Dabei ist es bis heute geblieben - frische Erdbeeren, saisongerecht gewachsen, sind mein absolutes Lieblingsobst. Und dafür war ich in Karlsruhe dann sogar mal inkonsequent in meinem Anti-Plastik-Feldzug, um mir die Standtage an der Nadelwelt zu verschönern.
Jetzt hoffe ich schon, dass das Wetter endlich mal stabiler bleibt und von der Erdbeersaison auch noch wirklich etwas übrig bleibt.
Sonst gab es auf der Nadelwelt sehr schöne Ausstellungen zu bewundern, aber da ich alleine am Stand war und nur unter verschärften Bedingungen mal schnell 'für kleine Mädchen' verschwinden konnte, habe ich mich nicht wirklich umsehen können.
Nur mein einziges Exponat außerhalb meines Standes möchte ich niemandem vorenthalten, vor allem, weil es in vollkommen anonymem Zustand gezeigt wurde. Ich bin nämlich auch Mitglied in der Handspinngilde e.V., die immer mit einer Präsentation vertreten ist. Diesmal mit dem Schäferwagen, und nebendran eine Decke, die aus handgearbeiteten Quadraten einiger Mitglieder zusammengefügt worden ist. An dem Aufruf hatte ich mich damals beteiligt, und mein Quadrat war ganz eindeutig zu erkennen - ich hatte nämlich damals ein paar Maschen zuviel angeschlagen, das nach ein paar Reihen gemerkt, und durch einen Trick die vorgeschriebene Größe des Quadrates doch noch eingehalten:
Der Schägerwagen der Handspinngilde e.V., links die besagte Decke. |
Die Decke in Frontalansicht, mein weißes Quadrat in der dritten Reihe von oben, Mitte. |
Und hier in Großansicht - links oben ein kleiner Knopf, der den überstehenden Zipfel festhält. |
Jetzt habe ich also auch noch einmal angefangen, einen Schal nach 'meinem' Muster zu stricken, da ja beide Prototypen verschenkt werden.
Grauer Rand, aber das Tuch selbst wird in naturweiß gestrickt. |
Ansonsten war es nicht nur in der Familie, sondern auch außerhalb eine sehr volle Woche - ich habe dreimal vormittags je fünf Stunden Deutschunterricht für Flüchtlinge gegeben, was eine sehr interessante Erfahrung war. Die ersten beiden Tage in der letzten Woche waren eher sehr anstrengend und frustrierend gewesen. Denn der Kurs, der eigentlich als eine 'Kenntniserfassungsmaßnahme zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt' geplant war, also kein wirklicher Deutschkurs sein soll, ist vom Jobcenter wahllos mit völlig ungeeigneten Leuten gefüllt worden. Von den ca. 25 Teilnehmern sind höchstens fünf so weit, dass ihnen ein solcher Kurs, der Bewerbungsverhalten trainieren, Praktikums- und Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten ermitteln soll, wirklich hilft. Die anderen brauchen erstmal ausschließlich Deutschstunden, weil sie einfach noch nicht viel oder sogar gar kein Deutsch können. Den Frust über diese Zuteilung haben sie in den ersten Tagen natürlich bei mir abgeladen - von den Organisatoren war nämlich, weil wir wegen der Kurzfristigkeit in einem anderen städtischen Gebäude in einem völlig ungeeigneten Raum untergebracht sind, niemand erreichbar oder anwesend. Und ich als Anfängerin bei diesem Anbieter... nun gut, ich habe dann doch einfach Deutschgrammatik unterrichtet, was aber wiederum diejenigen, die den Kurs in seiner ursprünglichen Konzeption gebrauchen könnten, genervt hat...
Diese Woche hatte es sich schon ein wenig beruhigt, wir haben Deutsch gemacht, sie sind mit mir sehr zufrieden, und wir haben bei aller Grammatikarbeit auch viel Spaß miteinander, weil es insgesamt eine nette und interessierte und hochmotivierte Gruppe ist. Als ich nun heute angekündigt habe, dass ich am Montag zum letzten Mal kommen werde, waren sie richtig traurig. Das hat mir natürlich gut getan. Wie es nun insgesamt mit dem Unterrichten dort weitergehen wird, weiß ich noch nicht.
Als nächstes steht ja auch in 10 Tagen meine Reise nach Israel zur israelischen Quiltgilde an. Ich muss nur noch mein Flugticket finden... vielleicht hilft eine Dosis Erdbeeren bei der Motivation, endlich den Schreibtisch aufzuräumen, denn irgendwo in den Stapeln MUSS es stecken!
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