Vor einigen Tagen wurde es mir einfach zu blöde, in der
Vorbereitung auf die Ausstellung in den Fagus-Werken im Oktober immer das
Gefühl zu haben, weit hinten dran zu sein, unter Zeitdruck zu stehen, nicht
wirklich vorwärts zu kommen. Zwar hatte ich mal eine Liste angefangen, mit der
ich mir einen Überblick verschaffen wollte, wieviele der nötigen Quilts ich
schon fertig habe. Aber wenn so eine Liste nicht gewissenhaft geführt wird,
kann sie auch ihren Zweck, einen Überblick zu verschaffen, nicht wirklich
erfüllen. Zwischendurch war dann eine Phase, in der es so aussah, als ob ich im
Oktober in St. Petersburg und Moskau bei Ausstellungen mit dabei sein würde. Das
hätte einige, vielleicht sogar die meisten meiner großen Quilts, die ich bei
der ersten Besprechung für die Fagus-Werke als ‚Bank’ im Hintergrund gezählt
hatte, blockiert – wodurch der Druck für Fagus natürlich deutlich vergrößert
wurde. Um Weihnachten herum wurden allerdings meine Bauchschmerzen wegen der
Russland-Geschichte immer größer, und obwohl die Organisatoren den Termin
teilweise nach meinen Wünschen ausgerichtet hatten, habe ich dann Anfang des
Jahres meine Zusage für eine Teilnahme wieder zurückgezogen. Mittlerweile gibt
mir die politische Lage auch noch recht – und meine Erleichterung darüber, in
der letzten Minute die Reißleine gezogen zu haben, ist kaum zu beschreiben.
Zwar denke ich, dass der russische ‚Präsident’ mit Quiltfestivals in dem Land
nicht wirklich viel zu tun hat. Aber ich möchte nicht in ein Land reisen, das sich
so aufführt, wie die Russen es gerade auf der Krim tun. Solange sich dort die
Machtverhältnisse nicht anders gestalten, bringen mich keine zehn Pferde nach
Russland!
Nach dieser Absage war der Druck wieder etwas verringert,
aber irgendwie stellte sich nicht wirklich ein Gefühl ein, bei der Vorbereitung
Fortschritte zu machen. Obwohl ich doch die ganze Zeit gearbeitet habe, immer
mit dem Blick auf das Fagus-Werk, und das Gefühl hatte, die interessanten und
mir wichtigen Wettbewerbe nicht mit ausreichender Ruhe und Sorgfalt angehen zu
können, weil ich immer nur mit Fagus zugange war. Also habe ich mich
schließlich nochmal hingesetzt und mir genauer angeschaut, was ich alles schon
fertig habe.
Und siehe da – von den von mir zu bespielenden Flächen sind
tatsächlich schon einige gut abgedeckt. Aber natürlich kann kein Gefühl des
Erfolges aufkommen, wenn ich mir zweimal gönne, drei für meine Verhältnisse kleinere Quilts für eine große
Wand zusammenzufassen. Sechs Quilts füllen zwei Wände, kein Wunder, dass ich
das Gefühl habe, auf der Stelle zu treten! Nach dieser Erkenntnis erlaube mir nun also, einen
großen, aber schon älteren Quilt, aus der Serie Metamorphosen, in die Planung
als einen der großen Quilts mit einzubeziehen, weil ich ihn immer noch sehr
schön finde und er noch nicht wirklich viel gezeigt worden ist. Auch wenn er
nicht wirklich unter das Thema „Inspiration Bauhaus“ fällt.
Seitdem bin ich wieder etwas entspannter. Ich habe
angefangen, einen 40 x 80 großen Quilt zu machen, der aus den Resten von Shapes
14 entsteht und, im Gegensatz zu diesem, den Größenvorschriften der Gruppe
entspricht. Dies sind erste Überlegungen, aber mittlerweile sind die Kreise bereits auf einen mit Vliesofix ausgestatteten Trägerstoff gewandert.
Eins nach dem anderen arbeite ich meine Bindings für Shapes 11, 12,
13 ab.
Ich kann mir nun Gedanken darüber machen, wie ich meine Idee
für den Wettbewerb im Carrefour verwirklichen kann, bin weiter auf der Suche
nach Material für meine Einreichung für SAQAs „Wide Horizons IV“, auch wenn ich da
etwas einreichen könnte, was schon einmal gezeigt wurde. Und vielleicht schaffe
ich es ja doch noch, auch für Quilt National mit einer interessanten Arbeit fertig
zu werden.
Und ich habe für die "Allgäuer Nadelstiche" eine Anleitung geschrieben, für den Quilt, den ich dort vor Ort am großen Quiltständer quilten werde. Das mache ich mit Hintergedanken - erstens erhoffe ich mir dadurch Publikumsaufmerksamkeit. Und zweitens habe ich auf die Art jedenfalls etwas zu tun, sollten die Besucherstürme etwas magerer ausfallen, beziehungsweise für die Abendstunden. Am Samstag soll es bis 20 Uhr gehen - ob da nach 18 Uhr überhaupt noch jemand außer den Standbetreibern in der Halle sein wird?
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