In der vergangenen Woche war ich auf einem Kurztrip beim
Patchworktreffen im Elsass. Das sollte man nicht tun – das als einen Kurztrip
planen, meine ich. Jedenfalls nicht, wenn man keinen Hubschrauber zur Verfügung
hat, der die Reisezeit verkürzt und einen vom Shuttle-Service unabhängig macht.
Die Zug-Geschichte erspare ich allen, nur soviel: ich hatte viel Zeit zum
Weiterarbeiten am Wohltätigkeitsschal, der schon beim fünten und letzten Muster
angekommen ist.
Die Rückfahrt war dann auch völlig problemlos... Und über den
Shuttle-Service im Tal selbst kann ich dieses Jahr eigentlich gar nichts sagen,
weil ich ihn überhaupt nicht in Anspruch genommen habe. Ich hatte so oft
Aufsicht bei der Wide Horizons Ausstellung von SAQA unternommen, hatte mehrere
Gespräschtermine für zukünftige Berichte im Gilde-Heft, in Ste. Marie-aux-Mines
selbst sind ja auch einige Ausstellungen, die erstmal abgearbeitet werden
müssen, und dann noch das SAQA-Meeting – ich bin überhaupt nicht dazu gekommen,
in die anderen Dörfer zu fahren und mich dort umzusehen! Was ich bedauere, denn
da waren schon ein paar, die ich gerne hätte sehen wollen, aber wenn man
praktisch weniger als zwei ganze Tage Zeit hat, wird das schwierig. So habe ich
mir geschworen: wenn ich wieder hinfahre, dann wieder mit etwas mehr Zeit in
der Tasche!
In dieser Woche hat dann mein neuer Job angefangen: 10
Stunden Deutsch als Fremdsprache für eine Vorbereitungsklasse für Flüchtline,
die im nächsten Jahr eine Pflegefachhelferausbildung anfangen wollen.
Sie kommen aus vielen verschiedenen Ländern:
Und es sind viele – insgesamt (offiziell) 24, was eine
wirklich beachtliche Zahl ist. Das Anstrengende wird sein, die verschiedenen
Kenntnis-Stände möglichst gleich gerecht zu bedienen, denn obwohl sie alle nach
der Bewerbung ein ‚Assessment-Center’ durchgemacht haben, sind gerade die
Deutschkenntnisse noch sehr unterschiedlich. Ein paar könnten sprachlich direkt
in die Ausbildung gehen, einige müssten eigentlich noch besser erst einen
gründlichen Sprachkurs absolvieren und vielleicht im nächsten Jahr nochmal
vorbeischauen... es wird spannend, wie sich das alles einspielen wird. Für mich
konkret bedeutet es natürlich, dass ich meine Zeit deutlich besser planen muss.
Als ob ich das nicht vorher schon ziemlich genau gemacht hätte... es wird
vermutlich darauf hinauslaufen, dass das Patchworken etwas zurückstecken muss.
Trotzdem stehen jetzt gerade mehrere verschiedene Projekte
an. Eines davon müsste sein, auf der facebook-Seite der Patchworkgilde
nachzuschauen, wie mein derzeitiger Rückstand beim Baby Jane Projekt aussieht.
Vor dem Urlaub hatte ich, wie im jetzt auch gerade erschienenen Heft
angekündigt, meinen Rückstand tatsächlich so gut wie aufgeholt. Aber im Urlaub
hatte ich keine Nähmaschine oder Stoffe dabei, und prompt ist der Rückstand
schon wieder sehr groß. Mein Plan zum Aufholen: jede Woche abarbeiten, wie sie
kommt, und jede Woche wenigstens einen ausstehenden nachholen! Zu ehrgeizig?
Mein Kästchen mit Dear-Jane-Blocks, das darauf wartet, weiter gefüllt zu werden. |
In Frankreich war ja auch eine Dear-Jane-Ausstellung im
Theater. Die ich, da ich nun selbst in der Herstellung eines solchen Teils
begriffen bin, mit ganz anderen Augen angesehen habe, als ich das noch vor nur
9 Monaten getan hätte. Erstens konnte ich sagen „den Block habe ich schon
gemacht“ (oder nicht). Und ich konnte besonders gelungene Elemente mit
besonderer Wertschätzung betrachten. Mein Favorit war ganz eindeutig der aus
den Resten afrikanischer Stoffe hergestellte:
Chantal Rogers, "Ai" - der Name ihrer Freundin, die die Stoffreste aus dem Abfall von Schneidereien in Kamerun gesammelt hat. |
Und dann noch dieser, der durch die Farbwahl das Muster so weit
reduziert wird, dass er als Dear Jane gar nicht mehr erkennbar ist.
So meisterlich wird meiner nicht. Das wird einfach nur ein
Restequilt ohne großartige Planung. Hoffentlich sieht er am Schluss wenigstens
einigermaßen akzeptabel aus...
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