Im vergangenen Jahr war das European Patchwork Meeting der
Endpunkt meiner Anspannungsphase, weil ich nach Fertigstellung aller Quilts für
die Ausstellung und der Ausstellung selbst erstmal etwas entspannen konnte.
Dieses Jahr scheint es anders zu sein. Denn nach meiner
Rückkehr aus Ste. Marie-aux-Mines habe ich eine Liste gemacht, was im nächsten
Jahr quiltmäßig alles wünschenswert wäre bzw. schon geplant ist. Und bin in
eine Art Schock verfallen. (Glücklicherweise keine vollständige Schockstarre,
denn das wäre fatal. Aber es wird schwierig genug.)
Wenn ich mir genau anschaue, was ich alles machen will, dann
brauche ich mich nicht mal zu fragen, wie ich das denn schaffen soll. Denn es
ist schlicht und einfach nicht möglich:
Tradition bis Moderne. Ausstellung in Freiburg. European Art
Quilts. Ausstellung in Prag. Teilnahme an einer Ausstellung zum Thema
„Strahlung“ im Juni in Genf. Wettbewerb in Ste. Marie-aux-Mines. Ausstellung in
der Schweiz. Quilt National. Ausstellung im Fagus-Werk in Alfeld. Und das sind
erst mal nur die Ausschreibungen, von denen ich bereits weiß. (Und keine Kurse,
die ich unterrichten werde, keine Stoffmärkte, an denen ich teilnehmen möchte,
von den Stoff-Abo-Färbeaktionen ganz zu schweigen.) Es könnten ja auch noch
mehr Ausschreibungen rauskommen, an denen ich eigentlich gerne teilnehmen
würde.
Ausstellungen würde ich aber keine eigenen mehr annehmen.
Und eine Ausschreibung, an der ich eigentlich teilnehmen wollte, habe ich
bereits gestrichten. (ABBA – wer daran interessiert ist und bis 10. Oktober
noch etwas hinkriegt, kann sich hier informieren.)
Wie ich das alles schaffen werde? Ich weiß es nicht. Es wird
jedenfalls spannend.
Werde ich einen Quilt bei der Tradition bis Moderne
einreichen? Ich weiß es noch nicht. Ich hatte irgendwie mit dem Einreichedatum
Ende Dezember gerechnet, und erst jetzt im letzten Heft der Patchworkgilde registrierend gelesen, dass es bereits der 30. November ist. Das Einreichen hängt nun davon ab, ob ich mit
meiner Einreichung in Japan ausjuriert werde oder nicht. Wenn ich ausjuriert
werde, hätte ich einen Quilt, den ich unter „zeitgenössische“ bei der Tradition
bis Moderne einreichen könnte. Und wenn ich da ausjuriert werde, könnte ich es
dann einfach nochmal bei der European Art Quilts probieren.
Bei meinem derzeitigen
Glück bei Einreichungen halte ich es sogar fast für wahrscheinlich, dass ich in
Japan nicht angenommen werde. Dann bräuchte ich auch nicht schon wieder zum
Zollamt zu fahren. (Hier ist ein englisch-sprachiger Bericht über meine
diesjährigen zahlreichen Erlebnisse beim Zoll.)
Andererseits bräuchte ich bei meiner bisherigen
Annahme-Quote mir eigentlich auch keinerlei Bemühungen um die Tradition bis
Moderne machen. Denn da werde ich auch nicht angenommen. Bisher jedenfalls noch
nie. Gleiches gilt auch für European Art Quilts. Andererseits ist da ja immer
noch die Hoffnung, dass es vielleicht doch einmal anders sein könnte, und die
Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Wir werden also sehen, wie sich das entwickelt. Zur Zeit
sitze ich an diversen Vorbereitungsarbeiten für den Quilt für die
Strahlungsausstellung. Und ich bin einigermaßen zuversichtlich, dass ich den so
schnell zumindest so weit in die Gänge bekommen werde, dass ich mir überlegen
könnte, ob ich einen traditionellen Restquilt, der zwischendurch wider Erwarten
doch fertiggenäht wurde, eben doch noch bis Ende November gequiltet bekäme.
Dann könnte ich zwei für die T bis M einreichen, einen traditionellen und einen
zeitgenössischen. Oder nur einen traditionellen.
Das Gute ist, dass das Erstellen dieser Liste zu einer
kreativen Spannung geführt hat, die sich in zahlreichen Ideen äußert. Ich muss
mir bloss immer merken, wo denn gerade das entsprechende Notizbuch ist, das zu
einem bestimmten Thema gehört, damit ich alle Ideen festhalten kann. Und dann
meine mehr oder weniger bewährten Listen schreiben (auch dafür muss ich den
Überblick behalten, wo denn nun gerade diese Büchlein ist – im Moment gerade,
z. B., ist es mal wieder nicht in Griffweite.)
Das Problem mit der Zeit ist dann immer noch ein anderes.
Aber darüber heute auch nicht mehr, denn ich habe noch einiges zu tun, und dann ist es Zeit, zwischendurch auch ein
paar Stunden Schlaf einzuschieben.
So wie dieser kleine Schmetterling, der sich heute vormittag auf der Sonnenseite des Nachbarhauses niedergelassen hatte. (Obwohl der vermutlich nicht geschlafen hat...):
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Leider fängt mein Fotoapparat zu schwächeln an, daher diese dunklen Flecken (irgendwelcher Dreck im Gehäuse)... |
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leider ist mein Zoom nicht stärker... aber man kann immerhin erkennen, dass es ein Tagpfauenauge war! |
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