Durch meine zeitweilige Mitgliedschaft bei den Freisinger
Schnipsis bin ich auch zur Teilnahme an der nächstes Jahr in Genf
stattfindenden Ausstellung „Strahlung/Radiation“ eingeladen worden. Die wird
anschließend auch in Ste. Marie-aux-Mines und im April 2015 in Prag gezeigt.
Als das Gespräch bei den Gruppenrunden darauf kam, dachte
ich zuerst, dass mich das Thema überhaupt nicht anspricht, und habe es lange
erstmal verdrängt. Irgendwann fiel mir aber bei einem meiner schneegefärbten
Stoffe das Stichwort ‚Kosmische Strahlung’ ein, und da dachte ich, ich hätte
mein Thema für die Ausstellung gefunden. Bei näherem Nachdenken stellt sich
zwar schnell heraus, dass ich eigentlich keine Peilung hatte, wie ich kosmische
Strahlung nun darstellen wollte, und auch die Suche nach Bildern im Internet
brachte mich nicht wirklich weiter. Zwar gibt es haufenweise schöne
Weltallbilder zu sehen.
Aber will ich das in einen Quilt verwandeln? Zeitweise hatte
ich dann überlegt, meine Teilnahme wieder abzusagen.
Aber im Herbst bin ich beim Buchstand in Ste.
Marie-aux-Mines von diesem Buch regelrecht ‚angesprungen’ worden.
Mit Text auf Quilts hatte ich in letzter Zeit ja schon ein
paar Mal experimentiert: mein Beitrag zur SAQA-Ausstellung "text messages", o(rounD)moon, ist ein Beispiel, und auch mein
Jury-Beitrag When I do count the clock zum Wettbewerb in Ste. Marie-aux-Mines
basiert auf Text.
Sara Impeys Arbeiten hatte ich schon in mehreren
Ausstellungen gesehen, und war jedes Mal tief beeindruckt. Deshalb war es auch
überhaupt keine Frage, dass ich dieses Buch sofort kaufen musste (trotz des
nicht gerade niedrigen Preises, wohl basierend auf der Tatsache, dass es einen
festen Einband hat?).
In den diversen Katalogen der Gruppe Quiltart ist Sara Impey natürlich auch vertreten.
Das Buch habe ich sofort gründlich studiert. Und dann
gedacht, ich probiere einfach mal ein bisschen diese Technik aus, und dazu
bietet sich der Quilt für die Strahlenausstellung an. Der Stoff für die
Kosmische Strahlung ist mit drin, links ‚oben’, abgesetzt gegen Rot und Silber.
Das Raster war schnell genäht – der Text, ein modifizierter Lexikontext über
‚Ultraviolett’ ausgearbeitet, und vergangene Woche habe ich mich nun endlich daran gemacht, den Text
aufzubringen.
Für die ersten fünf Buchstaben in der ersten Reihe habe ich
über eine Stunde gebraucht, aber anschließend wurde ich etwas effizienter und
geübter. Nur die erste Reihe sollte so dicht maschinengestickt werden, das
wusste ich von Anfang an, sonst hätte ich das vermutlich nach dieser ersten
Erfahrung auch noch geändert. Jedenfalls weiß ich jetzt definitiv, dass ich meine
Überlegungen, wie ich mit Text auf Quilts arbeiten werde, nicht in Richtung
„thread painting“ verfolgen werde...
Aber auch die nächsten Reihen kosten noch genug Zeit.
Zwischendurch immer wieder Fäden vernähen, erstens, um das Kuddelmuddel auf der
Rückseite halbwegs in Grenzen zu halten, und zweitens, um nicht die ganze
S----ß-Arbeit für den Schluss aufzuheben... Ich bin dran, unter dem Motto
‚mühsam nährt sich das Eichhörnchen’. Das Ergebnis wird schon gut aussehen –
aber um welchen Preis?
Vermutlich wäre es rationeller, die Buchstabenumrandungen
und die Hintergrundausfüllung in einem Arbeitsgang zu erledigen. Rein
theoretisch wären dann deutlich weniger Fäden zu vernähen. Aber da ich mich noch
nicht endgültig entschlossen habe, in welchem Muster ich die
Hintergrundausfüllung ausführen möchte, mache ich es erstmal lieber so.
Letztendlich kann es sich bei diesem Ausprobieren auch nur um ein
Zwischenstadium handeln, denn ich will nicht Sara Impeys Stil und Technik
kopieren.
Das sieht ja klasse aus - ich freu mich schon auf das fertige Ergebnis!
AntwortenLöschenIch freu mich auch schon sehr darauf, wenn das Ergebnis fertig ist!
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