate, wenn nicht sogar Jahre war, der die Leute überhaupt erst auf die Straße getrieben hatte. Wenn es politischen Anstand von ihrer Seite gegeben hätte, wäre es nicht nötig gewesen, gegen die Hetze anzugehen. Glücklicherweise bot der Regen mit seiner durchweichenden Kraft die Möglichkeit, die Aussage des Plakates zu verändern, weil alles gut abzulösen war.
Schön, dass es außerdem noch viele nette andere Plakate und Statements gab.
Und das Banner vom letzten Jahr war auch noch einmal dabei.
Ich fand es sehr wichtig, dabei zu sein. Denn meine Sorge um Deutschland und die Demokratie und Mitmenschlichkeit in unserem Land nimmt weiter zu. Reden und Handlungen der letzten Zeit sind kein geeigneter Umgangston. Und wie soll es weitergehen, bis zur Wahl, nach der Wahl?
Sonntag, 22. Juli 2018
Preisgekrönt - mit dem Kulturpreis der Stadt!
Als ich auf der Rückfahrt von Helgoland war, erreichte mich
ein überraschender Anruf - der Bürgermeister der Stadt rief mich an und teilte
mir mit, dass das Vergabegremium für den Kulturpreis der Stadt sich entschieden
hatte, mir den Preis zu verleihen. Für meine "Kunst mit eigenständiger Aussage und deren internationale Anerkennung".
Nachdem die Überraschung bei mir überwunden war,
ging alles ganz schnell: bereits am nächsten Tag stand fest, dass Barbara Lange
für mich die Laudatio halten würde, ich musste eine Gästeliste abgeben, die
Musik für die Verleihungszeremonie war gefunden und ein Datum ‚möglichst noch
vor den Ferien‘ auch.
Am vergangenen Donnerstagabend war es dann so weit. Ich habe
ein paar meiner Quilts im Veranstaltungssaal aufgehängt.
Und abends war die
Feier. Leider hat meine Kamera den Besuch auf Helgoland schlecht verkraftet und
der Ersatz ist wegen Dummheit meinerseits bereits in Reparatur, deshalb habe
ich im Moment noch keine richtigen Bilder von der Angelegenheit.
Barbara Lange hat eine tolle Rede gehalten, vielen
herzlichen Dank dafür. (Ich auch - mit Zwischenapplaus an der kritischen
Stelle). Die Musik hat wunderschön gespielt, es war eine wirklich schöne und
gelungene Veranstaltung.
Es war unbeschreiblich schön, zu spüren, wie viele
Menschen meinen Arbeiten Wertschätzung entgegenbringen.
Herzlichen Dank an die Stadt für diesen gelungenen Abend, und
natürlich für den Preis.
Mittwoch, 11. Juli 2018
"Die Apfelernte ist für dieses Jahr auch schon erledigt!"
Das sagte heute Morgen der Mann vom Maschinenring, nachdem
er mit mehreren Mitarbeitern ‚unseren‘ alten Apfelbaum weggeräumt hatte.
Meine
Affinität zu Bäumen hatte leider nicht verhindert, dass ich überhaupt nicht
kapiert habe, dass die Super-Ernte, die dranhing, viel zu schwer für den Baum war. Da er
durch eine Verletzung durch eine nahe neben ihm stattfindende Baumaßnahme vor
unserer Zeit leider auch einen Hohlraum hatte, der von einem Pilz befallen war,
war die Stabilität auch nicht mehr gesichert, und vor einer Woche ist er,
während ich auf der Terrasse saß und entspannen wollte, in sich
zusammengebrochen.
Ich trauere richtig, weil es ein wirklich lecker
schmeckender Apfel war, und jetzt keine Zeit ist, in der man einen Ableger
schneiden und dann pfropfen könnte. So einen leckeren Boskop wird man heute
nicht noch einmal bekommen.
Ganz zu schweigen davon, dass unser Garten jetzt sehr kahl
wirkt - die Vögel fliegen völlig verstört umher, weil auch die Büsche
angeknackst waren und zurückgeschnitten werden mussten - und der Blick aus dem
Gemeindegarten wieder völlig ungehindert in den Garten fallen kann. Die
Gemeindemitglieder werden das toll finden, uns gefällt es deutlich weniger,
wenn jeder beobachten kann, was wir im Garten machen.
Die Wochen des sogenannten Asylstreits aus bayerischer
Quelle waren für mich furchtbar, ich traue dem Frieden auch noch nicht, und
frage mich, was das Ganze sollte. Das Ergebnis der ‚Einigung‘ war meines Erachtens
das ganze Gebrülle nicht wert, der Effekt für die Destabilisierung der
Demokratie verheerend und meine Angst vor der Landtagswahl hier im Oktober
wächst weiter. Zwar gab es einige wichtige Berichte in der Zeitung, die zeigen,
dass zumindest Reporter noch hin und wieder den Mut haben, eine andere Meinung
zu haben und zu vertreten.
Aber insgesamt wird es immer unerfreulicher. Es ist nicht
das erste Mal, dass in Deutschland eine undemokratische Partei versucht, mit
demokratischen Mitteln an die Macht zu kommen, aber dass eine angeblich
demokratische Partei ihr dabei solcherlei Vorlagen bietet, das ist doch völlig
unglaublich. Und ich frage mich, was diese Alpha-Tierchen umtreibt, dass sie
sich so aufführen, die Brüll-Trampel aus dem deutschen Südosten, gegenüber der
Bundeskanzlerin, und den anderen Regierungen Europas - einfach unglaublich…
Dann diese Höhlengeschichte in Thailand - die
Medienaufmerksamkeit für zwölf Jungen. Deren Rettung mir natürlich auch am
Herzen lag - welche Mutter eines Sohnes könnte bei so einer Geschichte
unberührt bleiben? Aber die Diskrepanz zwischen der Anteilnahme an dieser
Rettung aus der Höhle und der Feindseligkeit, mit der den privat finanzierten Seenotrettungsbooten
auf dem Mittelmeer begegnet wird, hat mich verstört. Aus der Seele gesprochen
hat mir da dieser Kommentar von Herrn Drobinski in der Süddeutschen Zeitung
gestern.
Das sind so die Dinge, die mich ‚nebenbei‘ beschäftigen,
wenn ich nicht mit Nadel und Faden zugange bin. Denn ich habe den Quilt, der
beim Künstlersymposium entstand, auch endlich beendet.
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#UDHR - text messages 18. (Das Grüne im Hintergrund gehört nicht dazu, ist nur, weil ich keine andere Möglichkeit hatte, aufzuhängen. |
Ich wollte, dass er an
der Wand präsentiert werden kann, wenn ich nächste Woche den Preis bekomme…
Samstag, 7. Juli 2018
Tour de Fleece
Voriges Jahr habe ich von meiner Freundin Maike zum ersten
Mal von der „Tour de Fleece“ gehört und mich anschließend darüber auf Ravelry
informiert.
Man meldet sich für ein Team an - oder bildet ein eigenes
Team mit anderen. Während der gesamten Tour de France spinnt man jeden Tag,
postet Fortschritte auf der Seite und ermittelt am Ende das Gesamtergebnis. Das
eigene Ergebnis trägt zum Teamergebnis bei.
Als ich davon hörte, war die Tour schon in vollem Gange und
ich habe mich nicht mehr eingeklinkt, weil das ja bei der echten Tour de France
auch nicht geht. Ich fahre erst los, wenn die Alpenpässe vorbei sind… wie cool ist das denn!
Dieses Jahr habe ich aber rechtzeitig dran gedacht, mich beim Team Rookie
(die Anfänger, die zum ersten Mal dabei sind) angemeldet. Und heute geht es
los.
Ich strebe keine exorbitante Meisterleistung an. Aber ein
kleines bisschen jeden Tag sollte schon drin sein, und ich habe mir auch
überlegt, was ich machen will.
Ich bin momentan sowieso an einem Spinnprojekt, das schon
begonnen hat, bevor ich noch die weiße Patentjacke fertig gestrickt hatte. Im
Mai hatte ich auf der Nadelwelt bei dem holländischen Stand, Adrian, der
ungesponnene Wolle zum Filzen und Spinnen verkauft, 400g wunderbar weiche graue
Merinowolle gekauft. Die will ich dreifädig verspinnen, allerdings gezwirnt mit
der dunkleren grauen, die ich schon länger in meinem Vorrat habe.
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Hellgrau sieht jetzt nur noch so wenig aus, weil die Hälfte des Vorrats schon abgewickelt wurde - aber das dunklere Grau ist in tatsächlich in rauhen Mengen vorhanden. |
Geplant habe ich ein dreifädiges Garn, zwei aus dem hellen Grau, einen aus dem dunklen.
Deshalb werde ich heute anfangen, den dritten Faden zu
spinnen, die leere Spule steht bereit. Die beiden ersten Fäden sind bei weitem
noch nicht fertig, aber ich habe gewogen, wieviel Gramm auf jeder Spule sind -
nur für den Fall der Fälle, dass die dritte Spule in diesen drei Wochen
tatsächlich voll wird. Was vermutlich nicht passieren wird, aber sicher ist
sicher.
Nachdem ich diesen Post hochgeladen habe, geht es los, und
ich werde das Spinnrad auch mitnehmen zu einem Stricktreff, den ich heute das
erste Mal besuchen werde. Ich bin gespannt, wie sich das entspinnt...
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