Vor einer Woche wurde die Ausstellung „Stoff zum Nachdenken“
in Nürnberg eröffnet, die noch bis Ende September in der Ehrenhalle des
Rathauses zu sehen ist.
In den Grußworten zur Eröffnung der Ausstellung kamen
etliche Punkte zur Sprache, die weiter zum Nachdenken anregten, unter anderem
der Satz „Brauchen wir, was wir haben? Und haben wir, was wir brauchen?“
Das
Thema beschäftigt mich ja immer wieder, und ist nie befriedigend oder
abschließend behandelt. Einerseits betrifft es natürlich die ca. 40 Kisten Stoff,
die ich in meinem Arbeitszimmer stapele, und die ich im ganzen Leben nicht mehr
werde verarbeiten können (und da sind die Kisten, mit der Meterware, mit denen
ich auf Märkte fahre, noch nicht mitgezählt...).
Andererseits aber auch immer wieder Gegenstände des Alltags,
die sich so ansammeln. Als ich aus Israel zurückkam, gingen am folgenden Tag
sowohl mein in die Ehe mitgebrachtes Handrührgerät als auch der Stabrührer, den
mein Mann in die Ehe mitgebracht hatte, noch von seiner Großmutter her, in die
ewigen Jagdgründe ein. Das war natürlich sowieso ein Luxus, zwei Geräte von
dieser Sorte zu haben, allerdings waren, wie gesagt, beide in unserem Besitz
bevor der zusammengelegt wurde.
Leider beide nicht mehr funktionsfähig... |
Außerdem habe ich noch die Küchenmaschine, die
ich mir angeschafft hatte, um meinen wiederholten Finger-Schnitt-Verletzungen
beim Raspeln und Schneiden vorzubeugen. Aus diesem Grund habe ich aber auch
beschlossen, weder den Rührstab noch den Handrührer durch Neugeräte zu
ersetzen. Das muss eben jetzt die Küchenmaschine machen. Die ja an sich auch
schon ein Luxusgegenstand ist!
Und damit fahre ich bisher aber auch sehr gut. Nur bei der
Herstellung meiner selbstgemachten Vanillesauce fehlt mir der Handrührer. Und
auch nicht wirklich, denn ein Schneebesen tut es auch, um den Eischnee
unterzurühren. Aber ich bin schon froh, dass ich den Eischnee nicht mit dem
Schneebesen herstellen muss.
Auch den schadhaften Toaster haben wir nicht durch ein
Neugerät ersetzt. Der fehlt mir zwar schon hin und wieder, weil ein Ciabatta oder
ein Brötzchen vom Vortag eben doch knuspriger schmeckt, wenn es aufgetoastet
wurde. Aber wie oft hat man das Problem schon, dass es sich wirklich lohnt,
dafür ein elektrisches Gerät in der Küche rumstehen zu haben? Lieber weniger
Brot an einem Tag kaufen und am nächsten frisches – oder eben doch mal einen
Tag altes Brot, das nicht knuspert esse.
(Aber das sind alles Luxusprobleme. Allerdings passt zu
diesem Thema der Hinweis meines Mannes auf diese Auflistung von 18 Dingen, dieman nun wirklich nicht braucht.)
Barbara Langes Quilt in der Ausstellung „Stoff zum
Nachdenken“ thematisiert die Schnelllebigkeit der heutigen Modewelt, indem
Produktion-Getragenwerden-Verwerfung auf einen Kurzzeitraum von drei Tagen
zusammengedampft werden:
Und gerade Mode ist ja ein Heißes Thema in der Hinsicht.
Billigmarken, Wegwerfmentalität, Farbvariationen von einer Saison zur anderen,
damit man auch wirklich merkt, dass es vom Vorjahr ist...
Ich bemühe mich weiterhin darum, wenig neue Kleidung zu
kaufen, oder dann aus haltbaren Materialien und diese möglichst lange zu
tragen. Ich finde auch gar nicht leicht Kleidungsstücke, die mir so gefallen,
dass ich sie kaufen möchte. Vielleicht sollte ich doch mal wieder ernsthafter
darüber nachdenken, (wieder) mehr Kleidung selbst zu machen...? Jedenfalls werde ich auf jeden Fall versuchen, nach meiner Rückkehr aus Ste. Marie-aux-Mines diesen Rucksack zu reparieren, der eigentlich noch gut geht, aber im Innenleben leider einige Ausreißer zeigt.
Die nach 11 Jahren kapputgegangene Spülmaschine werden wir allerdings durch ein Neugerät ersetzen. So ist das mit der Nachhaltigkeit. Von Hand spülen ist einfach nicht so mein Ding...
Die nach 11 Jahren kapputgegangene Spülmaschine werden wir allerdings durch ein Neugerät ersetzen. So ist das mit der Nachhaltigkeit. Von Hand spülen ist einfach nicht so mein Ding...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen