Mein Färberausch in der vergangenen Woche hat auch die März-Kollektion beinhaltet - sechs wunderschöne verschiedene Grautöne.
Einige Packungen sind auch noch für Nicht-Abo-Bezieher erhältlich, den Link finden Sie hier.
Außerdem finden sie knapp 20 neue Farbtöne auf der Webseite, alle ab Nr. 185 sind das Ergebnis der Arbeit der vergangenen Woche.
Sonntag, 30. März 2014
Donnerstag, 27. März 2014
Farbrausch
Als ich in Oberstdorf meinen Stand aufgebaut hatte, stellte
ich fest, dass ich eindeutig mehr dunkle Farben ins Sortiment aufnehmen sollte.
Da ich die Stoffe zu Hause in Kisten gelagert habe, in die ich zwar
gelegentlich hineinschaue, aber meist nur in eine auf einmal, und nur bei den
Stoffmärkten alles auspacke, kann es schon passieren, dass mir derartige
Erkenntnisse nur ‚auf Markt’ kommen. In Nürtingen bemerkte Frauke dann noch,
dass zu wenig Lila zur Auswahl stünde, womit sie durchaus recht hatte.
Da die März-Kollektion sowieso anstand, und ich außerdem mehr
Stoff bestellt hatte, als für die Belieferung der AbonnenInnen nötig ist, fing
ich am vergangenen Montag an.
Zuerst die Abo-Stoffe – und es ist mir doch tatsächlich zum
ersten Mal passiert, dass zwei Stück Stoff derselben Art, die zur gleichen Zeit
in die Farbe (in ein- und demselben Bottich!) eingelegt wurden, gegen Ende des
Färbeprozesses, der dieses Mal von wirklich intensivem Rühren geprägt war,
unterschiedliche Farbtöne aufwiesen.
Bei Stoffen verschiedener Machart kenne
ich dieses Phänomen natürlich, aber dass es bei Stücken einer Machart, die vermutlich von
unterschiedlichen Ballen stammten, ebenfalls auftreten kann, war mir noch nicht
so untergekommen. Letztendlich macht es nichts, weil die Abschattierungen der
Farbtöne ausgeprägt genug sind, um alle Abo- Bezieher mit sechs
unterschiedlichen Farben zu versorgen. Auch bei den dunkleren Farbtönen für das
Abo kam es nochmal dazu. Aber bemerkenswert in dieser Ausprägung fand ich es
doch.
Nebenbei habe ich dann angefangen, meine Mischungen für die
Ergänzung der dunklen Palette vorzubereiten. Vermutlich lag es daran, dass die
Abo-Palette dieses Mal unterschiedliche Grau-Töne umfasst (das nach strenger
Definition ‚keine Farbe’ ist), jedenfalls bin ich in einen regelrechten Farb-
und Färberausch verfallen.
Ständig kamen mir neue Ideen, welchen Farbton ich
auch noch brauchen oder ausprobieren könnte. Vielleicht lag es auch daran, dass
ich bei diesen Versuchen nicht ganz genau Buch darüber führe, was ich anmische
– im Gegensatz zu den Abo-Stoffen, bei denen ich festhalte, welche Mischungen
und Verdünnungen verwendet wurden. Und Buchführung ist jetzt nicht meine große
Leidenschaft, die Kreativität fließt besser, wenn ich mich nicht mit Zahlen und Notizen etc.
aufhalten muss.
So kam mir eine Idee nach der anderen, und ich musste
schließlich sogar auf meine kleinen Eimer (die mittlere Schiene auf dem Tisch) zurückgreifen, die ich eigentlich gar
nicht mehr zum Färben verwende, weil sie für die mindestens-2-m-Stücke, die ich
für die Meterware färbe, eigentlich zu klein sind. Das bedeutet: das Rühren
wird mühsam, die „Eisblumenoptik“ der fertigen Stoffe wird stärker ausgeprägt,
und die Sauerei, die entsteht, wenn beim Versuch des gründlicheren Rührens
Wasser überschwappt, ist enorm. Und nicht zu umgehen...
