Dienstag, 21. Juni 2016

Fertig(machen)

Gestern war mein (vorerst?) letzter Tag als Lehrerin für die Flüchtlinge. Um mal einen Einblick zu vermitteln, unter welch ungünstigen "äußeren" Bedingungen dieser Kurs stattfindet, zeige ich hier mal ein Foto des 'Unterrichtsraumes' - eigentlich ist es der Speisesaal der Behörde, in die dieser Kurs ausgelagert wurde. Viel zu groß, akustisch eine Katastrophe, der Boden mit den Fliesen verursacht einen Lärmpegel bei jedem Stühlerücken, dass einem abends der Kopf platzen will, keine Tafel oder gar andere, modernere Projektionsmöglichkeiten, also immer auf einem Flip-Chart anschreiben...


Trotz all dieser Widrigkeiten hat es mir aber sehr großen Spaß gemacht, mit diesen Leuten zusammen zu arbeiten. Es war eine vom unterschiedlichen Sprachlevel her zwar sehr schwierig unter einen Hut zu bringende, aber sehr nette und aufgeschlossene Gruppe, die ich schnell ins Herz geschlossen habe. Und es hat mir sehr gut getan, als ich merkte, wie enttäuscht sie waren, dass ich (eigentlich) keine weiteren ihrer Unterrichtstage übernehmen werde, weil nun die eingeteilte Lehrkraft voll zur Verfügung stehen soll. (Heute wurde zwar schon wieder angefragt, ob ich für einen Krankheitsfall ein springen könnte, aber ich habe gesagt, dass ich erst nach Israel wieder zur Verfügung stehen kann.) Und es hat mir auch gut getan, bei allem Elan und Einsatz für Flüchtlinge, dafür auch mal bezahlt zu werden. Selbst wenn mein Mann unkt, dass der Großteil der Honorarsumme für den Extraposten beim Steuerberater draufgehen wird und dann ja auch noch Steuern drauf gezahlt werden müssen.

Am Sonntag hatte ich einen Auftragsquilt von der Longarm genommen und den nächsten aufgespannt, der hoffentlich  morgen oder übermorgen fertig wird.

Ich hätte ja zu gerne beim Quilten mit den blumigen Mustern
der Stoffe 'gespielt', aber die Auftraggeberin hatte genaue
Vorstellungen davon, was sie als Quiltmuster haben wollte, so
dass mir keine Freiheiten blieben...

Heute habe ich die letzten Stiche am Wettbewerbsbeitrag für das Elsass getätigt - es war gar nicht mehr so viel zu tun, wie ich dachte - und morgen kommt der Tunnel dran. Außerdem fiel es mir gerade noch rechtzeitig ein, ein paar Unterrichtsutensilien für den Kurs in Israel zu bestellen.

Und jetzt werde ich  mich mit meinem Strickzeug für den Knit-along zum männlichen Teil der Familie vor das gerade laufende Fußballspiel setzen.



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