Die Ausstellung im Elsass ist dreieinhalb Monate her – und
ich frage mich, wo die Zeit geblieben ist. Als ich zurückkam, ‚high’ und voller
Ideen sowohl für die Serie Shapes als auch einige weiter die Linienspiele,
wartete erstmal viel Liegengebliebenes und Vorzubereitendes auf mich.
Der Parkettkurs, die Irische Kette, beides Kurse, die ich
vorher noch nie unterrichtet hatte und in kürzester Zeit intensiv vorbereiten
musste. Punktlandungen, und gelungene dazu. Den vor Jahren begonnenen Storm at
Sea fertignähen und quilten, damit er zu seiner neuen Besitzerin wechseln
konnte.
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Ein UFO der Vollendung zugeführt: mein Storm at Sea, vor mehreren Jahren begonnen, der jetzt eine neue Heimat gefunden hat... |
Den „Karierten Fisch“ für die Ausschreibung der Patchworkgilde
fertignähen.
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Karierter Fisch als Parkett - hier noch ohne Rand |
Familienfotos aus mehreren Jahren sortieren, Schreibtisch
aufräumen, Gartenarbeit, Steuererklärung. Zwei Kollektionen für das Stoff-Abo
sind inzwischen verschickt worden, die (hoffentlich aber nur) erste Runde
Schneefärben für diesen Winter ist erledigt. Ich hab schon was geschafft, seit
ich aus Ste. Marie zurück bin. Das musste ich mir selbst erstmal klarmachten.
Mit Anfang November allerdings kam der Einbruch. Wenn die
Tage grau werden, bin ich ohnehin äußerst anfällig, aber diesmal merkte ich
ganz heftig, dass mir durch das Erreichen des Zieles im September auch der
Ausrichtungspunkt der Arbeit abhanden gekommen war. Gut, eine kleine Pause war
mir schon zu gönnen, schließlich hatte ich unter größter Anspannung über Monate
hinweg gearbeitet. Aber das Novembertief war dieses Jahr besonders heftig, wirklich
kreativ oder Neues gearbeitet habe ich nichts, stattdessen mehr oder weniger heftig
vor mich hingestrickt.
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Ein Griff in die Knopfkiste fördert bei mir immer Schätze zutage - hier eine erste Auswahl, um für die fertig gestrickte Weste die richtigen auszusuchen... |
Erst seit wenigen Tagen vor Weihnachten bin ich dabei, mich
allmählich wieder zu berappeln.
Die Wende kam, als ich nach Erhalt meines neuen Kalenders
für das Jahr 2013 (Danke, Susanne Muus!) anfing, meine Termine aus dem Planungsübersichtszettel
in Monate, Wochen und Daten umzudenken. Irgendwie hatte ich es geschafft, mir
nach dem Elsass einzurede, dass „gar nichts“ anstünde für das nächste Jahr. Was
so natürlich gar nicht stimmt. Nicht nur sind über das Jahr mehrere Kurse in Deutschland
geplant, sondern es steht die Reise zu zwei Kursen in England im April an, im
September unterrichte ich im Elsass. Mit den Stoffen bin ich im März (und
hoffentlich auch wieder im September) auf der Patchworkmesse in Erding, im Juni
auf den Patchworktagen in Kombination mit der Textile Art in Berlin, und
hoffentlich Anfang Oktober in Prag. Und zwei Ausstellungen habe ich auch. Für
eine steht der Eröffnungstermin schon fest, nämlich „Im Patchworkhimmel“ inGrünstadt, im August. Die zweite soll im Herbst in der Schweiz bei Regula
Affolter in der Galerie stattfinden, dieser Termin muss noch festgelegt werden.
Anfang 2014 werde ich in Freiburg bei quiltstar ausstellen, im April auf dem
Patchworkmeeting in Prag, und seit kurzem steht fest, dass ich als eine von
drei Ausstellenden im Herbst 2014 in den Fagus-Werken in Alfeld ausstellen
darf.
Eigentlich kein Grund zum Schlappohren hängenlassen
vorhanden! Und seitdem ich mir das klargemacht habe, kommt auch ganz allmählich
die Kreativität wieder in Gang. Für das Thema Bauhaus, das die Serie Shapes inspiriert hat und das in Alfeld
natürlich besonders wichtig sein wird, habe ich ohnehin schon mehrere Ideen
skizziert, und weiteres Material gesammelt bzw. geschenkt bekommen.
Aber auch die Linienspiele
melden sich gerade nochmal zu Wort. Ein vor dem Elsass nicht fertig gewordenes
Linienspiel, das meine Designwand bedeckte und mein Hirn blockierte, habe ich
endlich fertig genäht und warte nun auf die Inspiration zum Quilten. Da ich ihn
vielleicht bei Wettbewerben einreichen will, hier nur ein winziger Ausschnitt
im Bild.
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Linienspiel XXXII - als Andeutung |
Außerdem ist nicht nur etwas völlig Neues aufgetaucht, von
dem ich noch nicht ganz weiß, wie sich das in Quilt machen wird, sondern ich
habe mich auch endlich dran gesetzt, die Idee umzusetzen, die mir während der
Aufsicht in der Kirche St. Louis gekommen ist: wenn man Linienspiel XXX und
Linienspiel XXIV jeweils zu Teilen zusammenzöge... was dann wohl dabei
herauskommt?
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Aus zwei Teilen mach ein drittes... |
Ich bin gespannt, das Tal ist durchschritten, und auch wenn die
Tage länger werden, sind sich doch bereits wieder immer zu kurz.