Schluss war erst, als der letzte Meter aufgebraucht war. Wieder nichts mit dem Plan, allmählich einen Vorrat anzulegen, um irgendwann einmal Abo-Bedarf 'auf Lager' zu haben (allerdings haben in letzter Zeit die Lieferungen hervorragend geklappt, vielleicht brauche ich diese Vorsichtsmaßnahme nicht weiter zu verfolgen?)
Die letzte Fuhre befindet sich gerade in der Waschmaschine,
die ersten Stoffe – tatsächlich dunkle Farben! denn natürlich waren die meisten
Ideen eher in andere Richtungen und ich musste mich immer wieder daran
erinnern, dass ich eigentlich dunkle Farbtöne hatte färben wollen – sind
bereits gewickelt.
Morgen steht mir noch eine heftige Bügelsession bevor (und
das Verpacken des Abos!), und am Sonntag geht es dann mit allen neuen Farben
auf die Patchwork-Messe in Erding.
Montag, 24. März 2014
Rundreise in Sachen Textil
Zur Zeit bin ich viel unterwegs. Zwischen Oberstdorf und der
nächsten Aktion habe ich nicht einmal die Stoffkisten aus dem Auto ausgeräumt.
Am vergangen Donnerstag habe ich mich nämlich schon wieder aufgemacht. Erst
nach Freiburg, die Ausstellung im Quiltstar abbauen und meine Schätze
‚heimholen’. Unterwegs natürlich auch Stau, besonders zwischen Pforzheim und
Karlsruhe – aber auch im Stau kann man schöne oder eher unerwartete Fotos
machen:
Glücklicherweise konnte ich auf noch nicht völlig
verschüttete Ortskenntnisse zurückgreifen und bei der nächsten Ausfahrt eine
Umgehung nehmen. Da ging mir das Herz auf, durch die sonnendurchfluteten
Laubwälder Badens zu fahren ist einfach immer eine Freude, und wenn der
allererste Hauch Grün schon zu sehen ist (davon ist Niederbayern noch weit
entfernt!), dann ist es nochmal so schön.
Die Ausstellung war dann ganz schnell abgenommen,
so dass
mir wenigstens eine Dreiviertelstunde Schnuppern in Freiburg möglich war. Lange
Schlangen vor den Eisdielen, prallvolle Cafés mit Außenterrassen. Nur für den
Markt war es nachmittags natürlich zu spät.
Übernachtet habe ich bei Freunden im Schwarzwald, denn am
nächsten Tag ging das Programm weiter: abends sollte ich in Böblingen bei
der Black Forest Quilt Group als Guest Speaker auftreten, und das ließ sich
ganz wunderbar verbinden mit einem Besuch in der Ausstellung „Kunst und
Textil“, die erst an diesem Tag ihre Tore geöffnet hatte.
Ich habe also – um
meinen ökologischen Fußabdruck wenigstens ein kleines bisschen zu entlasten,
das Auto in Böblingen an der S-Bahn stehen gelassen, bin öffentlich und
gemütlich in die Stadt reingefahren und konnte so ganz entspannt zur
Staatsgalerie gelangen.
Fotografieren war verboten, und weil es noch eher weniger
Besucher, aber sehr viel Aufsichtpersonal waren, habe ich mich auch ganz brav
dran gehalten. Den Audio-Guide kann man sich aber gut und gerne schenken (5
Euro! und nur die Kinder-Führung war wirklich interessant gemacht!), und
stattdessen lieber überlegen, ob man sich den Katalog gönnt, der sehr gut gemacht ist. Aber ich hatte ihn mir eigentlich im voraus versagt, und dann ja noch die fünf Euro für den schrottigen Guide ausgegeben, so dass ich dann nicht weich geworden bin...
