Sonntag, 18. März 2018

Nochmal Schnee...

Heute früh dachte ich, mich laust der Affe, als ich noch im Bett liegend hörte, wie der Schneepflug durch die Straßen fuhr. Noch vor einem Jahr wäre ich hektisch aufgesprungen, um zum Schneefärben alles vorzubereiten, diesmal war es trotzdem ein relativ entspannter Sonntagvormittag, trotz all der Hektik, die sonst so hier stattfindet. Irgendwann werde ich bestimmt auch mal wieder Schneefärben, aber dass es heute nicht nötig war, tat auch gut. Der Blick aus dem Fenster dann bestätigte das Unerhörte Gehörte:

Nochmal Heizung anstellen, und das Vogelhaus muss auch wieder
befüllt werden...

Seit drei Tagen machen Kathleen Loomis und ich einen 'virtual retreat'. Wie schon öfter haben wir ein persönliches Daily Art Project laufen, in dessen Verlauf wir darauf kamen, wie wichtig es doch wäre, eine schöne Auszeit zu haben, am besten natürlich gemeinsam. Da das wegen der geographischen Distanz zur Zeit einfach nicht realisierbar ist, haben wir uns darauf geeinigt, eine Woche lang beide noch bewusster Zeit für das Nähen und Arbeiten im Studio zu reservieren. Ein 'virtual retreat', so haben wir es genannt, nicht zu verwechseln mit einem 'retreat from virtual', also keine Internetabstinenz, die wäre unserer Kommunikation ja sehr abträglich. Die ersten Tage hatten wir sogar festgelegt, was thematisch dran war.

Erster Tag: Aufräumen, um überhaupt Arbeiten zu können... Mein schwacher Punkt, aber, ich bin sicher, wesentlich mit dafür verantwortlich, dass es in letzter Zeit so schwierig gewesen ist, kreativ zu sein. Wenn der Arbeitstisch so aussieht


brauche ich mich ja auch nicht zu wundern. Und diese Stapel häufen sich schon länger. Einer rührt her vom Baby Jane Projekt, mit dem ich mich selbst teste. (Aufmerksamen Leserinnen des Magazins der Gilde wird nicht entgangen sein, dass in der in der vergangenen Woche verschickten Ausgabe keine neue Folge über das Projekt steht... aber das ist eine andere Geschichte.) Und so wuchs in den Vorlaufs-Tagen dieses virtual retreats die Überzeugung, dass dieses Projekt zum Abschluss gebracht werden müsste. Habe ich auch auf eine gewisse Art geschafft, und darüber wird dann im nächsten Heft wieder etwas zu lesen sein. Jedenfalls war es dann so weit, dass ich den Stapel mit den Resten, die für Baby Jane reserviert waren und immer da irgenwo rumlagen, aufräumen konnte, und zwar nicht mal alles einfach in eine der vorsichtshalber bereitgestellten Plastikkisten.

Eine Selbstbetrüger-Methode, die ich schon öfter angewendet habe,
wenn es um Aufräumnöte geht, und von der ich weiß, dass sie nicht
besonders gut funktioniert, weil danach nicht aufgeräumt oder sortiert ist,
sondern das Chaos nur verlagert wurde. Aber manchmal ist das Ziel einer
freigeräumten Fläche höher einzuschätzen als die Folgeschäden der dann
irgendwo rumstehenden Kisten, die doch noch irgendwann mal sortiert
werden müssten und bis dahin das Gewissen belasten...
 

Was für ein tolles Gefühl, als das Fenster, das neben meinem Arbeitstisch ist, mal wieder aufgemacht werden konnte, ohne vorher Umschichtungsmaßnahmen zu unternehmen, und hier handelt es sich erst noch um ein Zwischenstadium...


Das Endergebnis sah dann so aus, und damit konnte ich dann schon etwas anfangen.


Nächste Woche habe ich keinen Unterricht, weil die Klasse ihr Theaterprojekt macht, und so wird hoffentlich viel Zeit in diesem Raum verbracht werden können, bevor ich dann am Donnerstag zur h & h in Köln fahren werde.

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