Mittwoch, 22. April 2015

"Fine Line Piecing"-Workshop mit Kathy Loomis

In den letzten Monaten hat sich mein Leben verändert. Ende Januar hat sich endlich bei uns in der Stadt eine Gruppe von Freiwilligen zusammengefunden, die sich um Belange von den bei uns in sogenannten ‚dezentralen Unterkünften’ untergebrachten Asylbewerbern kümmern möchten. Mir war klar, dass das ein zeitaufwändiges Engagement sein würde. WIE zeitaufwändig, das war mir im gesamten Ausmaß vielleicht nicht wirklich klar. Und es war ja nicht so, dass ich vorher vor lauter Langeweile Däumchen gedreht hätte.
Seitdem ist vieles anders. Ich gebe mehreren Asylanten Deutschunterricht, ich besorge ihnen Krankenscheine, gehe teilweise mit ihnen zum Arzt, und bin überhaupt dabei, viel über die Asylproblematik in Deutschland zu lernen. Ausreisepflicht oder Aufenthaltsgestattung...
Wenn dann am Wochenende so knapp 1000 Menschen im Mittelmeer ertrinken, wird mir ganz anders. Und wenn ich dann zwei Tage später eine Anzeige für Kreuzfahrten im Mittelmeer sehe, erst recht.


Nichtdestotrotz versuche ich, dafür zu sorgen, dass trotzdem immer wieder wenigstens ein bisschen Zeit bleibt für die Nähmaschine. 
Nach der Rückkehr aus Prag fand hier erstmal der Kurs von Kathy Loomis, „Fine Line Piecing“ statt. Entstanden aus einer spielerischen Überlegung im vergangenen Juli, ob es wohl möglich sein würde, für Kathy hier einen Workshop zu organisieren. (Kommt jemand hier ins Niederbayerische?) Erst einmal wurden die Überlegungen wieder auf Eis gelegt, weil es nicht sicher war, ob wir um die Zeit des Prag-Festivals herum, zu dem Kathy kommen wollte, tatsächlich noch hier wohnen würden. Als feststand, dass wir nicht umziehen würden, haben mich vor allem zwei Gespräche mit Bekannten Anfang November überzeugt, dass es auf jeden Fall den Versuch wert sei, und dann ging alles sehr schnell. Die erste Mail ging an die Quilterinnen, die ich im Adressbuch gespeichert habe – und ein paar Tage später wollte ich dann eine Ankündigung auf dem Blog und bei facebook machen. Dazu kam es aber gar nicht mehr, denn innerhalb von weniger als fünf Tagen waren alle Plätze gefüllt. Die erste Anmeldung war innerhalb von wenigen Stunden nach Versenden der ersten Mail eingegangen.
Und es war ein Wagnis, das sich gelohnt hat. 




Die meisten Teilnehmerinnen konnten genug Englisch, dass meine Übersetzertätigkeit nicht in vollem Umfang benötigt wurde, so bin ich ‚nebenbei’ auch ein bisschen zum Nähen gekommen.

Erste Übung, soweit, so gut - vielleicht ein Einstieg zur Fortsetzung? Mal sehen...

Streifen, diagonal

Ob das alles noch zusammenwächst?


Und: wir haben Blut geleckt. Auch wenn ich nicht in die regelmäßige Organisation/Veranstaltung von Kursen einsteigen will, weil dazu keine ausreichenden Raum-Verhältnisse bestehen, so könnte es doch sein, dass gerade mit Kathy als Leiterin des Kurses nochmal was ansteht... 


Allerdings bestimmt nicht mehr dieses Jahr.

4 Kommentare:

  1. Super, würde mich auch sehr interessieren.

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    1. Hallo Heide - das nächste Mal wird so ein Workshop sicherlich auch hier auf dem Blog angekündigt. Reinschauen lohnt also immer - allerdings wird es, wie gesagt, noch ein kleines bisschen dauern!

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  2. Wenn ich es mir einrichten kann, wäre ich gerne das nächste Mal auch wieder mit von der Partie.

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