Die Ausstellung war ja erst in Wolfsburg zu sehen, und ich
hatte schon die Hoffnung aufgegeben, sie zu sehen, bis ich dann per Zufall
erfuhr, dass sie noch in Stuttgart zu sehen sein würde. Die Schwerpunkte sind
etwas anders gelagert als in der Textil-Ausstellung in Bielefeld – weniger
Bauhaus-Frauen, aber dafür mehr von Anni Albers, mehr und andere moderne
Künstler, aber natürlich gibt es einige Überschneidungen, zumindest in Bezug
auf die Namen. Es ist eine Ausstellung, die sich auf jeden Fall für alle lohnt,
die Interesse an Textilkunst haben, und ich bin sehr froh, dass ich sie gesehen
habe! Ich kann nur sagen: Ein Muss, wenn man in nächster Zeit irgendwie mal an Stuttgart vorbeikommen sollte!
Danach war noch ein bisschen Zeit, bevor ich mich wieder
Richtung Böblingen aufmachen musste, und beim Schlendern geriet ich in die
Stuttgarter Markthallen. Die man glatt als ein gutes Argument aufführen kann,
wenn es darum geht, einen Umzug nach Stuttgart in Erwägung zu ziehen:
Mittwoch, 19. März 2014
Für Kurzentschlossene: IQ-Plätze am kommenden Wochenende
Am kommenden Samstag und Sonntag (22./23. März) wird in Nürtigen (Baden-Qürttemberg, relative Nähe zu Stuttgart, mit Bahnanschluss und Autobahnausfahrt) der IQ-Kurs stattfinden, und es sind noch ein paar Plätze frei.
Kurzentschlossene könnten sich mit der Organisatorin Frauke Schramm in Verbindung setzen und vielleicht noch reinrutschen.
Kurzentschlossene könnten sich mit der Organisatorin Frauke Schramm in Verbindung setzen und vielleicht noch reinrutschen.
Dienstag, 18. März 2014
Inspirierende Bilder: Oberstdorfer Impressionen
Samstag, 15. März 2014
Zwischenbilanz
Vor einigen Tagen wurde es mir einfach zu blöde, in der
Vorbereitung auf die Ausstellung in den Fagus-Werken im Oktober immer das
Gefühl zu haben, weit hinten dran zu sein, unter Zeitdruck zu stehen, nicht
wirklich vorwärts zu kommen. Zwar hatte ich mal eine Liste angefangen, mit der
ich mir einen Überblick verschaffen wollte, wieviele der nötigen Quilts ich
schon fertig habe. Aber wenn so eine Liste nicht gewissenhaft geführt wird,
kann sie auch ihren Zweck, einen Überblick zu verschaffen, nicht wirklich
erfüllen. Zwischendurch war dann eine Phase, in der es so aussah, als ob ich im
Oktober in St. Petersburg und Moskau bei Ausstellungen mit dabei sein würde. Das
hätte einige, vielleicht sogar die meisten meiner großen Quilts, die ich bei
der ersten Besprechung für die Fagus-Werke als ‚Bank’ im Hintergrund gezählt
hatte, blockiert – wodurch der Druck für Fagus natürlich deutlich vergrößert
wurde. Um Weihnachten herum wurden allerdings meine Bauchschmerzen wegen der
Russland-Geschichte immer größer, und obwohl die Organisatoren den Termin
teilweise nach meinen Wünschen ausgerichtet hatten, habe ich dann Anfang des
Jahres meine Zusage für eine Teilnahme wieder zurückgezogen. Mittlerweile gibt
mir die politische Lage auch noch recht – und meine Erleichterung darüber, in
der letzten Minute die Reißleine gezogen zu haben, ist kaum zu beschreiben.
Zwar denke ich, dass der russische ‚Präsident’ mit Quiltfestivals in dem Land
nicht wirklich viel zu tun hat. Aber ich möchte nicht in ein Land reisen, das sich
so aufführt, wie die Russen es gerade auf der Krim tun. Solange sich dort die
Machtverhältnisse nicht anders gestalten, bringen mich keine zehn Pferde nach
Russland!
