Ich bin keine begeisterte Einkaufsbummlerin, und in der
letzen Zeit war ja sowieso so viel los, dass für irgendwie gar nichts Zeit
übrig war. Jetzt hatte ich aber 10 Tage ohne Kind, das im Ferienzeltlager war,
und außerdem gestern einen abendlichen Arzttermin in Landshut. Da dachte ich
mir, das wäre doch eine gute Gelegenheit, mal ein bisschen bummeln zu gehen. Einen
einzigen Punkt auf der Liste, der nötig war, sonst wollte ich einfach durch die
Stadt schlendern.
Als ich mich von meinem Mann verabschiedete, sagte der noch
großzügig „gönn’ Dir was, Du hast jetzt soviel für die Flüchtlinge getan!“ Beim
Einsteigen ins Auto staunte ich nicht schlecht, als da – das Auto war auch
offen gewesen – der Autoschlüssel meines Mannes steckte. Dass er außerdem noch
in der Zündstellung war, ließ mich gleich Böses ahnen. Klar, Batterie tot.
Immerhin war ja mein Mann zu Hause, den holte ich zum Fremdstarten, was auch
möglich war, weil ein anderes Auto nahebei zur Verfügung stand. Während er
rumwerkelte, habe ich noch ein bisschen Müll rausgetragen, Spülmaschine
ausgeräumt... Als der Motor lief, rief er „ Er braucht auch Öl! Du musst jetzt
also eine Runde fahren, und dann in Landshut bei einer Tankstelle fragen, ob
sie Dir Öl nachfüllen, ein bisschen Augenklimpern wird’s schon möglich machen.“
Darauf hatte ich aber überhaupt keine Lust.
Also bin ich zum Zug gegangen – immerhin hatte ich ja
vorgehabt, früh unterwegs zu sein. Von der Zeit zum Bummeln würde nun sicher
nicht mehr viel übrig bleiben, aber immerhin konnte ich noch einigermaßen
pünktlich zu meinem Arzttermin kommen. Der Zug fuhr wieder, kein
Schienenersatzverkehr mehr ab der halben Strecke wie während der letzten Wochen.
Während wir unterwegs waren, fing es allerdings so heftig zu regnen an, dass es
klar war, als erste würde ich einen Regenschirm kaufen müssen. Das hat auch
geklappt, denn der Bus, der vom Bahnhof in die Innenstadt fährt, hält direkt an
einem der konkursgefährdeten Kaufhäuser, und die Schirme habe ich gleich
gefunden. Noch eine Dreiviertelstunde vor dem Termin. Meine Einkaufsliste – ein
Paar Hausschuhe für den nahenden Winter – wollte ich in einem Schuhladen
erledigen, der mir gerade erst empfohlen worden war. Jedes Modell, das mir
gefiel, war allerdings entweder nicht in meiner Größe vorhanden, oder nicht in
der Farbe, die mir gefallen hätte. Da die Schuhe auch nicht billig waren,
wollte ich keinen Farbkompromiss schließen und bin unverrichteter Dinge wieder
abgezogen. Ehrlich gesagt, auch etwas genervt, weil der Verkäufer, der an dem
Tag offensichtlich noch nicht viel Kundschaft gehabt hatte, mir die Ohren ohne
Ende abgekaut hat, und das mag ich gar nicht. Der Wolle-Laden, in dem ich mir
dann wenigstens einen Ausgleich tun wollte, hatte wegen Urlaub geschlossen.
Da blieb dann nur noch der Weg in die Praxis. Als ich da
raus kam, war der Zug nach Hause zwar noch nicht weg, aber nicht mehr
erreichbar, so dass ich, um die Stunde bis zum nächsten Zug zu überbrücken,
doch in einem Buchladen gelandet bin, weil sonst kaum noch ein anderes Geschäft
auf hatte und die Innenstadt so gut wie tot war. Ich bin also mit einem neuen
Regenschirm und einem Hörbuch und zwei Büchern von meinem großartigen
Shopping-Erlebnis wiedergekehrt.... Wenigsten waren ein paar schöne Fotos möglich.
Die Hausschuhe habe ich mir dann heute hier
im Laden für orthopädische Schuhe gekauft.
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