Es ist seit einigen Jahren das erste Mal, dass ich keinen
handgebundenen Kalender von Susanne Muuss habe, die ja leider letztes Jahr
verstorben ist. Zwar habe ich einen Ersatz besorgt, der mir auf Dauer
sicherlich gute Dienste leisten wird, aber so ganz habe ich mich noch nicht
daran gewöhnt. Vielleicht auch, weil er so unauffällig schwarz ist.
Jedenfalls
habe ich dieses Jahr schon ein paar Terminprobleme gehabt, weil ich es einfach
nicht hingekriegt habe, meine Termine einzutragen, oder den Überblick zu
behalten. Oder in den Kalender zu schauen, weil ich ihn gerade mal wieder nicht
gefunden habe.
Nachdem bereits einige Wochen des Jahres ins Land gegangen
sind, wurde es nun Zeit, teilweise vage angedachte Planungen zu konkretisieren.
Vor zwei Wochen kam zum Beispiel die offizielle Einladung zum Unterrichten beim
Jahrestreffen der Israel Quilters Guild, die mir schon länger angekündigt war,
und für die ich extra einen Zeitram Ende Juni/Anfang Juli freigehalten hatte.
Dafür habe ich den Flug gebucht und bin sehr gespannt. Ich war noch nie in
Israel, und es freut mich sehr, dass ich über die Quilterszene einen Einblick
in das dortige Leben gewinnen kann, wie er vermutlich ‚normalen’ Touristen
nicht so leicht möglich sein wird.
Außerdem hat es auch geklappt, dass ich wieder zum Festival
of Quilts in Birmingham fahren werde. Auch dafür ist der Flug gebucht, und es
geht jetzt nur noch ums Hotel.
Ansonsten habe ich an diversen Verpflichtungen gearbeitet,
die ich eingegangen bin: da ich mich für die Journal Quilts der Contemporary
Quilt Group angemeldet habe, und dieses Jahr nicht schon wieder einen
Rückzieher machen will, muss ich da langsam mal zu Potte kommen.
Ich habe ihn sogar trotz der geringen Größe (8 x 10 inch,
also 20 x 25 cm) teilweise auf der Longarm gequiltet. Vielleicht ein bisschen
overkillmäßig, das kleine Ding da auzuspannen. Aber andererseits, wenn sie da
ist, gerade kein anderer Quilt drauf ist, warum auch nicht.
Der blaue Stoff ist der Rest von einem afghanischen Srück,
das dort von den Frauen in die Burkas eingenäht wird. Ich hatte Pascale
Goldenberg mal eines abgekauft, habe es gefärbt, und dann zum größten Teil in
einem Quilt für die International Threads verarbeitet, der gerade der
Fertigstellung entgegen geht. Ein kleines bisschen will ich noch von Hand
weitersticken, bevor der Rand endgültig geschlossen wird.
Noch nicht ganz fertig, aber auf dem Weg dorthin: "Thinking of Nasrin" (das ist der Name der Stickerin der Afghanistan-Quadrate) |
Dann habe ich ja den Irrsinn begangen, mich in die Truppe
der Gilde-Dear-Jane-Fanatikerinnen einzureihen, die unter gekonntem Coaching
von Bea Galler über facebook an den Blöcken für dieses Riesenteil sticheln. Ich
verwende nur eigene handgefärbte Stoffe, weil ich für mich eine deutlich andere
Farbpalette wollte, als ‚der’ Quilt aus der Vorlage. Ich bin zwar immer mal
wieder hintendran, und wenn ich aufgeholt habe, muss ich überlegen, welche der
fertigen Blöcke jetzt eigentlich noch fotografiert werden müssen, oder welche
es schon sind, deshalb bin ich vor allem auch mit dem Hochladen auf facebook
immer im Verzug. Und ob ich alle Blöcke machen werde, weiß ich noch nicht. Aber
mal sehen.
Prompt ist bei diesem Unternehmen aber auch noch ein Nebenprojekt
herausgesprungen. Ich habe es nämlich glatt fertig gebracht, mich einmal in
Bezug auf die Größe des Nine Patch zu vertun, und stand dann mit einem zu klein
geratenen Nine Patch da. Der mir aber von der Größe her sehr gut gefiel.
1-inch-Streifenbreite ist einfach eine schöne Größe! Also habe ich angefangen,
aus rumliegenden Resten weitere Nine-patches in der Größe zu nähen. Ideal für
den Zustand des therapeutischen Nähens, den ich in den letzten Wochen
durchlaufen habe. Jetzt ist schon ein beachtlicher Stapel zusammengekommen.
Resteverwertung total! |
Genau das Richtige, um es am Wochenende an den Petersberg
mitzunehmen, wo ich einmal „Patchwork der Amischen“ unterrichte. Irgendwann
werde auch ich, wenn die Kursteilnehmerinnen in Gang gekommen sind, ein
bisschen zum Nähen kommen, und dann ist so etwas genau das Richtige!
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