Nach dieser Absage war der Druck wieder etwas verringert,
aber irgendwie stellte sich nicht wirklich ein Gefühl ein, bei der Vorbereitung
Fortschritte zu machen. Obwohl ich doch die ganze Zeit gearbeitet habe, immer
mit dem Blick auf das Fagus-Werk, und das Gefühl hatte, die interessanten und
mir wichtigen Wettbewerbe nicht mit ausreichender Ruhe und Sorgfalt angehen zu
können, weil ich immer nur mit Fagus zugange war. Also habe ich mich
schließlich nochmal hingesetzt und mir genauer angeschaut, was ich alles schon
fertig habe.
Und siehe da – von den von mir zu bespielenden Flächen sind
tatsächlich schon einige gut abgedeckt. Aber natürlich kann kein Gefühl des
Erfolges aufkommen, wenn ich mir zweimal gönne, drei für meine Verhältnisse kleinere Quilts für eine große
Wand zusammenzufassen. Sechs Quilts füllen zwei Wände, kein Wunder, dass ich
das Gefühl habe, auf der Stelle zu treten! Nach dieser Erkenntnis erlaube mir nun also, einen
großen, aber schon älteren Quilt, aus der Serie Metamorphosen, in die Planung
als einen der großen Quilts mit einzubeziehen, weil ich ihn immer noch sehr
schön finde und er noch nicht wirklich viel gezeigt worden ist. Auch wenn er
nicht wirklich unter das Thema „Inspiration Bauhaus“ fällt.
Seitdem bin ich wieder etwas entspannter. Ich habe
angefangen, einen 40 x 80 großen Quilt zu machen, der aus den Resten von Shapes
14 entsteht und, im Gegensatz zu diesem, den Größenvorschriften der Gruppe
entspricht. Dies sind erste Überlegungen, aber mittlerweile sind die Kreise bereits auf einen mit Vliesofix ausgestatteten Trägerstoff gewandert.
Eins nach dem anderen arbeite ich meine Bindings für Shapes 11, 12,
13 ab.
Ich kann mir nun Gedanken darüber machen, wie ich meine Idee
für den Wettbewerb im Carrefour verwirklichen kann, bin weiter auf der Suche
nach Material für meine Einreichung für SAQAs „Wide Horizons IV“, auch wenn ich da
etwas einreichen könnte, was schon einmal gezeigt wurde. Und vielleicht schaffe
ich es ja doch noch, auch für Quilt National mit einer interessanten Arbeit fertig
zu werden.
Und ich habe für die "Allgäuer Nadelstiche" eine Anleitung geschrieben, für den Quilt, den ich dort vor Ort am großen Quiltständer quilten werde. Das mache ich mit Hintergedanken - erstens erhoffe ich mir dadurch Publikumsaufmerksamkeit. Und zweitens habe ich auf die Art jedenfalls etwas zu tun, sollten die Besucherstürme etwas magerer ausfallen, beziehungsweise für die Abendstunden. Am Samstag soll es bis 20 Uhr gehen - ob da nach 18 Uhr überhaupt noch jemand außer den Standbetreibern in der Halle sein wird?
Donnerstag, 13. März 2014
Dreizehn Thirteens
Im vor-vergangenen Jahr erschien für längere Zeit das letzte
Datum auf dem Kalender, an dem Tag, Monat und Jahreszahl dieselbe Ziffer
nennen: 12.12.12.
