Montag, 29. April 2013

Rückblick auf die Nadelwelt in Karlsruhe


Von Freitag bis Sonntag war ich auf der Nadelwelt in Karlsruhe. Drei Tage hintereinander habe ich Kurse unterrichtet, jeweils von 9.30 bis 17.30, mit einer Stunde Mittagspause: „Einfach, zweifach, dreifach – die Irische Kette“ am Freitag, „IQ – von der Inspiration zum Quilt (Extrakt)“ am Samstag und „IQ2 – der eigene Entwurf“ am Sonntag.

"Wiederholungstäterin" Susanne
(sie war im November als Teilnehmerin im Münstertal dabei)
kam mit vielen Ideen und hat einen Entwurf nach dem anderen
bearbeitet, um den Overhead-Projektor so richtig auszunützen.
Allerdings war dieses Mal die Organisation der Kursräume irgendwie unglücklich – ich musste jeden Tag nicht nur in einen anderen Kursraum umziehen, sondern auch noch zwischen den Gebäuden hin und her wechseln. Da ich meine Kisten mit Stoff dabei hatte, insgesamt 10 Stück, war das nicht gerade ein Vergnügen. Als ich am Sonntag beim Kistenschleppen entdeckte, dass ich in einen total abgelegenen und dunklen Kellerraum mit dreimal Treppe rauf und runter, kein Fahrstuhl, sollte, andere Kursräume im Erdgeschoss aber gar nicht belegt waren, habe ich dann kurz entschlossen selbst den Raumbelegungsplan geändert. Nachdem die Aufregung darüber bei mir abgeflaut war, wurde es dann auch noch ein schöner Kurstag.

 
Im dunklen und engen Kellerraum: die Eintagesversion von IQ

Hell und mehr Platz: der selbst eroberte Kursraum im Konzerthaus
für "IQ2 - der eigene Entwurf"

Da die Ausstellungen erst eine halbe Stunde nach Kursbeginn öffneten und ich nach Kursschluss mit dem Auf- oder Umräumen meiner Stoffkisten beschäftigt war, blieb mir leider nur sehr wenig Zeit, um die Ausstellungen anzuschauen, und auswählen musste ich außerdem. Aber ich hatte den Eindruck, dass die Ausstellungen dieses Jahr ein deutlich höheres Niveau aufwiesen als im letzten Jahr.
Pfiffig fand ich die Idee der Karlsruher Patchworkgruppe, zum 20-jährigen bestehen einen wirklich schönen und gelungenen früheren Gemeinschaftsquilt als Anregung zu nehmen – jedes Mitglied hat einen der im Gemeinschaftsquilt enthaltenen Blocks in einem kleinen Quilt neu interpretiert.

Der Gemeinschaftsquilt
der Karlsruher Patchworkgruppe
von 1994
Sehr gefallen hat mir auch Cecile Trentinis künstlerische Verwendung von Bernina Testnähstücken.



Jette Clover war als Stargast dort, und ihre Ausstellung war insgesamt sehr beeindruckend. Da war es jetzt sehr schwer, einen auszuwählen... Allerdings gefallen mir ihre Arbeiten mit weniger Text-Siebdrucken noch besser.

Jette Clover, Blue Color Field
Mein absoluter Favorit in der Halle war allerdings Grietje van der Veens „Good Morning Amsterdam“.


Schade fand ich, dass beim Aussteller- und Kursleiterempfang am Samstag verkündet wurde, dass aus einer Kombination verschiedener Gründe der Entschluss gefasst worden war, die Nadelwelt ab nächstem Jahr im Messegelände Karlsruhe stattfinden zu lassen. Wenn  diese Gründe einerseits überzeugend sein mögen, so wird sich dadurch andererseits aber die Atmosphäre dieser Veranstaltung deutlich ändern. Den Charme der Schwarzwaldhalle, einschließlich der Innenstadtnähe, wird das neue Arrangement nicht haben. Was nicht heißen soll, dass es schlechter sein wird...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen