den ich allerdings im Rücken hatte. Trotzdem ist der Erholfaktor gegeben, ich habe einige der Dinge, die auf der to-do-Liste stehen, immer noch dort stehen und noch nicht abgearbeitet, und werde das nur allmählich angehen.
Es gab schon einige Wiedersehen, nicht nur mit den Schwagern, mit denen wir ein paar nette Tage verbracht haben (abendliche TAC-Spiele - ganz toll!). Gestern habe ich meine Patin besucht, deren Patenfunktion natürlich schon lange 'abgelaufen' ist, die aber nicht so weit entfertnt wohnt. In ihrer neuen Wohnung hingen wieder an der Wand einige Textilbilder, die mir aus meiner Kindheit sofort in Erinnerung kamen, es hat Zeiten gegeben, da war ich aus lebenswichtigen Gründen öfter bei ihr. Ich hätte vermutlich nicht aktiv beschreiben können, dass diese Textilbilder damals in der Wohnung hingen, aber als ich sie gestern sah, war es mir sofort klar, dass die damals auch schon meine Bewunderung fanden. Es sind handgestickte Seidenbilder aus Korea, die in einer wunderbar feinen und abgestimmten Art gefertigt sind:
Ich nehme an, dass mir damals die Feinheit der Arbeit nicht aufgefallen ist, aber diesmal habe ich sie mit großer Freude betrachtet, sie bestimmen den Raum und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Aber es gab auch ein anderes Wiedersehen. Meine Schwiegermutter hat bereits mehrere meiner Quilts gekauft, und einer dieser Quilts ist mittlerweile bei dem Schwager, in dessen Haus wir uns gerade aufhalten, gelandet. Er hängt in dem Zimmer, in dem wir übernachten, und kommt hier ganz anders zur Geltung, als das in der Wohnung meiner Schwiegermutter der Fall war. Angefertigt habe ich ihn damals für die Ausstellung im Museum in Weilheim, vor 10 Jahren, wo es eine sehr schmale Wand gab, die ich nicht 'unbesetzt' lassen wollte. Auch bei meiner Schwiegermutter hing er an einer schmalen Wand, hier aber hat er viel Platz um sich herum.
Metamorphosen XXII, 40 x 178 cm, 2007 |
Und je länger ich ihn in den letzten Tagen betrachtet habe, desto besser gefällt er mir. Und mir ist klargeworden, dass er durchaus in die Kategorie 'Modern Quilt' passen würde, Modern Improv, wie es heute so schön heißt. Ohne dass ich mir damals soviel Gedanken über diese Kategorisierung gemacht hätte, ich glaube, zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nie von dem Begriff Modern Quilting gehört. Ich bin begeistert von der unregelmäßigen Anordnung der Formen, von der unterschiedlichen Farbgebung der Umrahmung der Formen, der Unregelmäßigkeit der Formen selbst... Vermutlich hätte ich es nicht so gut hinbekommen, wenn ich das bewusst hätte herstellen wollen. Interessant finde ich auch, dass ich in der linken Reihe der Formen die eine habe, die eine Umrahmung in fast dem gleichen Farbton hat, wie ihn der Hintergrundstoff aufweist, aber es ist ein anderer Stoff (der Hintergrundstoff ist Popelin, die Umrahmung der Form aus Satin) und eine minimal andere Schattierung. Die Wirkung ist einfach gut. Und selbst wenn ich vermutlich heute das auch nicht mehr so machen würde - ich muss mich einfach mal selbst loben.
Metamorphosen XXII, Detail |
Metamorphosen XXII, Detail |
Das Einzige, was nicht 'modern' ist, ist das Handquilten. Aber auch das ist gut für diesen Quilt. Ich bin richtig happy über dieses Wiedersehen, und die Neubewertung meiner eigenen Leistung.
Und dann ist mir eingefallen, dass bei den Shapes ja auch ein Quilt dabei ist, der als 'modern' gelten könnte: Shapes 20. Der hat nur den kleinen Makel, dass die Linie der Quadrate nicht so ganz gerade geraten ist. Witzigerweise hat er ebenfalls einen Hintergrundstoff in genau diesem Grünton...
Aber es macht doch nachdenklich über die Klassifizierungen von modern - contemporary - abstract - art quilt, über die ich schon länger grübele. Denn bisher hatte ich mich nicht als 'modern' eingestuft.
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