Auf verschiedenen Blogs erschienen zwölf Fotos von zwölf
Dingen, und so auch auf Kathy Loomis’ Blog. Ich kenne Kathy seit meinem Aufenthalt auf Nancy Crows Farm,
wo wir an benachbarten Tischen arbeiteten und uns allmählich anfreundeten. Über
unser gemeinsames Daily Mail Fotoprojekt von 2010/11 haben wir beide, Kathy
hier und ich hier, auf unseren Blogs berichtet. Dieses Projekt
hat die vorher lockere Bekanntschaft auf eine interessante neue Ebene gebracht,
und wir sind meines Erachtens ein gutes Beispiel dafür, dass man sich auch über
das Internet sehr gut näher kennenlernen kann. Eine gemeinsame Woche am Strand
in North Carolina hat auch noch weiter dazu beigetragen. Deshalb fühle ich mich
auch so sicher, dass ich auf Kathys Blog Kommentare mit gewissem ironischen
Unterton hinterlassen kann. Als Kathys Blog-Post über die zwölf Zwölfer
erschien, habe ich mit (gemeint) spöttischem Unterton etwas über dreizehn und
das kommende Jahr Dreizehn geschrieben, und gedacht, damit hätte ich sie ein
kleines bisschen getriezt, ohne böse Absicht. Was macht Kathy? Greift die
Neckerei auf, dreht sie um, und verwandelt sie in einen Vorschlag für ein
weiteres Projekt: dreizehn Mal (alle vier Wochen am Dienstag) würden wir uns im
Jahr 2013 dreizehn Fotos von dreizehn Dingen schicken. Ganz schnell verwandelte
sich das ‚Schicken’ in einen privaten Blog, auf den wir beide unsere Fotos
hochgeladen haben.
Nun ist es gar nicht sooo einfach, dreizehn Dinge (einer
Art) zu finden, die in ein Bild passen. (Wer das nicht glaubt, kann es gerne selbst
einmal versuchen!) Deshalb gab es die Ausnahmeregel, dass pro Termin eines der
dreizehn Bilder durch eine „Serie“ ersetzt werden düfte. Unser Denken ist stark
auf 10er-Gruppierungen ausgerichtet, oder orientiert sich an dem Dutzend. Schon
die Menge „dreizehn Dinge“ zu erkennen ist nicht so leicht, das Auge muss sich
erst dran gewöhnen. Zehn lässt sich noch ungefähr schätzen, aber ob es nun
dreizehn oder fünfzehn sind, ist für das Auge viel schwieriger zu erfassen. Ich
war also das ganze Jahr 2013 ständig dabei, abzuzählen, ob es jetzt dreizehn
sein könnten, oder vielleicht doch nicht so viele, oder mehr...? Mein Mann und
mein Sohn fanden es mal wieder völlig plemplem, was ich da machte, konnten aber
nicht umhin, hin und wieder einen Hinweis zu geben, wenn ich mal eine
Gelegenheit nicht wahrgenommen hatte.
Hier hat Kathy nun auf die Freischaltung hingewiesen und hier ist der direkte Link zum Blog „Dreizehn Thirteens“. Ich wollte noch bis zu diesem 13. des Monats warten, nur so.
Und hier ein wenig Bonus – erstens hatte ich doch immer
mehr Fotos von Dreizehnergruppen, als ich für meine Posts benötigte, und
außerdem ist es nach einem Jahr auch nicht einfach, solch eine eingeübte
Gewohnheit so schnell wieder abzulegen. Die letzten zwei Fotos sind erst nach
Abschluss des Projektes, im Jahr 2014 entstanden.
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13 mal dreizehn Stecknadeln |
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13 Elefanten-Figürchen |
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13 Fläschchen |
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13 Bierfilze |
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13 entblößte Innenleben von Toilettenpapierrollen |
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13 Aschenbecher, die auf den Sommer warten |
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13 Flaschenböden, die zu Kunst verwandelt wurden |
Dienstag, 11. März 2014
Hundertwasser in Bayern
In der vergangenen Woche hatten wir Besuch von Regine, und
das war ein guter Anlass, einen Besuch in Abensberg beim Turm der Kuchelbauer
Brauerei zu planen, den ich seit längerem schon gerne mal sehen wollte. Das
Besondere an diesem Turm ist die Tatsache, dass er ursprünglich noch von
Friedensreich Hundertwasser geplant wurde. kurz
bevor dieser verstarb. Allerdings durfte die ursprünglich anvisierte Höhe von
70m nach Einspruch des Denkmalschutzamtes oder irgendwelcher Bürokraten in der
bayerischen Gebäudegenehmigungsabteilung so nicht gebaut werden, und nach
jahrelangem Gezerre und Getue wurde schließlich eine verkleinerte Version
verwirklicht – nur noch 35 m hoch.
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Auch in verkleinerter Fassung schon von weitem sichtbar: der Kuchelbauer Turm. |
Ich erinnere mich noch gut an die regelmäßig
wiederkehrenden Zeitungsmeldungen über die neuesten Entwicklungen im
Abensberger Turmstreit, Einsprüche von Behördenseiten, erneute Bauanträge etc.
Bis dann endlich mal die Meldung kam „wird in verkleinerter Fassung gebaut“.
Die ganze Brauerei wird nun allmählich dem
Hundertwasser-Stil angeglichen,
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Der Bier-Pfad, der sich durch das gesamte Brauerei-Gebäude zieht. |
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Künstlerische Interpretation des Gärungsprozesses, im Stil von Hundertwasser |
Die Besichtigung des Turmes ist nur in Kombination mit einer
Führung durch die Brauerei zu buchen, und ich empfehle, eine Chef-Führung zu
buchen. Das Erlebnis ist dann mit der Person verknüpft, die diese vielen Jahre
darum gekämpft hat, diese Idee durchzuboxen und zu verwirklichen.
Nebenbei
erklärt er auch noch das Rätsel des berühmtesten Gemäldes der Welt, des
‚Letzten Abendmahles’ von Leonardo da Vinci.
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Replikation des Letzten Abendmahles in Originalgröße, in den Kellern der Brauerei |
Das Rätsel hat er viel besser und
überzeugender gelöst, als der amerikanische Bestsellerautor mit seinem
simplen Spannungsthriller. Sowohl über den Turm als auch über die Bilderrätsel
gibt es Bücher zu kaufen. (Wenn man wirklich etwas über das Bierbrauen erfahren
will, ist aber sicherlich eine andere Brauerei vorzuziehen. Hier kann ich
leider aufgrund mangelnder Erfahrung keinerlei Empfehlungen aussprechen.)
Natürlich ist das alles ein Vermarktungstrick allererster
Güte – denn obwohl Abensberg auf ersten Eindruck hin ein ganz nettes Städtchen
ist, in dem man vermutlich ganz gut leben kann, käme sicherlich kein
amerikanischer Tourist auf die Idee, gerade hier vorbeizuschauen.
Mit dem Turm sieht das – zumindest nach der Größe der Parkwiese zu schließen, neben der praktischerweise auch gleich ein Kuchelbauer-Biergarten liegt (Anfang März war der nun allerdings noch nicht geöffnet!) – offenbar schon anders aus. Der Vermarktungstrick ist gelungen – dafür gebührt dem Geschäftsführer der Brauerei hohe Anerkennung. Demnächst soll auch noch ein „Kunst-Haus“ eröffnet werden, in dem dann eine Dauerausstellung mit Druckgrafik und anderen Werken von Hundertwasser zugänglich sein wird.
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Platz vor dem Rathaus, die Faschingsrequisiten werden gerade noch aufgeräumt |
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Anfang März schon ein Storchenpaar auf dem Dach. |
Mit dem Turm sieht das – zumindest nach der Größe der Parkwiese zu schließen, neben der praktischerweise auch gleich ein Kuchelbauer-Biergarten liegt (Anfang März war der nun allerdings noch nicht geöffnet!) – offenbar schon anders aus. Der Vermarktungstrick ist gelungen – dafür gebührt dem Geschäftsführer der Brauerei hohe Anerkennung. Demnächst soll auch noch ein „Kunst-Haus“ eröffnet werden, in dem dann eine Dauerausstellung mit Druckgrafik und anderen Werken von Hundertwasser zugänglich sein wird.
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Noch im Bau: das Kunst-Haus im Stile Hundertwassers, das demnächst eine Dauerausstellung beherbergen soll. |
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